Friedrichshafen (dab) – Es ist ein trübes Bild, das deutschlandweit derzeit vor Kinos zu sehen ist: Wo normalerweise auffällig mit Plakaten und Leuchtreklame für die neusten Blockbuster geworben wird, die Leute Schlange stehen und Popcorn samt Softdrinks genießen, herrscht momentan Stille, gepaart mit gähnender Leere.
Noch warten Kinobetreiber wie Cineasten gleichermaßen auf die Wiedereröffnung, eine klare Perspektive seitens Bund und Land fehlt bislang.
Auch Alexander Ronkartz, Theaterleiter des Cineplex in Friedrichshafen, hofft auf eine baldige Rückkehr der Filmfans. Das Cineplex bietet acht Säle, insgesamt finden bis zu 1.200 Zuschauer gleichzeitig Platz.
„Momentan ist alles noch reine Spekulation, aber die sinkenden Infektionszahlen geben großen Grund zur Hoffnung. Ich wünsche mir, dass wir unsere Gäste sehr bald wieder begrüßen dürfen“, so Ronkartz. Vielleicht könne man Ende Juni wieder loslegen, vielleicht auch früher, vielleicht später. „Sicher ist, dass wir unseren Kunden ein schönes, stressfreies Wiedersehen ermöglichen wollen. Im Kino möchten die Menschen abschalten und in den Film eintauchen. Dabei mit Maske auf seinem Platz zu sitzen und diese jedes Mal abzunehmen, wenn man etwas trinken oder snacken möchte, kann nicht die Lösung sein.“
2020 habe es mit der Abstandsregelung und den vielen aufgestellten Desinfektionsstationen bestens geklappt. Auch die Luca-App sei jetzt eine Option. Im vergangenen Sommer, als die Pandemie bereits das öffentliche Leben weitgehend lahmlegte, konnten die Menschen in und um Friedrichshafen so dank des umfassenden Hygienekonzepts dennoch in den Genuss neuester Filme kommen, ohne dabei – wie in der Messehalle – im Auto zu sitzen.
Die Filmschaffenden waren während der Pandemie nicht untätig und produzierten weiter fleißig Filme, die bislang noch auf ihre Premiere warten. „Es gibt momentan einen Filmrückstau. Daher müssen die Kinos in ganz Deutschland auch gleichzeitig öffnen, ansonsten ist es beispielsweise sehr fraglich, ob wir alle neuen Filme bekommen“, erklärt Alexander Ronkartz.
Ein bundesweites Konzept für Kino-Öffnungen oder gar ein Datum gibt es bislang allerdings nicht. Noch ist die Existenz des Cineplex nicht gefährdet, aber die Lage ist angespannt – trotz Unterstützung vom Staat.
„Nichtsdestotrotz wollen wir die fehlenden Einnahmen nicht mit Preiserhöhungen ausgleichen. Man könnte teurere Tickets zwar rechtfertigen, aber wie gesagt: Wir wollen lachende, fröhliche Menschen bei uns begrüßen! Da wären Preiserhöhungen das falsche Signal“, so Ronkartz.
Bleibt zu hoffen, dass die Kino-Türen in der Meistershofener Straße 14 baldmöglichst wieder öffnen und die Leuchtreklame dann wieder ihren Dienst erfüllt.