Lindau – Das Ehepaar Monika und Guido Gierer führen die einzige, in Lindau in Familienhand betriebene Metzgerei, die dieses Traditionshandwerk noch selbst betreibt, beherrscht und auch vorbildlich lebt. Ein Partyservice ergänzt die Produktvielfalt. Inzwischen sind auch die Töchter Valerie und Luisa ins elterliche Geschäft mit eingestiegen.
Gegründet hat das Unternehmen Monikas Vater Franz Schmieger, der die Traditionsmetzgerei im Herzen von Aeschach zusammen mit seiner Frau Anny gegründet und von 1959 bis 1987 erfolgreich geführt hat.
Fleisch stammt von bäuerlichen Kleinbetrieben aus der Region
Monika Gierer: „Wir produzieren bis auf regional geschützte Produkte und internationale Spezialitäten alles selbst. Unser Fleisch stammt aus der elterlichen Landwirtschaft von Guido Gierer und aus kleinbäuerlicher Haltung umliegender Landwirte. Geschlachtet wird ohne große Wege und Transportstress in der Allgäumetzgerei von Arnold Heim in Argenbühl“.
Großen Wert legen die Gierers auf Berufsethos und den Umgang mit den Tieren und Produkten. Man weiß, wie die Tiere aufwachsen, wie sie sich ernähren.
„Bei uns kommt kein Spanferkel unter 20 kg ins Haus. Wir verwenden niemals Stopfleber und ähnliches“ – so die Chefin.
Tochter Luisa Hettler, selbst verheiratet und Mutter zweier Kinder, ergänzt: „Wir wissen ganz genau, was unsere Kunden schätzen und lieben“.
Längst haben sich auch die Gierers der Aktion LandZunge angeschlossen
Hinter der Aktion stand die Idee, einen Pakt für guten Geschmack zu schmieden. Die Marke LandZunge sollte für eine regionale Küche stehen, die die besten Produkte ehrgeiziger Erzeuger verwendet. Hinter dem Namen der Marke steckt ein Netzwerk von Lieferanten und einschlägigen Firmen, die die Gastronomen mit dem Besten aus der Region versorgen.
Nur beste Produkte aus der Region finden Verwendung.
Bei den Gierers kommen natürlich nicht nur Steaks und Schnitzel in der Verkauf. Gemäß dem Leitsatz „von der Nase bis zum Schwanz“ verarbeiten die Gierers möglichst alle Teile des Tieres. Und stellen fest, dass immer mehr Kunden auch mal Innereien und nicht nur die edlen Teile eines Tieres einkaufen.
Kunden schätzen umfassende, gute Beratung – weniger bekannte Teile bieten wie mit einer Zubereitungsempfehlung an
Jetzt kommt die gute Beratung der Kunden ins Spiel und zum Tragen: In der Metzgerei vermittelt das geschulte und engagierte Personal auch viel Wissen um die einzelnen Fleischteile, welche für was geeignet sind und vor allem wie man sie auch lecker zubereitet. Diese umfassende Beratung schätzen die Kunden besonders.
Dass es angesichts der Berufstätigkeit vieler Mütter unter der Woche auch mal schnell gehen muss, ist Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Nicht selten kann man an der Heißtheke mit täglich wechselndem Angebot (gerne auch vegetarisch) auch mal Kalbsbries, Leber, Nierle oder Kutteln erwerben. Gerade diese Spezialitäten finden reißenden Absatz.
„Oma-Geschmack“ ist in, nicht nur für Hobbyköche
Luisa Hettler nennt das „Oma-Geschmack“. Viele Kunden erinnern sich noch an das leckere Essen von Mutti und Oma, auch wenn sie selbst weder Zeit oder auch manchmal Lust haben, lange am Herd zu stehen. Das ändert sich meist nur an den Wochenenden, im Urlaub oder zu besonderen Anlässen. Dafür ist die Metzgerei genauso bestens aufgestellt.
