Mädchen zum Missbrauch angeboten: Plädoyers gesprochen

Mädchen zum Missbrauch angeboten: Plädoyers gesprochen
Der Angeklagte hält sich im Gerichtssaal einen Ordner vor das Gesicht. (Nicolas Armer/dpa/Archiv)

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Schweinfurt (dpa/lby) – Im Prozess um schweren sexuellen Missbrauch und Zwangsprostitution eines Mädchens fordert die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe für den Angeklagten aus Unterfranken von elfeinhalb Jahren. Die Nebenklage habe sich diesem Antrag angeschlossen, teilte ein Sprecher des Landgerichts Schweinfurt am Freitag mit. Die Verteidigung plädierte für eine Freiheitsstrafe von unter zehn Jahren.

Der 49-Jährige soll das Kind seiner Lebensgefährtin über etwa zwei Jahre in Dutzenden Fällen schwer sexuell missbraucht haben. Die Taten fotografierte und filmte der Mann laut Anklage in einer Wohnung im Raum Bad Kissingen. Das mutmaßliche Opfer war bei den Übergriffen zwischen neun und elf Jahre alt.

Dem Angeklagten wird darüber hinaus vorgeworfen, das Mädchen auf Autobahnparkplätzen zum Missbrauch angeboten zu haben. Der 49-Jährige hatte die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft weitgehend eingeräumt. Das Urteil ist für den kommenden Donnerstag (20. Mai, 15 Uhr) vorgesehen.

Die Mutter soll die Übergriffe zwischen Sommer 2018 und Sommer 2020 gebilligt haben. Die 39-Jährige muss sich wegen Beihilfe zum schweren sexuellen Missbrauch von Kindern durch Unterlassen vor Gericht verantworten.

Ein weiterer Verdächtiger habe sich in mindestens zwei Fällen an der Schülerin vergangen. Der Prozess gegen den 50-Jährigen wegen Kindesmissbrauchs startet Ende Mai.