Nachhaltigkeit im Wahlkampf nicht wegzudenken

Gemeinwohl Ökonomie Bodensee-Oberschwaben: Ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft
Gemeinwohl Ökonomie Bodensee-Oberschwaben: Ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft (Bild: GWÖ Bodensee-Oberschwaben)

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Wahlprüfsteine der Gemeinwohl-Ökonomie mit positivem Rücklauf

Am 26. September 2021 wird der Bundestag gewählt. Kajo Aicher, Tettnang und Thomas Henne, Friedrichhafen haben im Namen des Vereins der Gemeinwohl-Ökonomie Region Bodensee-Oberschwaben Wahlprüfsteine in Form von 10 Fragen an die Bundestagskandidat*innen der Wahlkreise 293 Bodenseekreis und 294 Ravensburg verschickt und umfangreiche Antworten erhalten.

„Der Rücklauf war motivierend für uns, da wir nicht nur mehrheitlich Antworten erhalten haben, sondern auch inhaltlich sehr ernsthaft und tiefgehend das Thema Nachhaltigkeit angesprochen wurde,“ so Thomas Henne. So könne man unabhängig vom parteipolitischen Spektrum feststellen, dass Nachhaltigkeit eine herausragende Bedeutung hat und in der Mitte der Gesellschaft angekommen zu sein scheint.

Augenscheinlich unterschiedlich bleiben die Ansätze in Gewichtung und Ausmaß. Ausschließlich bleibt mangels Antworten wie schon zum Landtagswahlkampf Anfang des Jahres offen, was die AFD zu den drängenden Fragen der Sicherung unserer zukünftigen Lebensgrundlagen zu sagen hat.

Die Sorge um den Klimaschutz eint alle Antwortenden und die Handlungsnotwendigkeit bzgl. CO2 Reduzierung wird nicht (mehr) in Frage gestellt. Unterschiedliche Ansätze der Parteien – vielleicht auch in Kombination – bieten offensichtlich reelle Chancen die Klimaziele wie das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. Und da verwundert es nicht, dass einige Kandidat*innen besonders auf die notwendige Sozialverträglichkeit dieser gesellschaftsübergreifenden Transformation hinweisen.

Die GWÖ arbeitet daran, bekannter zu werden
Die GWÖ arbeitet daran, bekannter zu werden. (Bild: GWÖ Bodensee-Oberschwaben)

Auf die Frage nach persönlichen Beiträgen zum Klimaschutz wussten die Kandidat*innen alle eine Antwort und zu überzeugen, dass sie nicht nur reden sondern auch danach handeln. Da ging es um konkrete Recycling Tipps, die eigene PV- oder sogar Biogasanlage, aber eben auch um ein bewusstes Hinterfragen des eigenen Handelns im Hinblick auf die Klimaauswirkungen. Überzeugend auch für die Empfänger der Antworten.

Wer sich weitergehend für die Inhalte interessiert kann die Rückmeldungen der Kandidat*innen auf der Homepage der GWÖ direkt und in Originallänge einsehen: Information: https://web.ecogood.org/de/bodensee-oberschwaben/, Kontakt: [email protected].

Den Bürger*innen bleibt also die Wahl und der Gemeinwohl-Ökonomie Bewegung das Fördern und Begleiten der Nachhaltigkeitsbemühungen in unserer Region. „Wir wollen in Kontakt mit den politischen Verantwortlichen auf allen Ebenen treten und haben unsere Kooperation für die Weiterentwicklung der Ansätze und Maßnahmen auch auf kommunaler Ebene angeboten,“ verlautet Kajo Aicher für den Verein und die AG Politik der GWÖ in Baden-Württemberg. Und die Kandidat*innen haben dabei nicht nur allen Aktiven Mut und Ausdauer zugesprochen, sondern wünschen sich auch, dass die GWÖ weiterhin die nötige Aufmerksamkeit schafft und die Menschen für die Veränderungen gewinnt. Und dazu wollen die angesprochenen Politiker im Gespräch bleiben.

Konkret erfolgt der Austausch schon seit Anfang des Jahres seitens der GWÖ mit dem monatlichen Newsletter an Mandatsträger*innen und regelmäßigen Online Webinar der AG Politik in Baden-Württemberg an jedem 17. des Monats. Und nach der Wahl geht es weiter auf kommunaler Ebene.

Am Donnerstag, den 7. Oktober 2021 wird im Casino Fallenbrunnen um 18.00 Uhr der Film „Hinterm Deich wird alles gut“ gezeigt. 3 „Nordlichter-Kommunen“ – die sich auf den Weg gemacht haben – echte friesische Vorbilder. Gelegenheit in der anschließenden Diskussionsrunde für uns in der Region die notwendigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Der Klimawandel wartet nicht.

Kontakt und Anmeldung über: [email protected].

Info unter: https://www.kulturhaus-caserne.de/Hinterm_Deich_wird_alles_gut___Film_Event-1-2-1830.html

Für den notwendigen Wandel zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der UN-Agenda 2030 (SDGs) ist laut Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) das Zusammenwirken aller Beteiligten aus dem Kreis der Bürger*innen, Unternehmen und der Verwaltung bzw. Politik gefragt. Es brauche einen gesellschaftlichen Konsens, wie wir uns den Herausforderungen stellen wollen und wie ernst wir es damit meinen.

Laut Thomas Henne (GWÖ-Berater) bietet die Gemeinwohl-Ökonomie mit Ihrem wertebasierten System über die gesamte Wertschöpfungskette einen Orientierungsrahmen und das Managementinstrument zur Zielerreichung. Die Befragten hatten die Nachhaltigkeitsziele im Blick, aber die Antworten zeigten auch Unsicherheiten über das Wie. Vielleicht ein Ansatzpunkt zwischen Politik und GWÖ-Bewegung zusammenzukommen und die Antwort zu geben auf die Frage: „Berichtest Du noch, oder managst Du schon Nachhaltigkeit?“

(Quelle: Gemeinwohl-Ökonomie e.V.)