Nur 1:1 gegen die Elfenbeinküste: Deutschlands Fußballer scheiden bei Olympia in der Gruppenphase aus

Nur 1:1 gegen die Elfenbeinküste: Deutschlands Fußballer scheiden bei Olympia in der Gruppenphase aus
Es hat nicht gereicht: Die Auswahl von Stefan Kuntz konnte von drei Spielen nur eines gewinnen. (Bild: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON)

Rifu (dab) – Die Olympia-Auswahl von Deutschlands Fußballern fährt bereits nach der Vorrunde nach Hause: Im abschließenden Gruppenspiel kam die Auswahl von Stefan Kuntz nicht über ein 1:1 gegen die Elfenbeinküste hinaus. Zu wenig, um nach der Niederlage gegen Brasilien und dem Sieg gegen Saudi-Arabien die nächste Runde zu erreichen.

Die DFB-Elf hat durch das Remis nach drei Spielen vier Punkte auf dem Konto, die Elfenbeinküste einen Zähler mehr. Ungeschlagen zieht Brasilien als Gruppenerster mit sieben Punkten ins Viertelfinale ein, Saudi-Arabien gelang als Viertplatzierter der Gruppe D kein Punktgewinn.

Im Miyagi Stadium in Rifu waren die Vorzeichen klar: Verliert die DFB-Elf, ist das Ausscheiden sicher. Bei einem Sieg wäre man hingegen definitiv im Viertelfinale, bei einem Unentschieden müsste man abwarten, das Parallelspiel zwischen Brasilien und Saudi-Arabien endet. Stefan Kuntz nominierte mit Maximilian Arnold, Marco Richter und Jordan Torunarigha drei neue Spieler in der Startelf und vom Anpfiff an hieß es dann auch direkt hellwach sein. Die deutsche Mannschaft dominierte dabei in der ersten Halbzeit weitgehend das Geschehen auf dem Platz und hatte durch Max Kruse und Marco Richter schon in der Anfangsphase gute Gelegenheiten. Ragnar Ache, dieses Mal im Sturmzentrum agierend, hatte gar mehrmals das 1:0 auf dem Fuß.

Nachdem die Zuschauer im Stadion – in Rifu waren wenige Fans zugelassen, während in Tokio sämtliche Wettkämpfe vor leeren Rängen stattfinden – eine torlose erste Hälfte sahen und sich zunächst auch im zweiten Abschnitt kein Treffer andeutete, sorgte ein kurioses Eigentor von Benjamin Henrichs für die plötzliche Führung der Ivorer (67.). „Das war natürlich denkbar unglücklich für uns. Dabei haben wir in beiden Halbzeiten gut angefangen, uns dem Tempo der Elfenbeinküste dann aber leider immer mehr angepasst“, sagte Stefan Kuntz am ZDF-Mikrofon nach der Partie.

Nur sechs Minuten später gelang dem eingewechselten Eduard Löwen mit einem Traumtor zwar der Ausgleich, doch trotz drückender Überlegenheit bis zum Schlusspfiff gelang der deutschen Auswahl kein weiterer Treffer. „Die Möglichkeiten waren eingegrenzt mit diesem Kader. Aber kein Vorwurf: Die Jungs haben alles gegeben. Mehr war einfach nicht drin“, musste Kuntz sichtlich ernüchtert feststellen.

Bekanntermaßen war die DFB-Auswahl mit einem dezimierten Kader nach Japan gereist, die Belastung der Spieler somit deutlich höher als bei anderen Nationen. Da in Deutschland für die Profivereine keine Abstellungspflicht für deren Spieler gilt, musste Trainer Stefan Kuntz im Vorfeld unzählige Absagen für das Turnier in Japan in Kauf nehmen. Der nahende Saisonstart der Profiligen hatte für die meisten Vereinsverantwortlichen und auch Profis Priorität, die Konsequenzen bekam nun eine bis zum Schluss tapfer kämpfende junge deutsche Mannschaft zu spüren.