Neuerung in der Behandlung von Stürzen im hohen Lebensalter

Neuerung in der Behandlung von Stürzen im hohen Lebensalter
Die an der Zertifizierung des ATZ beteiligten Ärzte und Pfleger des Klinikum Landkreis Tuttlingen von links: Peter Wirth (Pflege Stationsleitung), Dr. Cornelia Seiterich-Stegmann (Ärztin Altersmedizin), Dr. Karin Schoser (Leitende Ärztin Altersmedizin), Dr. Matthias Hauger (Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie), Dr. Matthias Trennheuser (Koordinator des ATZ), Claudia Teichmann (Oberärztin Altersmedizin), Helena Schropp (Pflege Stationsleitung). (Bild: Klinikum Landkreis Tuttlingen gGmbH)

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Tuttlingen – Um die Versorgung verletzter älterer Personen in der Region zu verbessern, setzt das Klinikum Landkreis Tuttlingen mit einem zertifizierten AltersTraumaZentrum (ATZ) einen weiteren und besonderen Schwerpunkt.

Knochenbrüche durch Stürze sind im höheren Lebensalter häufig. Mit der Zertifizierung des neu gegründeten AltersTraumaZentrums wird im Klinikum Landkreis Tuttlingen in Zukunft nicht nur der Bruch versorgt, sondern auch der Mensch mit seinen Begleiterkrankungen ganzheitlich betreut. Hierfür haben sich die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie unter der Leitung von Chefarzt Dr. Matthias Hauger und die Altersmedizin unter der leitenden Ärztin Dr. Karin Schoser am Gesundheitszentrum Tuttlingen zusammen getan. „Es wurde nachgewiesen, dass sich die Komplikationsrate und die Sterblichkeit eines Patienten beispielsweise nach einem Oberschenkelhalsbruch durch eine enge Zusammenarbeit von Unfallchirurgen und Altersmedizinern um fast 25 Prozent senken“, erklärt der Unfallchirurg und Koordinator des ATZ, Dr. Matthias Trennheuser.

Der Grund für einen Knochenbruch bei älteren Menschen ist meist eine verminderte Festigkeit der Knochen im Rahmen einer Osteoporose. Häufig lassen Begleiterkrankungen es aber erst zu einem Sturz kommen. Im ATZ werden diese Begleiterkrankungen von Beginn an durch die Altersmedizin mitbetreut. Neben Ärzten bilden Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und der Sozialdienst ein kompetentes Team verschiedener Fachrichtungen.

Sie sorgen beispielsweise dafür, dass die oft mit einem Krankenhausaufenthalt einhergehende Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit bei älteren Menschen vermindert wird. Um die Operation so schonend und erfolgreich wie möglich durchzuführen, werden die vorbereitenden Maßnahmen individuell auf den Patienten abgestimmt.

Ziel des ATZ ist es, nach einem Knochenbruch, die größtmögliche Selbständigkeit bzw. den Zustand vor der Verletzung wieder zu erreichen.

Um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten, hat die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) Anfang Dezember letzten Jahres die Handlungsabläufe und die Behandlungsqualität am Klinikum Landkreis Tuttlingen bestätigt und die Zertifizierung ausgesprochen.

Das Klinikum Landkreis Tuttlingen weist mit dem ATZ nun eine Besonderheit in der Region auf und schließt gleichzeitig eine Versorgungslücke. Die nächsten AltersTraumaZentren in Baden-Württemberg befinden sich in Offenburg und Tübingen.

(Quelle: Klinikum Landkreis Tuttlingen)