Mai-Rückblick: „Aprilverlängerung“ statt Wonnemonat – kältester Mai am Bodensee seit 30 Jahren!

Mai-Rückblick: „Aprilverlängerung“ statt Wonnemonat – kältester Mai am Bodensee seit 30 Jahren!
Der Mai 2021 war der kälteste seit 30 Jahren. (Bild: Reinhold Köfer)

Lindau/Bodensee (nk) – Der Mai 2021 war eigentlich – so könnte man meinen – eher eine „Aprilverlängerung“ als ein Wonnemonat. Der diesjährige Mai war am Bodensee der kälteste seit 30 Jahren.

Temperaturanomalie

Der Mai war insgesamt deutschlandweit zu kalt. Das zeigt die Wetterkarte der Temperaturabweichungen genauer. Abgewichen wird von dem (alten) Klimamittel aus den Jahren 1961 bis 1990.

Der Mai 2021 fiel nahezu überall zu kalt aus.
Der Mai 2021 fiel nahezu überall zu kalt aus. (Quelle: mtwetter.de)

Im landesweiten Mittel gesehen war der Mai in Deutschland -1,39 Grad zu kalt. Das ist im Vergleich zu den Vorjahren ein echtes Novum. Am kältesten war es dabei in der Mitte und im Süden. Die Temperaturanomalie am Bodensee beträgt etwa -1,3 Grad. Eine Ausnahme gilt im äußersten Nordosten: Dort war es minimal zu warm.

Mitteltemperatur mit Rekorden

Die Mitteltemperatur lag im Mai bei 10,72 Grad. Das ist die kälteste Mitteltemperatur in Deutschland seit 2010 (damals 10,44 Grad) – also seit über 10 Jahren.

Im Mittel fielen im vergangenen Mai deutlich mehr Niederschläge als üblich.
Im Mittel fielen im vergangenen Mai deutlich mehr Niederschläge als üblich. (Quelle: mtwetter.de)

Am Bodensee lag die Mitteltemperatur im vergangenen Mai bei 11,02 Grad. Um einen ähnlichen oder noch kälteren Mai zu finden, muss man weit zurückblicken: 1991, vor genau 30 Jahren präsentierte sich der Mai noch kühler. Damals lag die Mitteltemperatur bei etwa 10,3 Grad.

Niederschlagsanomalie

Zum unterkühlten Mai fiel der „Wonnemonat“ ebenfalls zu nass aus. Dabei wurden im landesweiten Mittel 135,7% der Regensummen verzeichnet. Das sind rund 35% mehr als üblich. Allerdings gibt es hierbei große Unterschiede: Im Rhein-Main-Gebiet oder im Großraum Brandenburg war es beispielsweise zu trocken, während es im Nordwesten und im äußersten Süddeutschen Raum deutlich zu nass war.

Insgesamt endete der Mai mit zu wenig Sonnenschein,
Insgesamt endete der Mai mit zu wenig Sonnenschein, (Quelle: mtwetter.de)

Am Bodensee fielen rund 60 % mehr Niederschläge als zu erwarten wäre. Das entspricht etwa 150mm pro Quadratmeter.

Sonnenschein im Mai

Sonnenschein gab es im Mai weniger als üblich. Das Soll wurde im deutschlandweiten Mittel zu 82,7 % erfüllt. Den meisten Sonnenschein gab es hingegen im Süden: Dort wurden – auch am Bodensee – knapp 100% erreicht. Der Spitzenreiter mit der Sonnenscheindauer befindet sich in Ballingen-Bronnhaupten mit 111,5%.

Insbesondere der Nordwesten hatte das große Nachsehen. Dort wurden teilweise nicht mal die Hälfte der „normalen“ Sonnenscheindauer registriert.

Eine kleine Fotostrecke zum Mai:

Danke an alle Leserinnen und Leser für die Zusendung ihrer persönlichen Mai-Momente!

Sonnenaufgang am Bodensee.
Sonnenaufgang am Bodensee. (Bild: Arnold Schuler)

(Bilder: Reinhold Köfer)

Ein freundlicher Maitag über den Dächern von Weingarten.
Ein freundlicher Maitag über den Dächern von Weingarten. (Bild: Christa Stiefel)

(Bilder: Niklas Kaa)

Der Start eines sonnigen Tages in Hagnau.
Der Start eines sonnigen Tages in Hagnau. (Bild: Petra Deuter)

(Bilder: Gitte Mach und Petra Deuter)