Aber auch für ambitionierte Hobbyköche, animiert durch viele Kochsendungen im Fernsehen, haben die Gierers die passenden Grundprodukte im Angebot. Auf Vorbestellung gibt es so ziemlich alles vom Schwein, Kalb, Rind, Lamm, Wild oder Geflügel, was das Herz begehrt oder die eigenen Fähigkeiten in die individuelle Kochkunst hergeben.
Warten auf das passende Angebot
Manchmal jedoch muss man auf das passende Angebot einfach warten. Monika Gierer: „Viele Kunden lassen sich auf Wartelisten setzen und wir informieren dann per Telefon, wenn das passende Fleischstück vorrätig ist“.
Für die beiden Töchter Valerie und Luisa, die erst mal Erfahrung in anderen Berufswelten geschnuppert haben (Hotelkauffrau und Bankkauffrau) war die Rückkehr in den elterlichen Betrieb, in dem sie aufgewachsen sind, selbstverständlich, folgerichtig und konsequent.
Luisa Hettler: „Wir haben das Metzgerei-Fachhandwerk sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen und alles von Kindesbeinen an buchstäblich von der Pike auf erlebt, gelernt und verinnerlicht“.
Mutter Monika selbst hätte es sich nie vorstellen können, in eine Bäckerei oder Konditorei einzuheiraten. Das wäre für sie undenkbar gewesen, da auch ihr dieser Beruf in die Wiege gelegt wurde.
„Es macht riesigen Spaß, mit guten Produkten zu arbeiten“
Sie liebt es, mit hochwertigen Produkten zu arbeiten. Sie kann jedes Stück Fleisch zuordnen, ganz egal von welchem Tier und von welchem Teil des Tieres es stammt. Und sie weiß, wie man damit umgeht. „Es macht riesigen Spaß, damit zu arbeiten, wenn man weiß was drin ist und woher es kommt“.
Corona hat dazu geführt, sich wieder mehr auf die Grundwerte zurück zu besinnen. „Unser Geschäft ist unsere große Liebe. Wir nutzen beste Qualität, erforschen ständig die Wünsche unserer Kunden und haben immer wieder neue Ideen. Das wissen unsere treuen Stammkunden zu schätzen. Das hat sich während der Pandemie ganz besonders gezeigt und bewährt“.
Durch die Pandemie mussten die Gierers allerdings auch einiges verschieben oder neu organisieren. Das Angebot kann sich trotzdem oder gerade deshalb allemal sehen lassen.
Sei es ein eigener Lammschinken, die selbst gebrühten Wienerle in verschiedenen Zubereitungsarten und Basisprodukten, Selbstgeräuchertes aus der eigenen Räucherkammer und vieles mehr.
Neue Weißwürste aus 100 % Kalbfleisch, dazu der „süße Lindauer“
Oder die neuen Weißwürste, die zu 100 % aus Kalbfleisch bestehen, ein „Herzensprojekt“ der Gierers. Eine weitere, gelungene Abrundung des Traditionshandwerks! Die gibt es immer am ersten Wochenende des Monats frisch. Dazu passt optimal ein eigener Lindauer süßer Senf, der „süßer Lindauer“.
Eine besondere Spezialität ist auch das Rosé-Kalb. Das Kalb hatte länger Gelegenheit zu wachsen und bietet ein delikates Fleisch, aus dem sich viele Produkte ableiten lassen.
Dabei haben die Gierers aber immer das Tierwohl im Fokus. Monika Gierer: „Weidehaltung ist uns besonders wichtig. Wir wollen, dass unsere Tiere ein gutes, artgerechtes Leben hatten“.
Wildfleisch kommt von Jägern aus der Region rund um Lindau. Frisches Reh gibt es zum Beispiel wieder jetzt, wenn der Maibock geschossen werden darf.
