Mega-Hoch “Carlos” bringt viel Sonnenschein & Frost: Ist ein “Arctic Outbreak” mit Schnee in Sicht?

Viel Sonnenschein und hohen Luftdruck dank Hoch „Carlos“ bringen uns bestes Ausflugswetter.
Viel Sonnenschein und hohen Luftdruck dank Hoch „Carlos“ bringen uns bestes Ausflugswetter. (Bild: Niklas Kaa)

Das Wetterhoch “Carlos” bestimmt derzeit das Wetter über Mittel- und Westeuropa. Dadurch strahlt die Sonne – abseits von Hochnebel und Nebel – oft den ganzen Tag. Die Nächte bringen verbreitet Frost. Doch ist ein „Arctic Outbreak“, wie er hier und da angekündigt wurde, überhaupt in absehbarer Zeit in Sicht?

Das Hochdruckgebiet namens “Carlos” liegt aktuell westlich von Großbritannien und sorgt bei uns für hohen Luftdruck Sonnenschein. Die Luft ist dabei relativ trocken und kalt, sodass jegliche Niederschläge bis in die nächste Woche hinein ausfallen. 

Januar weiterhin zu warm

Trotz sinkenden Abweichungen ist der Januar bislang weiterhin deutlich zu warm. Im deutschlandweiten Flächenmittel liegen die Temperaturabweichungen im Vergleich zum langjährigen Klimamittel bei +4,43 Grad. Die höchsten Abweichungen finden wir in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen und in Teilen Bayerns. Im äußersten Westen und Süden “nur” zwischen +3,0 und knapp +4,0 Grad. 

Der Januar ist bisher deutlich zu warm.
Der Januar ist bisher deutlich zu warm. (Grafik: Mtwetter.de)

Als 30- jähriges Klimamittel verwenden wir immer noch den Zeitraum von 1961 bis 1990. Der “alte” Vergleichszeitraum gilt nach der WMO, der Weltorganisation für Meteorologie als amtliches Klimamittel, da der fortschreitende Klimawandel darin noch nicht so abgebildet ist wie im neuen Klimamittel von 1991 bis 2020.

Wettervorhersage: Wochenende bestes Ausflugswetter

Wer einen guten Zeitpunkt für einen Ausflug in der Natur plant, kann das Wochenende bestenfalls dafür nutzen. 

Da wir uns weiterhin im Einflussbereich des Mega-Hochs befinden, erwarten uns auch am Wochenende freundliche Wintertage mit einigen Sonnenstunden. Insbesondere in den Alpen und ab mittleren Lagen des Allgäus herrscht bestes Winterwetter mit Dauerfrost und faszinierenden Winterlandschaften. 

Viel Sonnenschein und langsam ansteigende Temperaturen erwarten uns am Wochenende.
Viel Sonnenschein und langsam ansteigende Temperaturen erwarten uns am Wochenende. (Bild: Niklas Kaa)

Nach einem frostigen Tagesbeginn am Samstag scheint tagsüber oftmals die Sonne von einem blauen Himmel herab. Regionale (Hoch- )Nebelfelder lösen sich am Morgen und Vormittag größtenteils auf und machen der Sonne den Weg bis nach unten frei. Je nach Nebelauflösung und Sonnenscheindauer erreichen die Höchstwerte nach der Mittagszeit leichten Dauerfrost in Teilen des Allgäus und 0 bis 3 Grad an den Bodenseeufern. 

Am Sonntag setzt sich die trockene Witterung fort, wobei der Gesamteindruck von mehr Wolken bestimmt wird. Meist stellt sich bis abends ein (freundlicher) Sonne-Wolken-Mix ein. Der Wind ist weiterhin recht schwach unterwegs. Die Höchstwerte klettern dazu auf 2 bis 5, auf den Inseln und am Hochrhein auch bis zu 6 Grad. Im Allgäu und auf höheren Lagen, wo teils noch eine Schneedecke liegt, bleibt es allgemein “eine Spur” kälter. 

Trend nächste Woche: “Arctic Outbreak?”

In den Medien kursieren seit Tagen Gerüchte herum, dass ein markanter “Arctic-Outbreak”  im Laufe der nächsten Woche einziehen könnte. Ein “Arctic-Outbreak” ist im Grunde genommen nichts anderes als ein Wintereinbruch, der mit dem Ursprung aus der Arktis zu uns gelangt. Dazu betrachten wir die “Ensemble-Vorhersage” mit Temperatur und Niederschlag für Friedrichshafen am Bodensee genauer. 

Ein brachialer Wintereinbruch mit Schnee ist vorerst nicht zu erwarten.
Ein brachialer Wintereinbruch mit Schnee ist vorerst nicht zu erwarten. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Innerhalb dieser Wettergrafik sehen wir oben den Temperaturverlauf und im unteren Teil die sogenannten Niederschlagssignale. 

Auf den ersten Blick erkennen wir, dass uns die nächsten 14 Tage von den Temperaturen her ziemlich einheitliche Werte bringen. Im Mittel aller Einzelberechnungen (weiße Linie) pendeln die Temperaturen über den gesamten Vorhersagezeitraum meist bei um 0 bis 5 Grad. Um den 22./23. Januar sind ein paar Ausreißer dabei, die ziemlich eisig wären. Hinzu kommen die Niederschläge, die vorerst kaum stattfinden und erst “hinten raus” zunehmen. 

Wir halten also fest:
Die nächsten Tage bringen uns trockenes, oft auch sonniges Wetter mit Nachtfrösten und kaum Niederschlägen. Sowohl ein brachialer Wintereinbruch (Arctic-Outbreak), als auch eine nachhaltige Erwärmung ist aus den aktuellen Modellberechnungen in absehbarer Zeit außer Sicht.