Neue Geschäftsführung der SINOVA Schussental

Die neuen Geschäftsführenden der SINOVA Schussental, Dr. med. Nikolai Köppelmann und Kerstin von der Heiden, sind gespannt auf die weiteren Herausforderungen für die Klinik.
Die neuen Geschäftsführenden der SINOVA Schussental, Dr. med. Nikolai Köppelmann und Kerstin von der Heiden, sind gespannt auf die weiteren Herausforderungen für die Klinik. (Bild: Elke Cambré)

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Aulendorf (ZfP) – Die SINOVA Schussental hat mit Kerstin von der Heiden und Dr. med. Nikolai Köppelmann eine neue Geschäftsführung. Sie sehen die Klinik gut aufgestellt, jedoch sei die Bewältigung der Pandemie weiterhin herausfordernd.

Kerstin von der Heiden übernahm zum 1. April interimsweise die alleinige Geschäftsführung der SINOVA Schussental (Schussental-Klinik gGmbH). Zum 1. Juni hat Dr. med. Nikolai Köppelmann die Ärztliche Direktion und Medizinische Geschäftsführung übernommen. Kerstin von der Heiden obliegt nun die Kaufmännische Geschäftsführung. Die verheiratete Mutter eines Sohnes lebt seit 17 Jahren in Oberschwaben. Sie ist studierte Diplom-Ökotrophologin (Haushalts- und Ernährungswissenschaften) und arbeitete nach dem Studienabschluss im Gesundheitswesen.

Berufsbegleitend schloss sie ein Managementstudium mit dem MBA Gesundheitsmanagement ab. Sie wurde schließlich Verwaltungsleiterin und Prokuristin im Klinikum Duisburg. Fünf Jahre später zog sie mit ihrem Mann nach Blaustein. 2014 wurde sie Abteilungsleiterin der Unternehmensentwicklung im ZfP Südwürttemberg und hatte diese Funktion bis zuletzt inne. Ihr erstes großes Projekt war die Zusammenführung der beiden Verwaltungsbereiche des ZfP Südwürttemberg und des ZfP Reichenau. Zudem ist Kerstin von der Heiden an privaten Hochschulen als Dozentin in den Studiengängen Gesundheits- und Pflegemanagement tätig.

Dr. med. Nikolai Köppelmann ist promovierter Facharzt für Psychiatrie sowie Facharzt für Psychosomatische Medizin. Er ist Psychoanalytiker und ausgebildet in Mentalisierungsbasierter Psychotherapie (MBT). Nicht durch Deutungen, sondern durch interessierte Fragen werden dabei neue Sicht- und Verhaltensweisen ermöglicht. Die Grundhaltung, partnerschaftlich gemeinsam etwas zu entwickeln, gilt für ihn gleichermaßen für den Umgang mit Patienten wie mit den Klinikmitarbeitenden. Die Erfahrungen der älteren Kolleginnen und Kollegen will er nutzen und gleichzeitig innovative Angebote ausbauen.

Nikolai Köppelmann arbeitete bereits an verschiedenen Kliniken in Kaufbeuren, Heidenheim und Ulm und sammelte Erfahrungen in den Bereichen Psychiatrie, Neurologie und Psychosomatik. Zuletzt war der verheiratete Vater von drei erwachsenen Söhnen in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm tätig. Den 58-Jährigen reizte am Standort Aulendorf, eine bereits gut geführte Klinik weiterentwickeln zu können. Er lernt nach und nach die anderen Fachbereichsleitungen der Klinik kennen und bietet seine Unterstützung an.

Nikolai Köppelmann in seiner Funktion als Ärztlicher Direktor und Kerstin von der Heiden als Betriebsdirektorin sind ständig im Austausch und treffen alle wichtigen Entscheidungen auf Geschäftsleitungsebene gemeinsam. Durch das Duale Leitungsprinzip können sie die wirtschaftlichen Grundlagen mit den therapeutischen Inhalten verbinden. Eine gute Zusammenarbeit mit allen Berufsgruppen ist der Klinikleitung wichtig.

