Michael Zeller lädt zur 150. Internationalen Bodensee-Kunstauktion

Michael Zeller, Deutschlands ältester Auktionator, freut sich auf die 150. Internationale Bodensee-Kunstauktion
Michael Zeller, Deutschlands ältester Auktionator, freut sich auf die 150. Internationale Bodensee-Kunstauktion (Bild: Michael Zeller)

Vom 9. bis zum 13. September kann man anlässlich der 150. Internationalen Bodensee-Kunstauktion 1.672 Exponate in der Bindergasse 7 auf der Lindauer Insel von 10.00 bis 18.00 Uhr durchgehend besichtigen, ehe dann die Gegenstände vom 15. bis 17. September, coronabedingt, online versteigert werden.

1968 war Michael Zeller Deutschlands jüngster Kunstversteigerer, heute ist er der älteste Auktionator in der Bundesrepublik. 150 Kunstauktionen begleiten den profunden Kenner des weltweiten Kunstmarktes. Kaum jemand kennt die Trends im Kunsthandel besser als er. Aber auch er wird manchmal überrascht, wie sich die Preise so entwickeln.

Mit einem Augenzwinkern erinnert sich Michael Zeller an so manche Bietergefechte in den letzten 53 Jahren. So z.B. bei der 3. Kunstauktion, die nach den Anfängen im Hotel „Bayerischer Hof“ im Lindauer Bahnhofterrassensaal stattfand.

Zwei Damen lieferten sich ein solches Gefecht, als es um zwei Biedermeier Nachtkästchen aus der Auflösung eines renommierten Lindauer Hotels ging. Von 100 DM Ausrufpreis steigerten sich die beiden Damen auf 8.000 Mark.

Das Kuriosum daran: Beide saßen direkt nebeneinander.

Ein Spieltisch aus England aus lässt sich gleich mehrfach verstellen - perfekte Handwerkskunst aus dem 19. Jahrhundert
Ein Spieltisch aus England aus lässt sich gleich mehrfach verstellen – perfekte Handwerkskunst aus dem 19. Jahrhundert (Bild: Michael Zeller)

Michael Zeller: „Die eine bot mit der linken Hand, die andere mit der rechten. Am Ende ging es wohl gar nicht so sehr ums Geld, sondern nur darum, dass es die andere nicht bekommen sollte“.

Solche und ähnliche Geschichten könnte Michael Zeller lange erzählen. So auch, als sich zwei bislang „alte Freunde“ heillos zerstritten, weil sie beide denselben, wertvollen Teppich unbedingt haben wollten.

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Von einem großen Jubiläum will Michael Zeller bewusst nicht sprechen, wenngleich 150 Auktionen ein erfülltes Berufsleben bezeugen können. So hat er auch keinen Einfluss darauf, welche Exponate die Einlieferer jeweils zur Auktion bringen.

Eine wertvolle Textiliensammlung aus dem Nachlass der Prinzessin Maria von Bayern und Herzogin von Kalbarien kommt ebenfalls unter den Hammer
Eine wertvolle Textiliensammlung aus dem Nachlass der Prinzessin Maria von Bayern und Herzogin von Kalbarien kommt ebenfalls unter den Hammer (Bild: Michael Zeller)

Gefreut hat es ihn trotzdem ganz besonders, dass dieses Mal eine höchst außergewöhnliche Textilsammlung in feinster Qualität unter den Hammer kommt. Dazu gehören originale Bett- und Tischwäsche, Kleider, Blusen und Spitzen.

Sie stammt aus dem Nachlass der bayerischen Prinzessin Maria Ludwiga Theresia Prinzessin von Bayern und Herzogin von Kalabrien. Maria war die Tochter von König Ludwig III. von Bayern und der Erzherzogin Marie Therese von Österreich-Este.

Sie heiratete am 31. Mai 1897 in München Prinz Ferdinand von Bourbon-Sizilien, Herzog von Kalabrien.

Maria galt als ausgesprochen sanftmütig. Als ihre Mutter 1919 im Sterben lag, kümmerte sie sich um deren Pflege. Sie selbst starb mit 81Jahren 1954 in der Villa Amsee in Lindau.

Aus dem Nachlass eines berühmten Dirigenten (der Name soll nicht genannt werden) stammen außergewöhnliche Möbelstücke aus der Barock- und Biedermeierzeit.

Erwähnenswert ist auch ein Werk von Erich Heckel von 1914 (Stilleben im Treibhaus). Seltene Blätter von Chagall (Zirkusserie von 1956), aber auch von Lovis Corinth und Max Liebermann und vielen weiteren Künstler aus drei Jahrhunderten komplettieren das vielfältige Angebot.

Für die Sammler von sogenannten „Lindavensien“ dürfte eine aquarellierte Lithographie von Michael Zeno Diemer von großem Interesse sein. Er wirkte zwischen 1867 und 1939. Sie zeigt den Entwurf für eine Hafenanlage im Kleinen See (zwischen Insel Lindau und dem Festland). Der Bahnhof bekam demnach am Aeschacher Ufer, also auf dem Festland, seinen Platz. Man merkt: Auch damals gab es schon interessante Ansätze, die komplizierte Bahnhofsfrage in Lindau zu lösen.

Auch eine große Tasse aus der Porzellanmanufaktur Meissen verdient besondere Beachtung. Sie erinnert an den Besuch des Königs von Sachsen, Friedrich August, am „Grünen See“ im Tatragebirge 1840.

Ein brillant handwerklich gearbeiteter Bridge-/Verwandlungstisch, der sich höhenverstellbar mehrfach verändern, bzw. vergrößern oder auch verkleinern lässt, befindet sich ebenfalls im Angebot.

Viele erstaunliche Dinge von Silber, Porzellan, Juwelen, Asiatica, Afrika, Skulpturen, Jugendstil, Kunstbücher, alte Graphik und Glas komplettieren das Angebot der 150. Auktion.

Eine rare Porzellantasse der Manufaktur Meissen erinnert an den Besuch von Friedrich August, König von Sachsen, am Grünen See im Tatragebirge 1840
Eine rare Porzellantasse der Manufaktur Meissen erinnert an den Besuch von Friedrich August, König von Sachsen, am Grünen See im Tatragebirge 1840 (Bild: Michael Zeller)

Wie immer ist der Eintritt zur Besichtigung in Michael Zellers „Museum auf Zeit“ frei. Mitbieten kann man wie immer telefonisch, schriftlich oder im Internet.

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Weitere Infos unter www.zeller.de