Mit Raimund Haser MdL auf den Spuren der Schloss- und Stadtgeschichte Aulendorfs

Interessante Informationen bekamen die Teilnehmer an der Schloss- und Stadtführung.
Interessante Informationen bekamen die Teilnehmer an der Schloss- und Stadtführung. (Bild: Markus Posch)

Markus Posch
Markus Posch

Aulendorf (MP) – Auf die Spuren der geschichtlichen Entwicklung Aulendorfs, insbesondere mit einem ausführlichen Einblick in die Schlossgeschichte von Aulendorf machten sich rund 25 Teilnehmer einer Schloss- und Stadtführung aus Aulendorf und Umgebung.  Auch Bürgermeister Matthias Burth ließ es sich nicht nehmen, bei diesem „Sommerprogrammpunkt“ von Raimund Haser MdL dabei zu sein.

Bei seiner Begrüßung ging MdL Haser auf seinen Bezug als Abgeordneter zu Aulendorf und die wichtigen Themen der Stadt Aulendorf ein. Bürgermeister Matthias Burth hob danach die gute Zusammenarbeit zwischen dem Landtagsabgeordneten und der Stadt Aulendorf hervor.

Im Anschluss begann Stadtführer Michael Osdoba seine Führung im Schloss und anschließend durch Aulendorf mit zahlreichen Informationen.

Zur Geschichte des Schloss Aulendorf

Das Schloss Aulendorf liegt auf einer Anhöhe über der Schussen. Zur Stadt hin sticht es mit einer „klassizistischen“ Schaufassade hervor, gekrönt von einem kupfernen Grafenwappen.

Verschiedene Bauphasen des Schlosses sind im Innern des Gebäudes und im Schlosshof sichtbar. Eine Burganlage aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts sowie ein dreigeschossiges Fachwerkhaus sind zu erkennen. Der Staffelgibel entstand 1481.

Durch den Ausbau des 1700 errichteten stadtseitigen Flügels in den Jahren 1778 bis 1781 fand die Umgestaltung durch Perre Michel d’Ixnard statt, welche prägend für die frühklassiszistische Fassade war. Mit einem Wiener Architekturbüro fand die letzte Modernisierung um das Jahr 1900 statt.

Das Stuckdekor im Marmorsaal wurde im Jahre 1778 von Johan Georg Dirr entworfen. Hier werden die vier Elemente und die Jahreszeiten sowie im Musiksalon mit Allegorien dargestellt.

Im späten 19. Jahrhundert wurden die weiteren Räume mit Deckenstuck und Wandvertäfelung im klassizistischen Stil ausgebaut.

Die Familie zu Königsegg erwarb Mitte des 14. Jahrhunderts das Bauwerk, welches zuerst in welfischen, dann staufischen Besitz war. Nach mehreren urkundlichen Erwähnungen konnte überliefert werden, dass die Familie zu Königsegg um 1490 in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurde.

Nach der Erhebung der in den Reichsgrafenstand im Jahr 1629 bauen die Grafen zu Königsegg, die auch häufig am Wiener Hof hohe Ämter innehatten, Aulendorf zu ihrer Residenz aus.

Durch die Rheinbundakte 1806 wird Aulendorf dem neuen Königreich Württemberg zugeschlagen, wodurch die Grafen zu württembergischen Standesherren wurden. Die Grafen zu Königsegg ziehen sich nach der Mediatisierung nach Wien und Ungarn zurück. 1941 wird das Schloss durch die Grafen zu Königsegg verkauft und nach mehreren Besitzerwechseln dann im Jahr 1987 an das Land Baden-Württemberg übergeht. Zu diesem Zeitpunkt war das Schloss bereits stark verfallen.

1989 gründete das Land Baden-Württemberg eine Auffanggesellschaft zur Rettung des Schlosses und stellte die finanziellen Mittel bereit. Die Baumaßnahmen wurden 1997 abgeschlossen.

Das Rathaus bezieht nun die frisch sanierten Räume im Schloss – dieses wird damit wieder zur neuen politischen Mitte von Aulendorf. Die Räume der Bel Etage werden von der Stadt für Ausstellungen genutzt, derzeit mit dem Thema ‚Faszination Kristalle‘.

Die Stadt Aulendorf

Am 19. September 1950 verlieh das Staatsministerium des damaligen Landes Südwürttemberg – Hohenzollern der Gemeinde Aulendorf das Stadtrecht. Ein Jahr später, am 08. Juli 1951 wurde durch Innenminister Renner die Urkunde zur Ernennung überreicht.

Im Jahr 1925 wurde in Aulendorf ein Kneippverein gegründet. Aus dieser Gründung heraus entwickelte sich das Kurwesen und der Fremdenverkehr in Aulendorf. In der ersten Badeanstalt Aulendorfs, die 1932 in einem Wohnhaus entstand. Im Jahr 1952 bekam Aulendorf dann das Prädikat und den Titel Kneippkurort verliehen.

Vor 15 Jahren wurde die Stadtsanierung eingeleitet. Das Schloss ist wieder Zentrum der Stadt. Moderne Akzente prägen das Stadtbild Aulendorfs. Neben der Erhaltung denkmalgeschützter Bausubstanz wurden moderne Akzente im Stadtbild gesetzt. Die Innenstadt ist belebt durch viele attraktive Einzelhandelsgeschäfte, Dienstleister und Gaststätten, Bistros und Cafes.

Wichtig für Aulendorf sind die staatlichen Institute: Die Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung und Grünlandwirtschaft mit Wildforschungsstelle und das Tierärztliche Untersuchungsamt mit Diagnostikzentrum.

Fester Bestandteil im Jahreskalender von Aulendorf sind die Fasnet, das traditionelle Schloss- und Kinderfest sowie der Weihnachtsmarkt.