Nach Kreuzbandriss und Operation: Konstanz-Keeper Moritz Ebert findet „Nervenschlachten nicht gut“

Auf dem Weg der Besserung nach einem Kreuzbandriss: Moritz Ebert.
Auf dem Weg der Besserung nach einem Kreuzbandriss: Moritz Ebert. (Bild: Peter Pisa)

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Von Andreas Joas

Konstanz – Ende Februar gegen Zweitliga-Tabellenführer HSV Hamburg riss sich das Konstanzer Torwart-Eigengewächs Moritz Ebert unglücklich ohne Einwirkung eines Gegenspielers beim Versuch einer Parade das Kreuzband. Inzwischen wurde der Schlussmann der HSG Konstanz operiert und befindet sich auf dem Wege der Besserung.

Wie der Heilungsprozess verläuft, wie seine Reha-Pläne aussehen und wie der 20-jährige gebürtige Konstanzer, der seit den Minis für die HSG spielt, die „Nervenschlachten“ seiner Mannschaft von außen sieht, hat er im Gespräch mit HSG-Pressesprecher Andreas Joas verraten.

Moritz, wie ist die Lage: Wie fühlst Du Dich?

Mir geht es gut. Ich wurde Ende März operiert und es ist wirklich super und alles optimal verlaufen.Ich befinde mich auf dem Wege der Besserung.

Wie sieht nun gerade dein Tagesablauf aus?

Nach zweieinhalb Wochen konnte ich mich daheim schon wieder ohne Krücken bewegen. Etwa vier Wochen nach der Operation konnte ich sogar draußen wieder normal ohne Krücken laufen. Jetzt versuche ich im Cube3 Fahrrad zu fahren, um den Kreislauf in Schwung zu bekommen. Den Oberkörper kann ich ja zudem ganz normal trainieren. Ich freue mich riesig, dass sogar schon wieder leichte Kniebeugen und Ausfallschritte möglich sind. Man spürt die Fortschritte von Tag zu Tag und es wird alles flüssiger. Der gute Verlauf stimmt mich positiv, auch wenn alles seine Zeit benötigt.

Dabei ist es sicher kein Nachteil, dass den Vater Arzt ist.

(lacht) Auf keinen Fall. Ich finde im Cube3 tolle Bedingungen und eine optimale physiotherapeutische Betreuung vor. Zusätzlich habe ich so auch daheim diverse Möglichkeiten wie Stromtherapie, Wärme- und Kältebecken und die Kompressionshose, um die Flüssigkeit aus dem Knie zu bekommen. Wir nutzen alle Möglichkeiten, um bald wieder nach und nach mehr belasten zu können. In den nächsten zwei Wochen wird mit den Ärzten mein weiterer Reha-Plan besprochen. Die ersten Tage nach der Operation waren sehr anstrengend, aber jetzt kann man schon mehr Reize setzen und Fortschritte verzeichnen.

Unterdessen liefert sich die Mannschaft m Kampf um den Ligaverbleib einen Krimi nach dem anderen. Wie ist es, diese Herzschlagfinals nur von außen verfolgen zu können?

Man fiebert total mit und ich bin natürlich in engem Kontakt mit meinen Mitspielern. Ich sehe so oft es geht beim Training zu und begreife mich nach wie vor als Teil der Mannschaft. Das tut gut und es jedes Mal macht Spaß, die Jungs zu sehen. Diese Nervenschlachten sind auf Dauer nicht gut. Wir lagen zuletzt mit vier Toren vorne und müssen den Sack dann zumachen. Dennoch sind drei Auswärtspunkte wirklich ordentlich. Gegen Lübeck wird uns die nächste Schlacht erwarten. Schön, dass es dann wieder ein Heimspiel ist, das ich live vor Ort verfolgen kann.

Vor Dir liegt noch ein langer Weg bis zum Comeback. Vieles ist vielleicht noch gar nicht absehbar, dennoch: Gibt es schon aktuelle grobe Pläne, wann wir dich wieder auf dem Spielfeld sehen können?

Neun Monate Pause ab dem Unfall wurden in den Raum gestellt. Die Frage ist nicht nur wie schnell ich wieder fit, sondern auch bei meinem alten Leistungsvermögen bin. Ich muss mir die nötige Zeit nehmen und möchte so etwas nicht noch einmal erleben, aber vielleicht ist Ende dieses Jahres schon etwas möglich. Ansonsten nutze ich die Wintervorbereitung für die Rückrunde zu Beginn des Jahres 2022. Es wäre toll, mein Comeback dann in einer vollen Schänzle-Hölle feiern zu können. Dieser schöne Gedanke treibt mich an.

Fragen: Andreas Joas

(Pressemitteilung HSG Konstanz)