Ministerin: Mehr für Chancengleichheit arbeitsloser Frauen

Ministerin: Mehr für Chancengleichheit arbeitsloser Frauen
Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, lächelt. (Christoph Schmidt/dpa)

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Stuttgart (dpa/lsw) – Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sieht die beruflichen Chancen arbeitsloser Frauen wegen der Corona-Krise noch stärker schwinden. Sie will deshalb die Rolle der Beauftragten für Chancengleichheit in den Jobcentern stärken, die dort Ansprechpartner unter anderem für Fragen der Gleichstellung oder der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind und sowohl Leitung und Mitarbeiter der Jobcenter als auch Arbeitsuchende beraten.

Über einen entsprechenden Antrag Baden-Württembergs beraten die Arbeits- und Sozialminister und -senatoren bei ihrer Konferenz am Donnerstag. Dass es solche Beauftragten gibt, ist schon gesetzlich vorgeschrieben, nicht aber, mit welchem Stellenumfang. Nach den Vorstellungen Hoffmeister-Krauts soll es pro Jobcenter mindestens eine halbe Stelle sein.

Die Chancen von Frauen, wieder in den Arbeitsmarkt integriert zu werden, seien ohnehin schon deutlich schlechter als die von Männern. Durch die Krise habe sich das nun noch verschärft, sagte Hoffmeister-Kraut der Deutschen Presse-Agentur. «Gerade die Frauen sind es, die durch geschlossene Kindertageseinrichtungen und Home-Schooling vermehrt Erziehungs- und Betreuungsarbeit leisten und besonders beansprucht sind», erklärte sie. «Ich habe die Sorge, dass alte Rollenbilder wiederaufleben beziehungsweise sich weiter verfestigen.» Die Zahlen zeigten schon, dass Frauen vom Verlust von Arbeitsplätzen, etwa im Gastgewerbe, stärker betroffen seien.

Mit weiteren Beschlussvorlagen will Baden-Württemberg zudem größere Spielräume für innovative Ansätze in der Arbeitsmarktpolitik schaffen und den sogenannten Passiv-Aktiv-Tausch ausweiten, bei dem Arbeitslosen mithilfe staatlicher Zuschüsse eine Beschäftigung ermöglicht wird.