Notfunkkonzept stärkt die Kommunikation während eines Krisenfalles in Laupheim

Feuerwehrkommandant Andreas Bochtler, Horst Wilhelm, Oberbürgermeister Ingo Bergmann und Peter Christ (v.l.n.r.) bei der Übergabe der Plakate.
Feuerwehrkommandant Andreas Bochtler, Horst Wilhelm, Oberbürgermeister Ingo Bergmann und Peter Christ (v.l.n.r.) bei der Übergabe der Plakate. (Bild: Stadt Laupheim)

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Um eine Krise gut und sicher zu bewältigen, ist die Kommunikation ein wichtiger und unverzichtbarer Aspekt. Dies gilt umso mehr, wenn ein Extremfall eintritt, der sowohl die Stromversorgung als auch das Telekommunikationsnetz lahmlegt.  

Damit in einem solchen Krisenfall die Kommunikation gewährleistet ist, setzt die Stadtverwaltung, bereits seit vergangenem Jahr, sowohl auf ein Satellitentelefon als auch Satelliteninternet. Dadurch kann der Austausch zwischen Netzbetreibern, Behörden und Leitstellen auch dann noch sichergestellt werden, selbst wenn die Stromversorgung und das öffentliche Telekommunikationsnetz ausfallen sollten.

Sollte ein solcher Extremfall eintreten und sowohl die Stromversorgung und die Kommunikationsmöglichkeiten über Internet, Festnetz und Mobilfunk ausfallen, ist es wichtig, auch für die Bevölkerung Anlaufpunkte zu bieten. Umso erfreulicher war es, dass die Mitglieder des Ortsverbandes Laupheim P 49 des DARC (Deutscher Amateur-Radio-Club e.V.) auf Feuerwehrkommandant Andreas Bochtler zugegangen sind und ihre Hilfe angeboten haben.

„In ganz Deutschland gibt es etwa 1.000 Ortsverbände und deutschlandweit 33.000 Mitglieder. Der Dachverband hatte angeregt, dass die Ortsverbände die Kommunen kontaktieren sollten, schließlich gehört der Notfunk seit jeher zu unseren Aufgabengebieten. Bei einem Blackout sitzt sowieso jeder daheim, daher haben wir uns gedacht, dass wir uns in einer solchen schwierigen Situation einbringen können“, erklärt Peter Christ, Stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbandes Laupheim P 49.  

Die Amateurfunker sind in Laupheim und Umgebung gut vertreten und können per Funk, auch wenn alles anderen Kommunikationssystem ausfallen, noch Signale senden und empfangen. Hierbei kann sowohl Sprechfunk, als auch Daten und sogar Bilder übermittelt werden. Aus diesem Grund wurde zwischen der Stadtverwaltung und den Amateurfunkern eine Kooperation geschlossen.

Oberbürgermeister Ingo Bergmann freut sich über diese Zusammenarbeit: „Die aktuelle Lage scheint im Moment sehr stabil zu sein und ein sogenannter Blackout wird derzeit als eher unrealistisch eingeschätzt. Dennoch sind wir sehr dankbar über dieses Engagement, welches einen weiteren, gesicherten Kommunikationskanal ermöglicht. Ebenso sind wir sehr froh, dass sich die Amateurfunker dazu bereit erklärt haben und uns als Stadtverwaltung im Krisenfall unterstützen“.

Sollte es nun zu einem länger anhaltenden und umfassenden Kommunikationsausfall kommen, so können sich die Bürgerinnen und Bürger im Notfall direkt an die Amateurfunker wenden. Diese nehmen die Nachricht auf und setzen per Funk einen Notruf ab. Einer der Funker bezieht im Feuerwehrhaus Stellung, um dort die eingehenden Nachrichten zu bündeln und diese an die Einsatzkräfte direkt weiterzugeben. Damit die Bürgerinnen und Bürger wissen, wo im Notfall ein Funker zu erreichen ist, erhält jeder Funker ein Plakat. Das Plakat wird im Falle einer Krise von den Funkern öffentlich ausgerollt, damit die Bürgerschaft weiß, dass hier ein Notsignal abgesetzt werden kann.

„Im Krisenfall ist die Lage vor Ort immer sehr unübersichtlich. Unfälle können sehr rasch entstehen, was zu Verletzten und vielleicht sogar zu lebensbedrohlichen Situationen führen kann. Natürlich arbeiten wir derzeit Lösungsmöglichkeiten aus, so dass die Lage möglichst schnell unter Kontrolle gebracht werden kann. Das Notfunksystem kann in einem solchen Fall eine große Unterstützung darstellen, da auch über diesen Kanal Informationen weitergegeben werden können“, sagt Feuerwehrkommandant Andreas Bochtler.

Ein weiterer großer Vorteil des Funks ist, dass es sich um eine Kommunikationsform handelt, welche weltweit vernetzt ist. „Wir können damit nicht nur innerhalb Laupheims Signale senden und empfangen, sondern weit darüber hinaus kommunizieren. Dies ist vor allem sehr wichtig, da man in solch einer Lage auch herausfinden möchte, wie groß das betroffene Gebiet ist. Also ob nur die Stadt und der Umkreis oder gar der gesamte Landkreis bzw. Gebiete darüber hinaus betroffen sind. Dieser Informationsgewinn ist in einer Krisensituation enorm wichtig“, betont Horst Wilhelm, Vorsitzender des Ortsverbandes Laupheim P 49.

Die Stadt Laupheim und die Mitglieder des Laupheimer Ortsverbandes P 49 wollen ihre Kooperation auch langfristig weiterhin beibehalten und pflegen.

(Pressemitteilung: Stadt Laupheim)