Um die Stadt Konstanz zukunftsfähig zu machen und die Klimaschutzziele gemäß der Konstanzer Klimaschutzstrategie einhalten zu können, bedarf es neben der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden und der regenerativen Wärme- und Stromversorgung auch einer neuen Ausrichtung und Optimierung von Mobilität und Verkehr, der Klimawandelanpassung und der Lebensqualität im Quartier.
Aus all diesen Themen des Stadtwandels resultieren integrierte energetische Quartierskonzepte, die die Situation analysieren und Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen in den Bereichen Gebäude und Verkehr formulieren. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird von Sanierungsmanager begleitet. Sie beraten, informieren, motivieren und vernetzen. Das Baudezernat der Stadt Konstanz hat für diesen Bereich seine Expertise erweitert.
Im Bauverwaltungsamt ist zum Jahresbeginn Architekt Andreas Braun als Sanierungsmanager eingestiegen, in gleicher Funktion Anfang Februar die Architektin Barbara Schaar im Amt für Stadtplanung und Umwelt. Andreas Braun stammt aus Coburg, hat mit unterschiedlichen Schwerpunkten in Cottbus und Hamburg Architektur studiert. Seine Berufserfahrung reicht von der Begleitung eines Ökohaus-Projektes im Wüstenstaat Oman bis hin zur Projekt- und Bauleitung für energieeffiziente Bauvorhaben im schweizerischen Thurgau. Berufsbegleitend studiert er Umweltwissenschaften an der Fernuniversität Hagen.
Darüber hinaus befindet er sich aktuell in einer Weiterbildung zum Energieberater für Wohngebäude. Barbara Schaar hat in Konstanz, Berlin und Paris Architektur studiert und bringt zehn Jahre Erfahrung in Planungsbüros mit sowie fünf Jahre im Bauamt der Stadt Singen und im Bürgerbüro Bauen der Stadt Villingen-Schwenningen. Im Wintersemester 23/24 wird sie ihr zusätzliches Masterstudium der integrativen Stadt-Land-Entwicklung abschließen.
Während Andreas Braun sich auf den Stadtteil Stadelhofen mit seiner Vielzahl an erhaltenswerten oder denkmalgeschützten Gebäuden konzentriert, liegt der Schwerpunkt von Barbara Schaar in der Vernetzung von gewerblichen und Stadt Konstanz industriellen Groß-Verbrauchern im Konstanzer Industriegebiet mit dem Ziel der energetischen Optimierung und Nutzung von Synergieeffekten.
Beide Sanierungsmanager sehen ein großes Potenzial darin, über ihre Beratungen erheblich zur Einsparung von CO2-Emissionen im Konstanzer Gebäudebestand beizutragen. „Wir verstehen uns als Brückenbauer“, erklärt Andreas Braun. Etwa beim Thema Bewahrung der Baukultur versus energetische Sanierung: „Wir möchten dazu beitragen, dass offen und konstruktiv kommuniziert und agiert werden kann im Sinne einer lebenswerten und nachhaltigen Stadtentwicklung.“
Auch Barbara Schaar sieht in der Moderation zwischen unterschiedlichen Standpunkten und Optionen eine ihrer Hauptaufgaben. „Wir möchten die Konstanzer Klimaschutzziele aktiv erreichbar, Notwendiges umsetzbar machen und hierfür um Akzeptanz werben“, sagt die gebürtige Berlinerin. Aktuell geht es für die beiden Architekten darum, eine strukturelle Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit zu schaffen. Für Barbara Schaar geht es unter anderem darum, „als Sanierungsmanagerin das Konzept vom Papier (Theorie) ins Quartier (Praxis) zu bringen und so Teil des Quartiers zu werden“.
Andreas Braun wird für Stadelhofen die Entwicklung eines integrierten energetischen Quartierskonzepts unterstützend begleiten, in dem auch die Möglichkeit der Umsetzung eines Wärmenetzes für das Quartier untersucht werden soll. Nach Fertigstellung wird er unter anderem als Energieberater für Wohngebäude zur
Umsetzung der Maßnahmen beitragen. Interessierte können sich den 13. Mai als Tag der Städtebauförderung schon einmal im Kalender notieren. An diesem Tag wird in Stadelhofen das Sanierungsmobil der vom Land geförderten Initiative Zukunft Altbau zu Gast sein, ebenso wie Sanierungsfachleute der Stadtwerke Konstanz und Andreas Braun.
(Pressemitteilung: Stadt Konstanz)