Auf die Kernkompetenz konzentriert – alles aus einer Hand
Bis 2012 hatte die Metzgerei Schmieger auch die Bewirtschaftung von sechs Schiffen der „Weißen Flotte“ auf dem Bodensee. Doch dann war Schluss. Luisa Hettler: „Wir hatten häufig überhaupt kein Familienleben mehr, das hätten wir auch gesundheitlich nicht länger durchhalten können“.
Umso mehr konzentriert sich der Familienbetrieb mit insgesamt 26 Mitarbeitern jetzt wieder verstärkt auf die Kernkompetenz am Standort Lindau. Statt den Schiffen sind auf speziellen Kundenwunsch zwei Landläden in Neukirch und Oberreitnau hinzugekommen, die von Tochter Valerie betreut werden.
Die Ideen gehen in der Metzgerei Schmieger nie aus und alles wird vor Ort selbst produziert. Die Vielfalt ist fast nicht zu beschreiben. Allein schon das Angebot an verschiedenen, selbst gefüllten Maultaschen ist bemerkenswert. Dazu gesellen sich alle möglichen Salate, Käse, Brotaufstriche und vieles mehr. Auch die unterschiedlichsten Knödelvariationen dürfen nicht fehlen. Da bleibt kaum ein Wunsch unerfüllt – und alles aus einer Hand.
Der Lindauer Doppelschübling, eine Köstlichkeit
Und da wäre noch der traditionelle Lindauer Doppelschübling mit dem Original-Holzspreil, sozusagen ein Markenzeichen der Metzgerei Schmieger, wie er beispielsweise am traditionellen Lindauer Kinderfest nie fehlen darf. Er wird nach einem ganz speziellen Originalrezept hergestellt und gilt weit über die Stadtgrenzen hinaus als absolute Köstlichkeit.
Eine besondere Spezialität sind auch die rohen Bratwürste, die Monika Gierer mit Kräutern und Gewürzen delikat verfeinert – ein echter Verkaufsschlager.
Fleisch- und Wurstkonserven in bester „Schmieger-Qualität“
in weiteres Standbein sind längst die Tafelgerichte in der Dose, die mit derselben Liebe gekocht und dann abgefüllt werden. Stammkunden decken sich damit oft auch aus der Ferne ein um den Genuss auch außerhalb der Inselstadt nach Wunsch verfügbar zu haben. Für viele ist das auch eine Alternative, wenn man keine Zeit hat, am eigenen Herd stundenlang zu schmoren und zu brutzeln: einfach auf unkomplizierte Art ein Stück Heimatgefühl in bester, bewährter Qualität genießen! In so mancher Studentenbude finden sich Schmiegers Konserven wieder – eine schmackhafte Alternative zu Fertigpizza oder Döner.
Partyservice mit Geschmack und Stil
Hoch geschätzt wird von vielen Kunden auch der breit aufgestellte Partyservice. Unglaublich viele verschiedene leckere Köstlichkeiten warten auf die Kunden. Den Leckereien sind fast keine Grenzen gesetzt. Alles wird mit viel Liebe aktuell zubereitet und geschmack- und stilvoll präsentiert.
Monika Gierer freut sich auch, dass immer wieder junge Menschen Interesse habe, in der Metzgerei auszuhelfen bzw. mitzuarbeiten. „Die jungen Mitarbeiter lernen die Produkte, ihre Verarbeitung und schlussendlich auch ihren Wert kennen und schätzen“.
Fortbestand gesichert
Und sie sind auch immer wieder überrascht, dass die gesamte Produktvielfalt in dieser bewährten Qualität komplett im eigenen Haus entsteht.
Luisa Hettler: „Schon meine Kinder erlernen spielerisch, wie wichtig Geschmack und handwerkliches Können sind. Das ist mir besonders wichtig“.
Um den Fortbestand dieses beliebten Lindauer Traditionsunternehmens muss sich also niemand Sorgen machen. Und das ist gut so.
Weitere Infos unter www.partyservice.schmieger.de
