Möbel Braun: Überdurchschnittliche Umsatzzahlen nach Corona

Möbel Braun: Überdurchschnittliche Umsatzzahlen nach Corona
Mathias Bader, Inhaber der Braun Möbelhäuser (2.v.r.) begrüßt gemeinsam mit Carl-Heinz Eschlbeck (rechts) Bürgermeisterin Doris Schröter, Gemeinderatsvertreter sowie Thomas Schäfers von der städtischen Wirtschaftsförderung. (Bild: Stadtverwaltung)

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Im Rahmen der jährlichen Sommertour waren Bürgermeisterin Doris Schröter, Gemeinderatsvertreter sowie Thomas Schäfers von der städtischen Wirtschaftsförderung zu Gast beim Braun Möbel-Center. Gemeinsam mit Standortleiter Carl-Heinz Eschlbeck begrüßte Mathias Bader die Besucher. Bader, Inhaber der Braun-Möbelhäuser, war hierfür eigens vom Hauptsitz in Reutlingen angereist. 

Bad Saulgau – Insgesamt rund 1.200 Mitarbeiter beschäftigt die Braun Möbel-Center GmbH & Co. KG in insgesamt zehn Einrichtungshäusern. Neben dem Hauptsitz in Reutlingen und dem Standort Bad Saulgau, gibt es weitere Filialen in Freudenstadt, Bad Dürrheim, Konstanz, Homburg-Einöd, Freiburg, Singen, Offenburg und Jettenburg. Bad Saulgau gehört mit einer Ausstellungs- und Lagerfläche von 14.000 qm zu den mittelgroßen Filialen des Unternehmens, ist aber durch das umfangreiche Angebot und den Service bei Kunden sehr beliebt. Das vormalige Einrichtungshaus Staud hatte Möbel Braun übrigens 2001 übernommen. Das kommende Jahr 2021 gibt es also einen runden Geburtstag zu feiern.

Bader und Eschlbeck thematisierten beim Besuch der Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter aber nicht nur die Planungen für das bevorstehende Jubiläumsjahr. Wie bei den bisherigen Unternehmensbesuchen im Rahmen der Sommertour ging es schwerpunktmäßig auch um die Folgen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen.

Als nicht systemrelevanter Einzelhandelsbetrieb war das Möbelhaus dabei ganz erheblich betroffen. Über mehrere Wochen war der Verkauf komplett untersagt. Und auch nach den schrittweisen Lockerungen konnte das Möbelhaus zumindest für einen gewissen Zeitraum nur einen Teil der Verkaufsfläche öffnen – eine Vorgabe, die bei Bader und Eschlbeck nach wie vor nicht ganz nachvollziehbar ist. Denn auf der riesigen Ausstellungs- und Verkaufsfläche verteilen sich die Kunden viel besser als in so manch kleinerem Einzelhandelsgeschäft. Unter dem Strich fehlen dem Unternehmen die Umsätze von zwei Monaten nahezu vollständig.

Dennoch sei die Situation nicht so schlecht, wie man zunächst vermuten könnte. Geholfen habe zum einen die Möglichkeit, für die Belegschaft Kurzarbeit anzumelden.

Mittlerweile sei man aber wieder in den normalen Arbeitsmodus zurückgekehrt – und das nicht ohne Grund. Denn die Nachfrage nach Möbeln und Einrichtungsgegenständen hat in den vergangenen Wochen stark zugenommen. „Wegen Corona ist es noch einmal mehr in den Fokus gerückt, die eigenen vier Wände schön und wohnlich einzurichten“, so Bader. Die Umsatzzahlen seien in den vergangenen Monaten sogar deutlich über dem Schnitt. Wenn dieser Trend bis zum Jahresende anhalte, könne das für 2020 geplante Ergebnis trotz Corona vermutlich nahezu erreicht werden.

Im Augenblick fehle einzig die Möglichkeit, Sonderaktionen durchzuführen. Diese gehören zum festen Bestandteil der Firmenphilosophie und kommen vor allem bei den Stammkunden sehr gut an. Beispielsweise lädt das Möbelcenter während der Oktoberfestzeit regelmäßig zu einem Paar Weißwürste ein. 1,4 Tonnen der bayerischen Spezialität gibt das Unternehmen während des Aktionszeitraumes gegen Vorlage eines Gutscheines aus. Auch wenn die Besucher dann nicht alle tatsächlich auch zu Kunden würden, fehle diese Frequenz letztlich, erklärt Eschlbeck.

Positiver bemerkbar macht sich Corona wiederum, weil viele Kunden „lokal dächten“. Wegen Corona, so Eschlbeck, kaufe man mehr als in den vergangenen Jahren vor Ort ein. Ob dies eine bewusste Entscheidung sei, um den Einzelhandel vor Ort zu stärken oder ob viele Kunden Bedenken hätten, zum Einkauf in größere Städte zu fahren, kann der Standortleiter nicht mit Gewissheit sagen. Er verbinde aber zumindest die Hoffnung, dass dieser Effekt auch langfristig bleibe.