Neues Kunstwerk im Landratsamt: ein Spiegelei als „Eye-Catcher“

Vor dem „Spiegelei“ von Dieter Krieg Landrat Dr. Heiko Schmid, Titus Koch und Bernhard Rüth (v.l.n.r.).
Vor dem „Spiegelei“ von Dieter Krieg Landrat Dr. Heiko Schmid, Titus Koch und Bernhard Rüth (v.l.n.r.). (Bild: Landratsamt Biberach)

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Biberach – Im Neubau des Landratsamts Biberach in der Rollinstraße 15 ist seit vergangenem Freitag, 16. April 2021 ein Gemälde von Dieter Krieg zu sehen. Offiziell trägt das Werk zwar keinen Titel, es zeigt aber unverkennbar – ein Spiegelei.

„Dieses Gemälde von Dieter Krieg ist mir von Besuchen der EXPERIMENTELLEN in Randegg schon lange bekannt. Für uns ist es eine große Freude, dass der Eigentümer zum Verkauf bereit war – und der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) diese Gelegenheit genutzt hat und uns das Kunstwerk als Leihgabe zur Verfügung stellt“, betonte Landrat Dr. Heiko Schmid. „Für die Besucherinnen und Besucher des Gebäudes ist dieses Ei, man verzeihe mir dieses Wortspiel, auf jeden Fall ein Eye-Catcher“.

Dieter Krieg (1937–2005) gilt als einer der profiliertesten deutschen Maler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In Lindau geboren, studierte er in Karlsruhe unter anderem bei HAP Grieshaber. Die Breite seines Schaffens war enorm. Mit seiner unverwechselbaren Maltechnik bannte er häufig das vermeintlich Banale ins Bild: beispielsweise Pommes Frites, einen Vorhang – oder eben: Spiegeleier. Viele von Kriegs Arbeiten waren ungewöhnlich groß, und so bringt es auch das neue Kunstwerk im Landratsamt auf monumentale 2,34 Meter Höhe und 4,70 Meter Breite.

„1998 besuchten wir Dieter Krieg erstmals in seinem Atelier bei Köln – bereits die ersten Gespräche waren herzlich, er kam danach oft zu uns auf Schloss Randegg und hat sich immer wieder bei Ausstellungen beteiligt“, erinnert sich Galerist Titus Koch. „Nach der ersten Ausstellung 1998 blieben dann zwei seiner Spiegeleier im Hegau – und ich freue mich, dass nun eines der beiden Werke hier in Biberach zu sehen ist.“

„Dem Thema nach hätte das Werk ja fast besser zur Lebensmittelkontrolle oder zum Landwirtschaftsamt gepasst“, schmunzelte Landrat Dr. Heiko Schmid. „Hier im Neubau kommt dieses im Wortsinn große Werk aber besonders gut zur Geltung. Wir möchten außerdem, dass die Kunst von möglichst vielen gesehen werden kann, und das ist hier sogar von der Straße aus möglich.“

Den Aspekt der öffentlichen Präsentation unterstrich auch Bernhard Rüth, Kunstsachverständiger der OEW. „Mit einer Skulptur von Werner Pokorny vor dem Gebäude und einem Gemälde von Dieter Krieg im Eingangsbereich präsentiert der Landkreis Biberach herausragende Künstler, die, bildlich gesprochen, in der Bundesliga spielen. Damit gibt der Landkreis ein klares Bekenntnis zur zeitgenössischen Kunst ab – das verdient ausdrückliche Anerkennung.“

Die Skulptur „Haus bewegt I“ aus Corten-Stahl vor dem Gebäude stammt von Werner Pokorny (geb. 1949) und ist eine Leihgabe der Kunststiftung pro arte der Kreissparkasse Biberach. „Das Engagement der Kreissparkasse und des Landkreises sind wichtige Zeichen: Wir unterstützen das regionale Kunstschaffen, holen aber auch Werke profilierter Künstlerinnen und Künstler hierher“, betonte Landrat Dr. Heiko Schmid. „Denn die Förderung der jeweils zeitgenössischen Kunst hat in Oberschwaben eine lange Tradition, man denke etwa an die Barockzeit – vor drei Jahrhunderten war das modern. Und heute bieten wir bewusst Künstlerinnen und Künstlern unserer Gegenwart eine Bühne.“

(Pressemitteilung Landratsamt Biberach)