Neue Sonderausstellung im Museum Biberach: Ernst Ludwig Kirchner – Tierleben in den Davoser Alpen

Ernst Ludwig Kirchner, Rastende Bauernfamilie, um 1922.
Ernst Ludwig Kirchner, Rastende Bauernfamilie, um 1922. (Bild: Museum Biberach/Leihgabe aus Privatbesitz)

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Biberach – Die neue Sonderausstellung „Ernst Ludwig Kirchner. Tierleben in den Davoser Alpen“ im Museum Biberach widmet sich der Schaffensphase der Schweizer Jahre von Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938). Sie legt das Hauptaugenmerk auf die Tierdarstellungen sowie auf die Welt der Davoser Bergbauern. Die Ausstellung kann ab Samstag, 11. Dezember, bis zum 27. März 2022 besucht werden. 

Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) ist als Mitbegründer der Künstlergruppe „Brücke“ einer der bekanntesten Expressionisten der Klassischen Moderne. Zugleich gilt er mit seinem in Davos geschaffenen Werk – neben Giovanni Segantini, Ferdinand Hodler und Giovanni Giacometti – als ein großer Erneuerer der Malerei der Alpen. „Ernst Ludwig Kirchner. Tierleben in den Davoser Alpen“ widmet sich dieser Schaffensphase der Schweizer Jahre.

Die Ausstellung legt das Hauptaugenmerk auf die Tierdarstellungen und nimmt die Welt der Davoser Bergbauern mit in den Blick. Das Motiv der Tiere in der Landschaft der Davoser Alpen wurde von Kirchner umfangreich und in verschiedenen Kunstgattungen bearbeitet, war jedoch bislang nicht Thema einer eigenen Ausstellung.

Gezeichnet vom Ersten Weltkrieg, kam Kirchner 1917 erstmals nach Davos in die Schweizer Alpen, wo er sich kurz darauf dauerhaft niederließ und bis zu seinem Tod bleiben sollte. Tiere und Hirten zählten zu seinen ersten Motiven: Er fotografierte, zeichnete, malte und schnitt sie in Holz, außerdem wurden sie ihm zu Vorlagen für Textilarbeiten.

Seine Landschaftspanoramen und seine Darstellungen von Nutztieren mit ihren Hirten und Bauern basierten stets auf genauer Beobachtung. Kühe auf der Stafelalp, Berghänge voller Schafe und Ziegen inmitten hochalpiner Landschaft – Kirchner zeigt sie uns als Teil einer Herde und als Individuen, in Ruhe und vor allem in Bewegung. Durch eine expressive Malweise und Farbigkeit verlieh Kirchner ihnen eine große Eindringlichkeit.

Gleichzeitig würdigte Kirchner das naturverbundene Leben und den kargen Alltag der Bergbauern in seinen Bildern. Auch der Wandel der Zeit wird in seinen Werken sichtbar: Kirchners Ansichten der Graubündner Berge zeigen erste Anzeichen urbaner Freizeitgestaltung. Vergnügungen wie Sonnenbaden, Radrennen oder Bogenschießen gelangen ins Bild. Das große Spektrum der Bildmotive zeigt die Ausstellung, die in Kooperation mit der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen entstanden ist, in Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Druckgrafiken, Stickereien, Skulpturen und Fotografien.

Die nächsten geplanten Veranstaltungen sind eine Führung mit Uwe Degreif am Sonntag, 12. Dezember, um 11 Uhr und eine Känguru-Führung für Kinder um 15 Uhr. Am Montag, 13. Dezember, wird um 14 Uhr eine Seniorenführung mit Judith Bihr angeboten. Ein Impuls-Lunch, ebenfalls mit Judith Bihr, findet am Dienstag, 14. Dezember, um 12.15 Uhr statt.

Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen unter Telefon 07351/51-331 oder per E-Mail an [email protected] ist erforderlich.

Das aktuelle Führungs- und Begleitprogramm zur Ausstellung ist unter www.museum-biberach.de abrufbar. Dort finden sich auch Informationen im Falle kurzfristiger Änderungen.

(Pressemitteilung: Stadt Biberach)