Mariupol: Neuer Versuch für Evakuierung ab 11 Uhr

Blick aus einem durch Granatenbeschuss zerbrochenen Krankenhausfenster auf Mariupol.
Blick aus einem durch Granatenbeschuss zerbrochenen Krankenhausfenster auf Mariupol. (Bild: Evgeniy Maloletka/AP/dpa)

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Kein Strom, kein Mobilfunk – dafür ständiger Beschuss: Der Bürgermeister der umkämpften Stadt Mariupol setzt einen Hilferuf ab. Und auch der militärische Druck auf andere ukrainische Städte wächst.

Mariupol (dpa) – In der ukrainischen Großstadt Mariupol am Asowschen Meer soll es heute einen neuen Versuch geben, die Menschen über einen humanitären Korridor in Sicherheit zu bringen.

Evakuiert werden solle von 12.00 Uhr Ortszeit an (11.00 Uhr MEZ), teilt Pawlo Kirilenko vom Koordinierungszentrum der Stadt mit. Es sei eine Feuerpause von 10.00 Uhr bis 21.00 Uhr Ortszeit vorgesehen (9.00 Uhr MEZ bis 20.00 Uhr MEZ). In der Stadt lebten nach Behördenangaben rund 440.000 Menschen. Auf den humanitären Korridor hatten sich die ukrainische und russische Armee nach Verhandlungen geeinigt.

Erster Anlauf gescheitert

Bereits am Samstag war angekündigt worden, die ersten Menschen nach Inkrafttreten der Feuerpause mit Bussen aus der Stadt herauszubringen. Dazu gab es an drei Punkten der Stadt Anlaufstellen. Auch mit Autos durfte die Stadt verlassen werden. Es war allerdings unklar, wie vielen Menschen das am ersten Tag gelang. Die ukrainische hatte der russischen Seite Verstöße gegen die Feuerpause vorgeworfen. Russland wies das zurück.

Die prorussischen Separatisten hatten am frühen Morgen mitgeteilt, dass ein neuer Versuch unternommen werden solle, um die Menschen über den humanitären Korridor in Sicherheit zu bringen. Die Stadt Mariupol teilte am Vormittag mit, dass es diesen neuen Versuch geben solle. Demnach soll auch das Rote Kreuz die Evakuierung unterstützen.