Mit neuem Vereinsrekord die Spitzenposition gefestigt

Riecke Schermer (Mitte, liegend) und ihre HSG-Damen bejubeln den historischen Kantersieg.
Riecke Schermer (Mitte, liegend) und ihre HSG-Damen bejubeln den historischen Kantersieg. (Bild: HSG FF)

Friedrichshafen (tmy) – Zeugen eines historischen Ereignisses sind die Fans und Zuschauer beim Heimspiel der HSG Friedrichshafen-Fischbach in der Handball-Bezirksklasse geworden. Mit sage und schreibe 49:20 überrollte das Damenteam der „Blisshards“ das Tabellenschlusslicht HSG Langenau / Elchingen II und festigte somit Tabellenplatz eins.

Angefeuert von einer sich spontan gebildeten Band mit Niclas und Jannis Lunkwitz sowie Ruben Röhner an den Trommeln und Steffen Krost an der Posaune, legte die Mannschaft von HSG-Coach Alex Stehle einen gelungenen 4:0-Start hin – gespielt waren gerade einmal sieben Minuten. Auch im weiteren Spielverlauf blieben die Häfler Handballerinnen am Drücker.

Zumindest in der Offensive, denn am eigenen Kreis passte in der recht offensiven und variablen Abwehr die Zuordnung nicht immer – es taten sich Lücken auf. Diese wurden allerdings von der Reserve aus Langenau / Elchingen zu wenig ausgenutzt oder man blieb an der schnell reagierenden HSG-Torhüterin Sylvia Weber-Amann hängen.

Während oben auf der Tribüne die Jungs aus der ersten Herrenmannschaft weiterhin den Rhythmus vorgaben, stimmte aus Häfler Sicht auch unten auf dem Spielfeld die Schlagzahl. Erst recht, nachdem Coach Stehle personell umstellte und seine Spielerinnen nun noch mehr Torgefahr entwickelten – sehr zum Leidwesen von Gästetorhüterin Emily Marks.

11:22 lagen sie und ihre Mitspielerinnen nach den ersten 30 Minuten in Rückstand und liefen auch nach dem Pausensee in schönster Regelmäßigkeit hinterher. Man streute technische Fehler ein, leistete sich Ballverluste und war in der Rückwärtsbewegung nicht schnell genug, um den nächsten Gegenstoß oder das Tempospiel über die erste und zweite Welle zu bremsen.

Feuert das Damenteam seines Vereins mit musikalischen Klängen an: Steffen Krost.
Feuert das Damenteam seines Vereins mit musikalischen Klängen an: Steffen Krost. (Bild: tmy)

Als Sarah Feßler in Minute 41 per Strafwurf den 30. Treffer für die Gastgeberinnen markierte, brandete Jubel sowie Applaus auf und Steffen Krost spielte das nächste Ständchen. Warum? Weil eine alte Handballer-Regel besagt, dass das 30. Tor einen Kasten Bier für die Mannschaft bedeutet.

Dies gilt übrigens auch beim 40. erfolgreichen Abschluss, was bei einem Damenteam vergleichsweise selten vorkommt. Nicht so an diesem denkwürdigen Abend, an dem bei der HSG FF in der Schlussphase beinahe alles gelang und Rückkehrerin Carina Pilsner in Minute 53 eben diese „magische 40“ vollmachte.

Selbst Abpraller und Zuspiele in höchster Not oder unter ärgster Bedrängnis landeten in der „Crunchtime“ bei einer Häfler Mitspielerin oder im Netz. Ja, es lief beim letzten Spiel von Riecke Schermer im HSG-Trikot in dieser Phase wie am Schnürchen – bis, ja bis auf einen 50. Treffer. Dennoch ließen sich die Häfler Handballerinnen von ihrem Anhang feiern.

Verständlich, schließlich bedeutete der 49:20-Erfolg den höchsten Damen-Sieg in der Geschichte der Häfler Handballspielgemeinschaft, die in ihrer jetzigen Form seit 2008 besteht. Da Posaunist Krost den Schlager „Tränen lügen nicht“ von Michael Holm zum besten gab, sei angemerkt: Nicht nur „Tränen lügen nicht“, sondern aus Häfler Sicht auch die Tabelle nicht.

Den kompletten Spielfilm mit beiden Aufstellungen und allen Torschützinnen kann man unter https://bit.ly/3rigcRw nachlesen.