Klinik steht auf soliden Beinen

In Aulendorf erlebten die neuen Geschäftsführenden unter den aktuellen Vorsichtsmaßnahmen einen herzlichen Empfang und sind immer noch dabei, die vielfältigen Angebote des Unternehmens kennenzulernen. Kerstin von der Heiden zeigt sich dankbar: „Das Haus steht auf soliden Beinen. Es ist eine sehr gut organisierte Klinik mit engagierten Mitarbeitenden.“ Das Kennenlernen der Beschäftigten war erschwert: „Ich hoffe, dass ich die Menschen alle wiedererkennen werde, wenn wir uns einmal ohne Maske begegnen können.“

Als großes Projekt beschäftigte das Klinikteam zuletzt die Vorbereitung der Rezertifizierung nach KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen). Ein externes Visitationsteam prüfte Ende Juni sowohl das Fachkrankenhaus als auch die Rehabilitationsklinik. Die Klinik erhielt ein positives Ergebnis und wurde zum vierten Mal zertifiziert.

Eine Herausforderung für das Unternehmen sei es, weiterhin qualifiziertes Personal zu gewinnen, um eine gute Patientenversorgung gewährleisten zu können. Die Psychosomatik sei ein attraktives und vielfältiges Arbeitsfeld. Die Geschäftsführung freut sich dabei schon auf die Zusammenarbeit mit dem gerade neu gewählten Betriebsrat.

Herausfordernde Arbeitsbedingungen

Die größte Aufgabe sieht die Klinikleitung darin, das Kompetenzzentrum SINOVA Schussental gut durch die Corona-Zeit zu führen. Es gilt, Infektionsausbrüche in den Krankenhaus- und Rehabilitationsbereichen weiterhin zu verhindern und die Gesundheit der Patient*innen, der Rehabilitand*innen sowie der Mitarbeitenden sicherzustellen. Es müsse weiterhin vertrauensvoll zusammengearbeitet und eine gute Versorgung der anvertrauten Menschen gewährleistet werden.

„Wir wollen die Arbeits- und Behandlungsbedingungen hier für alle weiter stabil halten“, meint Nikolai Köppelmann. Es sei bewundernswert, wie die Mitarbeitenden die Situation meistern. Derzeit wird geplant, ein Betriebliches Gesundheitsmanagement für die Klinikmitarbeitenden einzurichten.

Kerstin von der Heiden ist gespannt auf die ökonomischen Herausforderungen für die Klinik und auf die Folgen der coronabedingten Einschränkungen: „Wir sehen insgesamt eine Zunahme der psychiatrischen und psychosomatischen Erkrankungen.“ Gerade die Belastungen von Beschäftigten im Gesundheitswesen werden ihrer Meinung nach noch deutlich hervortreten.

Auch Nikolai Köppelmann meint: „Es werden sicherlich noch viele belastete Menschen in der Psychosomatik ankommen.“ Die Geschäftsführung blickt derzeit positiv gestimmt in den Sommer und freut sich, dass wieder mehr Angebote für die Patient*innen und Rehabilitand*innen wie Sport- und Gruppenaktivitäten angeboten werden können. Als Freizeitprojekt gemeinsam mit Behandelten ist angedacht, den Innenhof der Klinik zu begrünen. Zudem soll der Fahrradkeller ausgebaut werden, da viele Patient*innen ihre E-Bikes zum Klinikaufenthalt mitbringen.

Info:

Die SINOVA Schussental ist ein Kompetenzzentrum für psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Das gemeinnützige Tochterunternehmen des ZfP Südwürttemberg umfasst ein Fachkrankenhaus für Internistische Psychosomatik und Psychotherapie sowie eine Rehabilitationsklinik. Im Akutbereich werden Menschen mit sämtlichen psychosomatischen Erkrankungen behandelt.

Ein Spezialgebiet der SINOVA Schussental ist die Behandlung depressiver Patient*innen. Für das Fachgebiet der Psychosomatik hat das ZfP Südwürttemberg einen eigenen Verbund kooperierender Kliniken gegründet: Den SINOVA Klinikenverbund. Dazu gehören als Psychosomatische Fachkliniken die Sonnenberg Klinik in Stuttgart und die SINOVA Schussental in Aulendorf sowie Psychosomatische Fachabteilungen in Ravensburg, Zwiefalten, Friedrichshafen, Reutlingen und Aulendorf sowie Reichenau und Singen.

(Pressemitteilung: ZfP Südwürttemberg)