Neues Buch zur Elektrifizierung der Bahnstrecke München – Lindau

Buchautor Josef Miller, Staatsminister a.D., überreicht Oberbürgermeister Michael Lang ein Exemplar seines eben erschienen Buches über die Elektrifizierung der Bahnstrecke München – Lindau.
Buchautor Josef Miller, Staatsminister a.D., überreicht Oberbürgermeister Michael Lang ein Exemplar seines eben erschienen Buches über die Elektrifizierung der Bahnstrecke München – Lindau. (Bild: Stadt Wangen / sum)

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Staatsminister a.D. Josef Miller fasst die Entwicklung zusammen

Wangen i.A. – Viele Bahnstrecken auf der Welt haben ihre Fans und manche Zugstrecken haben Fürsprecher. Für die Verbindung zwischen Zürich und München und ihren Ausbau war in den vergangenen rund 25 Jahren der frühere bayerische Staatsminister Josef Miller aus Memmingen so ein Anwalt. Jetzt hat er ein Buch über die Geschichte, den Verlauf des Ausbaus und der Elektrifizierung des Schienenwegs von Geltendorf bei München bis zur deutsch-österreichischen Grenze bei Lindau veröffentlicht.

Das Buch mit dem Titel „München – Lindau unter Strom; Langes Ringen um Mobilität und Klimaschutz“ erschien in einer Auflage von 1200 Exemplaren und erzählt unter anderem von den ersten Plänen einer Alpentransversale unter dem Splügen, die eine Fortführung in Bayern zwingend notwendig gemacht hätte. Doch die Planungen der Schweiz liefen anders. Sie favorisierte den Gotthardtunnel und wollte gleichzeitig ihr Wirtschaftszentrum Zürich enger an München anbinden.  So war es auch die Schweiz, die in Deutschland Druck machte, eine teilweise Vorfinanzierung in Aussicht stellte und schließlich leistete, um ihr Wirtschaftszentrum Zürich enger an die bayerische Metropole anzubinden.

Miller hatte zuvor seinen Einfluss auf allen Ebenen im Landtag, beim Bund und bei der Bahn geltend gemacht, wie er im Gespräch mit Oberbürgermeister Michael beim Besuch im Wangener Rathaus betonte. Doch weder in München, noch in Stuttgart, noch in Berlin signalisierte man ihm ein ernstes Interesse an dieser Strecke. Deshalb, so sagte er, sei es ein „Geschenk des Himmels“ gewesen, dass die Schweiz sich für die Linie Lindau – Memmingen – München entschied und auch erhebliche Mittel dafür bereitstellte. Schließlich wollte Miller das Projekt „in trockenen Tüchern“ haben, bevor er altershalber 2013 aus dem bayerischen Landtag ausschied. Und so habe er alle Hebel in Bewegung gesetzt und beim damaligen Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer mit gleich mehreren Bundestagsabgeordneten, darunter Josef Rief aus dem Wahlkreis Biberach, um ein klärendes Gespräch in Sachen Finanzierung gebeten. Der Spatenstich für den Ausbau der Strecke war schließlich am 23. März 2018. Nach rund zweieinhalbjähriger Bauzeit kam die Maßnahme zum Abschluss.

In Wangen sei der Ausbau kein einfaches Projekt gewesen, weil die vergleichsweise lange Bahntrasse durch die Stadt viele Anlieger habe und deshalb auch viele Betroffene, die fürchteten, dass sie bei zunehmendem Zugverkehr auch mit mehr Lärm zu rechnen hätten. OB Lang beglückwünschte Miller zu dem Buch, das auch die Bahnstrecke insgesamt vorstellt. „Es braucht für diese Bahnlinie einen Fürsprecher wie Sie, weil sie durch zwei Länder führt“, sagte Lang und ermunterte den früheren Politiker seiner Leidenschaft auch weiter zu frönen. Lang lobte zudem das Buch als ein „Wissensbuch“, in dem viele Fakten rund um die Bahnlinie Zürich München zu finden sind.

ISBN-Nummer: 978-3—947423-29-3, Verlag Hans Högel KG, Mindelheim, 160 Seiten, Preis 18,60 Euro