In einem Prozess unter anderem um vierfachen versuchten Mord und schwere Brandstiftung hat die Staatsanwaltschaft nach Angaben des Ulmer Landgerichts eine Freiheitsstrafe von elf Jahren gefordert. Der Verteidiger sah keine Mordabsicht und beantragte eine fünfjährige Haftstrafe für seinen Mandanten, wie eine Sprecherin mitteilte. Ein Urteil wird am 20. November erwartet.
Der angeklagte Deutsche soll im April 2022 erst in einer Tiefgarage in Ulm die beiden Autos seiner getrennt von ihm lebenden Ehefrau und ihres Partners mit Benzin übergossen und angezündet haben. Dann soll der alkoholisierte Mann zur Wohnung seiner Ehefrau gegangen sein, in der auch der gemeinsame Sohn, der Partner der Ehefrau sowie dessen Sohn wohnten.
Mit einem Stein soll der Mann laut Anklage ein Fenster eingeschlagen und durch das Fenster Benzin in die Wohnung gegossen haben. Anschließend habe er den neuen Partner seiner Frau mit Benzin übergossen. Dieser konnte ihm den Angaben nach bei einem Gerangel ein Feuerzeug abnehmen. Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte «Das ist euer Ende» gerufen haben. Als die Polizei eintraf, soll er mit einer Glasscherbe in Richtung des Oberkörpers einer Polizeibeamtin gestochen haben. Gegen seine Festnahme wehrte er sich vehement.
Beim Prozessauftakt im Oktober ließ der 44-Jährige über seinen Anwalt erklären, dass er niemanden töten wollte. Der Angeklagte sitzt in Untersuchungshaft.