Rettung bei Nacht mit Motorschlitten Wanderer machen mit Hilfeschreien und Stirnlampen auf sich aufmerksam

Rettung bei Nacht: Zwei Wanderer hatten sich im Wettersteingebirge verstiegen. Die Wege und Stahlseilversicherungen sind hier im Winter größtenteils komplett zugeschneit.
Rettung bei Nacht: Zwei Wanderer hatten sich im Wettersteingebirge verstiegen. Die Wege und Stahlseilversicherungen sind hier im Winter größtenteils komplett zugeschneit. (Bild: Bergwacht Bayern)

Die Einsatzmannschaft der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen rettete letzte Woche zwei Bergsteiger im Bereich des Nordwandsteiges an der Alpspitze (Wettersteingebirge). Die beiden Männer hatten sich beim Abstieg verirrt, kamen in die Dunkelheit und waren total erschöpft. Die Mobiltelefone hatten keinen Akkuleistung mehr, ein Notruf war unmöglich.

Gegen 19 Uhr entdeckten Pistenmitarbeiter der bayerischen Zugspitzbahn im Skigebiet am Osterfelder eine Stirnlampe am Nordwandsteig blinken. Die Männer stellten ihre Maschinen ab und hörten, dass zwei Personen „Help“ schrien. Ein Glück für die Wanderer. Sofort wurde die Bergwacht verständigt.

Rettung über einen Tunnel

Zunächst machten sich vier Bergretter mit der Hausbergbahn und Motorschlitten auf den Weg zur Alpspitze. Die Bergretter spurten zunächst zum Eingang des Tunnels am Nordwandsteig, welcher zugeschneit war. Dort angelangt, arbeiteten sie sich vom Ausgang des Tunnels weiter zu den Blockierten vor.

Da sich die Bergretter im Absturzgelände befanden und das Lawinenrisiko reduzieren wollten, bewegten sie sich am Übergang zwischen den Schneefeldern und dem Fels mit Seilsicherung. Ca. 30 Meter unterhalb des Steigs konnten die beiden Verstiegenen, beiden waren wohlauf und erschöpft, aufgenommen und nach oben gesichert werden.

Wege komplett zugeschneit

Beim Abstieg über den Ostgrat verschätzten sich die Bergwanderer mit der Zeit und verstiegen sich. Da beide Mobiltelefone keinen Akkuleistung mehr hatten, konnten die Blockierten keinen Notruf wählen. Im Winter ist der Nordwandsteig nicht vergleichbar mit den Bedingungen im Sommer. Die Wege und Stahlseilversicherungen sind größtenteils komplett zugeschneit. Mit mehreren Motoschlitten und einer Pistenraupe fuhr die Einsatzmannschaft mit den Geretteten zurück zur Hausbergbahn-Bergstation und erreichten mit Hilfe der Seilbahn gegen 2 Uhr nachts das Tal wieder.

(Quelle: Bergwacht Bayern)