Norbert Rasch wird nach zehn Jahren verabschiedet

Wangens Behindertenbeauftragter Norbert Rasch (Mitte) wird von OB Michael Lang (links) und Nicolai Müller, Leiter des Ordnungs- und Sozialamts, verabschiedet.
Wangens Behindertenbeauftragter Norbert Rasch (Mitte) wird von OB Michael Lang (links) und Nicolai Müller, Leiter des Ordnungs- und Sozialamts, verabschiedet. (Bild: Stadt Wangen)

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Wangen – Oberbürgermeister Michael Lang hat gemeinsam mit Ordnungs- und Sozialamtsleiter Nicolai Müller – laut städtischer Mitteilung – den bisherigen Behindertenbeauftragten Norbert Rasch verabschiedet. Rasch versah seinen Dienst zehn Jahre im Ehrenamt.

Normalerweise wäre – so die Stadt weiter – am gleichen Termin der Nachfolger, Manuel Martini, ins Amt eingeführt worden. Aufgrund der Pandemie habe es dafür jedoch eine zweite Zusammenkunft gegeben. „Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie diese Aufgabe über zehn Jahre mit tollem Geschick und viel Diplomatie übernommen haben“, erklärte OB Lang.

Und weiter: „Sie haben immer versucht zu helfen, konnten es aber auch akzeptieren, dass man nicht jeden Wunsch erfüllen konnte.“  Norbert Rasch dankte der Stadt für den guten Kontakt – bis hin zum Oberbürgermeister. „Es ist von der Stadt in den zehn Jahren wohl siebenstellig investiert worden in dem Bereich, der Menschen mit Behinderungen betrifft“, betonte Rasch.

Eins der wichtigsten Projekte war der Bau des Fußwegs hin auf den Atzenberg vom Waldhofplatz aus. Die Stadthalle, Bücherei und Freibad wurden barrierefrei zugänglich. Und auch die für Behinderte wichtigen Ämter sind inzwischen auf diese Weise erreichbar. Außerdem wurden Übergänge geschaffen wie beispielsweise am Waldhofplatz.

Rasch dazu: „Ich bin immer hinzugezogen worden, bevor gebaut wurde.“ So konnte er die – je nach Art der Behinderung – unterschiedlichen Belange einbringen. Für die Stadt seien die Kontakte sehr wertvoll, die in dieser Zeit entstanden sind, sagte OB Lang. Dazu trug insbesondere der sich immer mehr entwickelnde Tag der Menschen mit Behinderung bei.

Üblicherweise werde dieser einmal im Jahr im Mai auf dem Marktplatz mit vielen Ständen und Informationen, aber auch Musik, Unterhaltung und verschiedenen Speisen abgehalten. In diesem Jahr sei es erneut  nicht möglich, diesen Tag zu planen, bedauerte Nicolai Müller. Ein wichtiger Baustein in der Arbeit sei auch die Anhörung der Menschen mit Behinderung, der ebenfalls einmal jährlich im evangelischen Gemeindehaus stattfindet.

„Die Themen, die da kommen, sind sehr oft auch für die Allgemeinheit wichtig“, führte Michael Lang aus. „Wenn Ampeln nicht oder nicht gut funktionieren oder ein Fußweg fehlt, dann trifft das viele andere auch.“ Es musste nicht immer das ganz große Rad bewegt werden, um zu helfen. Rasch erzählte von so manchen Besuchen bei Menschen, wo es um persönliche Probleme ging. Und sehr oft konnte auf kurzem Weg geholfen werden.

Rasch berichtete von vielen Besuchen von Gruppen behinderter Menschen in der Altstadt, die sehr erfreut über die Offenheit der Wangener seien und erinnerte in diesem Zusammenhang an die Spiele der Blindenfußball-Bundesliga bei den Wangener Welten 2018. Mit Blick auf das Pflaster in der Altstadt räumte OB Lang ein, dass die Stadt da „nicht allen Ansprüchen gerecht werde.“ 

Dass Norbert Rasch, ehemaliger Pflegedienstleiter, Fußball-Schiedsrichter, Vorstandsmitglied im Bürgerforum, sich ganz aus der Arbeit im Ehrenamt zurückzieht, ist kaum denkbar. So unterstützt er zwei Menschen als Betreuer. „A bissle was macht der Rasch noch“, sagte er augenzwinkernd.

Mit Blick auf seinen Nachfolger Manuel Martini, der kürzlich vom Gemeinderat gewählt wurde, fügte er hinzu: „Er ist berufstätig und wird zeitlich nicht so flexibel sein können, wie ich es als Rentner war und bin. Bitte unterstützen Sie ihn.“  Eine Bitte, die ihm OB Lang – laut Mitteilung – erfüllen möchte.