Modellprojekt in den Ravensburger Clubs startet am Wochenende

Rene Minner, Mitbetreiber des Clubs Kantine in Ravensburg, kontrolliert mehrere Leuchtstoffröhren, die er an der Decke montieren will, bevor der Club öffnet.
Rene Minner, Mitbetreiber des Clubs Kantine in Ravensburg, kontrolliert mehrere Leuchtstoffröhren, die er an der Decke montieren will, bevor der Club öffnet. (Bild: picture alliance/dpa | Felix Kästle)

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Ohne Abstand und ohne Maske feiern in der „Kantine“ und im „Douala“ – Voraussetzung: Ticket, Testpflicht, Nachtest

Ravensburg – Seit dem Lockdown im letzten Jahr sind Diskotheken im Land geschlossen. Weil Ravensburg Anfang Juni vom Sozialministerium zur Modellstadt für Cluböffnungen ausgewählt wurde, dürfen ab Freitag, 2. Juli die beiden Clubs „Kantine“ und „Douala“ nun zum ersten Mal wieder für ihr Publikum öffnen. Anders als in den anderen Discotheken des Landes darf in Ravensburg ohne Maske und Abstand gefeiert werden. Dafür müssen die Gäste einige Regeln beachten.

Die Stadt Ravensburg hatte das Projekt beim Land beantragt, um der Clubszene wieder eine Perspektive zu geben. Die Öffnung von Clubs soll dabei unter bestimmten Voraussetzungen und einem entsprechenden Hygienekonzept erprobt werden. Möglicherweise kann das Pilotprojekt dann aufs ganze Land übertragen werden. Um den Sozialministerium valide Daten der Modellphase bereitzustellen, wird das Projekt wissenschaftlich begleitet von der RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten und sieht Aerosolmessungen vor.

Nach intensiven Verhandlungen zwischen Stadt und Gesundheitsamt Ravensburg sowie den beiden Betreibern der Clubs „Douala“ und „Kantine“ startet die Modellphase am Freitag und läuft bis 24. Juli.

Für den Clubbesuch muss sich jeder Gast online ein Ticket des jeweiligen Clubs bestellen. Einlass ist nur bis 24 Uhr. Statt Clubhopping soll er den Abend im gebuchten Club verbringen. Weitere Voraussetzung für alle Besucher – auch für Geimpfte und Genesene – ist ein tagesaktueller Coronatest, der über die Luca App oder die Corona-Warn-App abgebildet wird. Zudem verpflichten sich die Gäste, am Modellprojekt teilzunehmen, ihre Kontaktdaten zu hinterlegen, sie für die wissenschaftliche Nutzung freizugeben sowie bei einer Befragung mitzumachen. Zusätzlich sollen sie zwischen dem fünften bis siebten Tag nach dem Clubbesuch einen Nachtest machen. Deshalb müssen sie ein Testpfand in den Clubs hinterlegen, das sie zurück erhalten, wenn sie ihr Nachtestergebnis vorlegen. Wer keinen Nachtest macht, ist für künftige Veranstaltungen in den Clubs gesperrt.

„Ich freue mich, dass es nun losgeht und die jungen Leute nach der langen Zeit des Verzichts wieder feiern dürfen“, sagt Ravensburgs Oberbürgermeister Daniel Rapp. „Auf die Ergebnisse unserer Modellphase bin ich sehr gespannt.“

(Quelle: Stadt Ravensburg)