Mehr Verkehr auf Seen: Polizei kontrolliert Stand-up-Paddler

Mehr Verkehr auf Seen: Polizei kontrolliert Stand-up-Paddler
Eine Frau paddelt auf einem Stand-up-Paddle-Board. (Felix Kästle/dpa/Archivbild)

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Lindau (dpa/lby) – Steigende Temperaturen und sonnige Wochenenden locken immer mehr Wassersportler auf Bayerns Seen. Die Polizei kontrolliert deshalb verstärkt an großen Gewässern, ob die Regeln eingehalten werden. Denn auch Stand-up-Paddler müssen sich an gewisse Vorgaben der Bayerischen Schifffahrtsverordnung halten. Für den Bodensee gelten noch einmal strengere Regeln.

Zwar sei in der Schifffahrtsverordnung keine Führerscheinpflicht für Stand-up-Paddler vorgeschrieben, sagt ein Sprecher der Polizei in Prien am Chiemsee. Manche Bereiche der Seen wie Ruhezonen oder Anlegestellen der Schifffahrt seien für Wassersportler jedoch tabu. «Da stellen wir diese Fahrzeuge bei Kontrollen aber immer wieder fest», sagt der Polizeisprecher. Zudem dürften die Boards eigentlich nicht im Dunkeln unterwegs sein, weil ihnen ein weißes Rundum-Licht fehlt.

Auch auf den großen fränkischen Seen wie dem Großen Brombachsee und dem Altmühlsee kontrolliert die Wasserschutzpolizei immer wieder Stand-up-Paddler. Wie auf anderen Seen habe hier der Verkehr auf dem Wasser in den vergangenen Jahren zugenommen, sagt der Leiter der Zentralstelle der Bayerischen Wasserschutzpolizei, Peter Werner. Stand-up-Paddler dürften aber zum Beispiel nicht in flachen Ufergewässern mit Pflanzen wie Schilf, Binsen und Seerosen fahren.

Strenger sind die Regeln am Bodensee, denn dort gilt nach Angaben der Polizei eine eigene Schifffahrtsverordnung. Darin ist demnach unter anderem vorgegeben, dass Stand-up-Paddler eine Schwimmweste tragen müssen, wenn sie sich mehr als 300 Meter vom Ufer entfernen. Zudem müssten auf dem Board Name und Adresse des Besitzers stehen.

«Es ist in der Vergangenheit schon dazu gekommen, dass herrenlose Boards vom Wind abgetrieben wurden», sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in Kempten. «Deswegen hat es mehrere große Suchaktionen gegeben, bei denen aus allen drei Grenzländern Kräfte im Einsatz waren.» Daher sei es auch hilfreich, eine Kontaktnummer des Besitzers auf dem Board zu hinterlegen.

Bei Kontrollen auf dem Bodensee trifft die Polizei nach eigenen Angaben immer wieder auf Wassersportler, deren Boards diese Vorgaben nicht erfüllen. Dann gebe es meist einen «Mängelbericht», sagt der Polizeisprecher. «Die Besitzer müssen die Boards dann entsprechend nachrüsten.»

Bei Verstößen gegen die Bodensee-Schifffahrtsverordnung drohen demnach auch Bußgelder. Darüber entscheiden nach Angaben der Polizei die zuständigen Landratsämter.