Mann wegen Kindesmissbrauchs in Hunderten Fällen vor Gericht

Der Angeklagte (r) steht neben seinem Verteidiger (l).
Der Angeklagte (r) steht neben seinem Verteidiger (l). (Bild: Philipp von Ditfurth/dpa)

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Mehrere Jahre Freiheitsstrafe sieht das Strafgesetzbuch bei schwerem sexuellen Missbrauch von Kindern vor. Wegen dieser Vorwürfe stehen immer wieder Tatverdächtige vor Gericht. Bei einem aktuellen Prozess in Freiburg erschüttert vor allem die Zahl der angeklagten Fälle.

Freiburg (dpa/lsw) – Weil er sich Hunderte Male an zwei Mädchen sexuell vergangen haben soll, steht ein Mann ab heute (9.00 Uhr) vor dem Freiburger Landgericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 47-Jährigen vor, das Vertrauen der Kinder erschlichen und sie dann missbraucht zu haben. Für das Verfahren vor der Jugendschutzkammer sind bislang acht weitere Termine bis Anfang Februar geplant.

Den Angaben nach soll der Angeklagte im Jahr 2015 über Bekannte in Kontakt mit einer Neunjährigen gekommen sein. Das Mädchen habe ihn oft in seiner Wohnung nördlich von Freiburg besucht und dort auch übernachtet. Von Pfingsten 2016 bis Februar 2020 soll er sich mehr als 200 Mal an dem Opfer vergangenen haben. Abhängig von dessen Alter legt die Anklage dem Mann 188 Fälle des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und 26 Fälle des sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen zur Last. Als Kind gilt man im Alter unter 14 Jahren.

Mindestens 100 Fälle sexuellen Missbrauchs soll der Angeklagte darüber hinaus an einem zweiten Kind verübt haben, das er über das erste Mädchen kennenlernte. Auch das Vertrauen der Zehnjährigen habe er sich erschlichen und sich in der Zeit von Oktober 2015 bis Januar 2020 vor allem in seiner Wohnung an ihr vergangen haben.