Nach zwei Jahren Pause: Kunstprojekt salem2salem geht in die elfte Runde

Nach zwei Jahren Pause: Kunstprojekt salem2salem geht in die elfte Runde
Die Internationalen Künstlerinnen und Künstler von salem2salem 2022 gemeinsam mit dem Organisationsteam. (Bild: Michael Hazel, Salem Art Works)

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Friedrichshafen/Salem – Von Salem am Bodensee nach Salem, Upstate New York in den USA: Der interdisziplinäre und internationale Künstleraustausch salem2salem geht nun nach zweijähriger pandemiebedingter Zwangspause weiter. Seit 2010 ist es mittlerweile das elfte transatlantische Treffen von Künstlerinnen und Künstlern in einer der gleichnamigen Gemeinden.

Die 19 Teilnehmenden aus den USA, Australien und Deutschland, darunter fünf aus dem Bodenseekreis, leben und arbeiten seit Montag, 8. August 2022 auf dem Gelände von Salem Art Works. Es ist ein wahres Paradies für Kunstschaffende mit vielen Arbeitsmöglichkeiten.

Denn hier gibt es Werkstätten, um mit Materialien wie Holz, Glas, Keramik, Metall und Papier zu arbeiten. Auf dem weitläufigen Gelände, das zugleich auch ein Skulpturenpark ist, finden sich auch für Malerinnen und Schriftsteller ungestörte Schaffensplätze.

Traditionell ist der kreative und künstlerische Austausch ein wesentlicher Bestandteil von salem2salem. So lädt die Überlinger Performance-Künstlerin Elena Zipser zum morgendlichen Warm-up-Dance. Die US-Bildhauerin Vivien Collens hat eine partizipative Skulptur auf den Weg gebracht. Alle können daran mitarbeiten.

Für viele der Kunstschaffenden vom Bodensee ist es das erste Mal, dass sie in den USA sind. So etwa Carla Chlebarov, Malerin aus Salem-Mimmenhausen, die den Austausch „einzigartig“ nennt und begeistert von den vielen Möglichkeiten ist. Die neu gewonnenen Eindrücke tauchen auch in den entstehenden Arbeiten auf, so etwa bei Dmitrij Ritter aus Langenargen: „Es ist die Überforderung durch die vielen Eindrücke von dieser Gesellschaft hier, von der ich mir in meinen Arbeiten Luft machen möchte“.

Mit der Geschichte des 5.000 Einwohner zählenden US-Städtchens Salem setzt sich die in Berlin lebende Markdorfer Künstlerin Urte Beyer auseinander. Sie verbindet in ihren Arbeiten Fotografie und Bildhauerei zu dreidimensionalen Fotoobjekten und arbeitet zudem mit der australischen Bildhauerin Mikaela Castledine zusammen.

Als einzige zum zweiten Mal mit dabei ist die Malerin Joanna Klakla aus Überlingen. Sie nahm bereits 2019 am Austausch in den USA teil und setzt nun ihre Serie „Black Dragon Fly“ fort, die bereits am Bodensee in Ausstellungen zu sehen war.

Ebenfalls aus der weiteren Bodenseeregion beziehungsweise Baden-Württemberg dabei sind die Schriftstellerin Barbara Marie Hofmann aus Konstanz, die Malerin Alicja Kosmider-Feist aus Ravensburg, der Rottweiler Bilderhauer JC Leopold, der Maler Jürgen Klugmann aus Tübingen und die Schriftstellerin Beate Rothmaier aus Ellwangen.

Leider ist Covid-19 nicht verschwunden. So blieb auch salem2salem nicht verschont. In der ersten Woche testeten zwei Teilnehmer positiv und mussten sich in Quarantäne begeben.

Salem2salem wird vom Kulturamt des Bodenseekreises gemeinsam mit dem US-amerikanischen Partner Salem Art Works organisiert. Der üblicherweise jährliche Austausch findet abwechselnd im Bodenseekreis und Übersee statt, um Kunstschaffenden aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Musik, Literatur und Performance-Kunst diese besondere Arbeits- und Austauschmöglichkeit zu geben. Im nächsten Jahr soll das Programm wieder in Schloss Salem zu Gast sein.

(Pressemitteilung: Landratsamt Bodenseekreis)