Neuer Wald- und Baumlehrpfad lädt zum Naturerlebnis ein – mit Abstand natürlich!

Neuer Wald- und Baumlehrpfad lädt zum Naturerlebnis ein – mit Abstand natürlich!
Bürgermeister Matthias Henne, Lena Schuttkowski (REMO) und Stadtförster Martin Nuber übergaben am 2. Dezember den neuen Wald- und Baumlehrpfad seiner Bestimmung. (Bild: Brigitte Göppel)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Bad Waldsee (mnu/bg) – Bad Waldsee hat eine neue Attraktion im Naherholungsgebiet Tannenbühl: Den Wald- und Baumlehrpfad. Den Wald den Besuchern näher bringen und seine natürlichen Zusammenhänge als komplexes System mit all seinen Auswirkungen auf uns Menschen erklären, das ist das Ziel des neuen Lehrpfades. Die Besucher sollen durch das Erkennen der einzelnen Zusammenhänge für sich persönlich Erkenntnis gewinnen und zum nachhaltigen und umweltbewussten Handeln angeregt werden.

Ein erster Lehrpfad war bereits Mitte der 70er-Jahre im Tannenbühl angelegt worden. Nun ist er erneuert und zeitgemäß umgesetzt. Wichtig war dabei das vollkommen neue pädagogische Konzept des Lehrpfades. Es sollten nicht nur im Stil des Frontalunterrichts Daten und Fakten zu Bäumen genannt werden. Vielmehr ist an jedem Standort auch eine sogenannte Kindertafel angebracht, die Fragen stellt. Man kann sich hier zunächst einmal selbst Gedanken machen. Die jeweilige Antwort ist schließlich hinter einer Klapptafel versteckt und in einfachen Worten dargestellt. So soll der Lehrpfad besonders auch für Familien mit Kindern ein attraktives Ziel im Naherholungsgebiet Tannenbühl bieten. Aktives Handeln und Lernen spielen hier eine wichtige Rolle. Der Lehrpfad widmet sich zunächst der Baumartenkunde sowie allgemeinen Themen zum Wald. Beispiele für einzelne Themen sind: „Die Stadt als Waldbesitzer“, „Der Wald als Wirtschaftsfaktor“ oder „Der Wald als Lebensraum“.

Bewusst wurde die Option gelassen, später noch weitere Baumarten aufzunehmen. Das ist bei der dynamischen Entwicklung der Umweltbedingungen notwendig und bietet zudem die Möglichkeit, den Lehrpfad am Puls der Zeit zu halten sowie auf aktuelle Themen reagieren zu können.

Beim neuen Lehrpfad wurde die Anzahl der Tafeln gegenüber früher deutlich reduziert, um den Lehrpfad nicht mit Informationen zu überfrachten.

Die reduzierte Anzahl der Tafeln trägt aber auch dem eng gesteckten Kostenrahmen Rechnung, wie Stadtförster Martin Nuber verdeutlicht. Für den Baum- und Waldlehrpfad hat die Stadt von Bund und Land eine Förderung in Höhe von 15.596 € erhalten, das entspricht 80 Prozent der Ausgaben.

Insgesamt können der Baumlehrpfad und der Waldlehrpfad in etwa einer Stunde bewältigt werden. Es ist eine einfache Strecke mit nur einer kleinen Steigung. Allerdings ist der Lehrpfad nicht barrierefrei und für Kinderwagen nur bedingt geeignet. Der Wegverlauf wurde bewusst auf kleinen, nicht befahrbaren Wegen gehalten, um ein besonderes Walderlebnis bieten zu können. An einigen Orten gibt es auch Sitzgelegenheiten zum Verweilen und reflektieren – gemütlich und in aller Ruhe kann man dort die Bäume und den Wald ansehen und erleben.

Bürgermeister Matthias Henne zeigte sich bei der Schlussabnahme des Lehrpfads sehr angetan von der neuen Attraktion im Tannenbühl. „Das ist ein tolles Angebot hier vor Ort für Familien und Spaziergänger, gerade in dieser Zeit“, sagte er. Der Pfad biete Abwechslung und vermittle auf einfache Art und Weise Wissen. Somit könne Sensibilität und Verständnis für die Zusammenhänge in der Natur geweckt werden.

Matthias Henne dankte Stadtförster Martin Nuber, der Ideengeber und Projektleiter des Wald- und Baumlehrpfads ist. Ebenso dankte er Lena Schuttkowski vom Verein Regionalentwicklung Mittleres Oberschwaben (REMO) für die finanzielle Förderung im Rahmen des LEADER-Programms in Höhe von 15.596 € (die Gesamtkosten betragen 26.079 €) sowie Thomas Gretler (Journalist und Fotograf) und Bernd Lehne (Diplom-Kommunikationsdesigner) für die verständlichen Texte, die extra für den Tannenbühl geschrieben worden waren, sowie für die aussagekräftigen Bilder an den gelungenen Tafeln. Hinweis: Auch im Tannenbühl müssen die Abstandsregeln eingehalten werden.

Thomas Gretler (Bild: Brigitte Göppel)
Bernd Lehne (Bild: Brigitte Göppel)