Wenig Sonne: Die Spargelsaison in der Region beginnt langsam

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Das "Königsgemüse" enthält fast kein Fett und bietet einen hohen Gehalt an Ballaststoffen. (Bild: picture alliance / Zoonar | H.LEITNER)

Nicht nur Feinschmecker fiebern der Spargelsaison entgegen. Kaum ein Gemüse wird so sehnsüchtig erwartet wie die leckeren weißen Stangen. Was dem Königsgemüse aktuell auf den letzten Metern fehlt, ist Sonne. Wer seinen Liebsten an Ostern heimischen Spargel auftischen möchte, muss schnell sein.

Früher Spargel ist nur im Folientunnel möglich. Im Durchschnitt verzehrt jeder Einwohner Deutschlands 1,7 Kilogramm Spargel pro Jahr. Spargel ist leicht verdaulich und auch für empfindliche Mägen geeignet. Die Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe (Saponine) im Spargel kurbeln die Verdauung an und fördern somit eine gesunde Darmfunktion.

Spargel mag Sonne

Von „Spargel satt für alle“ ist aktuell noch keine Rede. Auf dem Spargelhof Geiger in Tettnang startet am Mittwoch der Verkauf mit verschiedenen Sortierungen. „Der Regen der letzten Tage und der einsetzende Frost lassen den Spargel verhalten wachsen. Wie wir Menschen mag auch Spargel Sonne. Jede Stunde wohlige Wärme unter der Folie tut dem Spargel gut und lässt die Spitzen sprießen“, so Fachmann Thomas Geiger.

Auf dem Tettnanger Spargelhof bei Thomas Geiger beginnt die Spargelsaison.
Auf dem Tettnanger Spargelhof bei Thomas Geiger beginnt die Spargelsaison. (Bild: privat)

Die allgemeine Trockenheit war für den Spargel in der Region um Tettnang kein Problem. „Bei uns fällt mehr Regen als anderswo. Wenn beispielsweise im knapp zehn Kilometer entfernten Ailingen kein Tropfen fällt, kann es im Tettnanger Raum regnen“, so Geiger.

Premiumspargel kostet seinen Preis

Wer an Ostern Spargel aus der Region auf den Tisch bringen will, muss schnell sein. „Wir schauen, dass jeder eine Portion abbekommt. Ein guter Termin ist der Ostermontag, da ist die Chance auf reichlich Spargel groß“. Der Spargelhof Geiger, Moosstraße 26, hat täglich von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet – auch an Feiertagen.

Die Preise liegen zwischen 8 und 20 Euro pro Kilo. Wer mit der absoluten Premiumqualität liebäugelt, muss auch kräftig in die Tasche greifen. „Wenn das Wetter mitmacht, fallen die Preise nach Ostern etwas. Die Spargelernte geht bis Johanni (24. Juni).

Regional einkaufen

Spargelexperte Dr. Ludger Aldenhoff vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V.: „Der Kauf von heimischem Spargel sichert nicht nur die Selbstversorgung im eigenen Land, sondern ist auch nachhaltig und fair. Die kurzen Transportwege sparen eine Menge CO2 ein“.

Spargel wächst in einem Erddamm unter einer sogenannten Verfrühungsfolie, die durch den wärmenden Treibhauseffekt eine frühere Reife herbeiführen soll.
Spargel wächst in einem Erddamm unter einer sogenannten Verfrühungsfolie, die durch den wärmenden Treibhauseffekt eine frühere Reife herbeiführen soll. (Bild: picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth)

Interessantes vom Spargelanbau: Die Spargeldämme nehmen dank der Folien die Sonnenenergie gesteuert auf und durch die transparenten Folien entweicht die Wärme langsamer. So kann die Ernteperiode um bis zu vier Wochen verlängert bzw. „verfrüht“ werden. Ohne die Folien müssen die Erntehelfer zweimal täglich ernten, mit Folien nur einmal – somit reduziert sich die Arbeitszeit und die Lohnkosten sinken. Unter Folie gewachsener Spargel verfärbt sich nicht, verholzt weniger, ist seltener bitter und hat eine gleichmäßigere Dicke.

Ein Tipp: Ein Klecks Butter darf im Spargelwasser nicht fehlen. Dass Fett hilft dem Gemüse, seine Aromen voll zu entfalten. Eine Prise Zucker sorgt dafür, dass kein bitterer Geschmack aufkommt.