Wangen hat eine neue Inklusionsbeauftragte Madlien Wiedermann ist als Inklusionsbeauftragte ins Ehrenamt eingeführt worden

OB Michael Lang überreicht Madlien Wiedermann ihre Ernennungsurkunde als Ehrenamtlich tätige Inklusionsbeauftragte. Ordnungs- und Sozialamtsleiter Nicolai Müller und sein Stellvertreter Nils Feltgen freuen sich über die neue Sprecherin für Menschen mit Behinderung (von links).
OB Michael Lang überreicht Madlien Wiedermann ihre Ernennungsurkunde als Ehrenamtlich tätige Inklusionsbeauftragte. Ordnungs- und Sozialamtsleiter Nicolai Müller und sein Stellvertreter Nils Feltgen freuen sich über die neue Sprecherin für Menschen mit Behinderung (von links). (Bild: Stadt Wangen / sum)

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Wangen – Madlien Wiedermann ist vor Kurzem von Oberbürgermeister Michael Lang die Ernennungsurkunde überreicht worden.

Die Position der Inklusionsbeauftragten ist ein Ehrenamt, das es bei der Stadt Wangen seit 2009 gibt. Weshalb sich Madlien Wiedermann gerufen fühlte, sich zu bewerben, fasst die ganz einfach zusammen: An einem bestimmten Punkt in ihrem Berufsleben fehlte ihr der Kontakt zu Menschen mit Behinderung. Die staatlich anerkannte Heilerziehungspflegerin arbeitete acht Jahren lang in St. Konrad in Haslach und unterstützte dabei Menschen im Alltag und in der Freizeit. Sie studierte berufsbegleitend Sozialmanagement, schloss mit dem Bachelor ab und nahm anschließend eine Lehrtätigkeit am Institut für Soziale Berufe (IFSB) in Ravensburg auf. Parallel dazu machte sie ihren Master in Erwachsenenbildung. Inzwischen ist sie Mutter einer zweijährigen Tochter und noch in Elternzeit. Sie hat aber im September 2021 die Arbeit im Projekt „Gemeinsam Wangen inklusiv“ (GeWin) übernommen und arbeitet bei St. Jakobus gGmbH, Treffpunkt Aumühle im Aumühleweg.

Madlien Wiedermann liebt ihre Aufgaben und verspürt jedoch zunehmend den Wunsch, auch einzelne Menschen mit Behinderung zu beraten. Dies ist kein Schwerpunkt des Projekts GeWin. Das soll sich nun durch die Arbeit im Ehrenamt ändern. Die 33-jährige, gebürtige Wangenerin möchte hinhören und Sprachrohr sein für die Menschen mit Behinderung und andererseits auch die Belange der Stadt Wangen vertreten.  Dazu gehört für sie auch, achtsam mit der Sprache umzugehen. Denn, so sagt sie: „Sprache spiegelt Haltung.“ Deshalb legt sie großen Wert auf die Bezeichnung „Menschen mit Behinderung“ oder „behinderter Mensch“. Früher – und manchmal auch heute – wurde von „Behinderten“ geschrieben oder gesprochen – eine Ausdrucksweise, die für sie „gar nicht geht, weil ein Mensch nicht auf seine Behinderung reduziert werden sollte.“ Jeder Mensch sei auf irgendeinem Feld „behindert“. So könne zum Beispiel nicht jeder mit dem Computer gut umgehen und brauche dabei Unterstützung, fügt Madlien Wiedermann erklärend hinzu. „Zugleich hat jeder Mensch auch Kompetenzen. Behinderung liegt im Auge des Betrachters.“

Bei der Übergabe der Urkunde wünschte ihr OB Lang viel Freude bei ihrer zukünftigen Aufgabe. Er warb zudem dafür, über Möglichkeiten nachzudenken, wie Menschen mit Behinderung auch in die Landesgartenschau 2024 eingebunden werden können.

In Absprache mit Nicolai Müller, Leiter des Ordnungs- und Sozialamts, sowie Fachbereichsleiter Nils Feltgen, wurde überlegt, nach langer Pandemie-Pause im Herbst wieder eine Anhörung der Menschen mit Behinderung zu organisieren. Der Termin wird zu gegebener Zeit bekannt gegeben. Im kommenden Jahr soll es auch wieder im Mai den „Tag der Menschen mit Behinderung“ auf dem Marktplatz geben.

Kontakt mit Madlien Wiedermann ist jederzeit per Email möglich unter [email protected]. Telefonisch ist sie montags von 17 bis 19 Uhr unter der Nummer 0160 99814637 erreichbar. An jedem ersten Samstag im Monat hält sie von 9 bis 12 Uhr eine Sprechstunde in den barrierefreien Räumen von St. Jakobus gGmbH, dem Treffpunkt Aumühle, Aumühleweg 1 ab. Sie bittet um vorherige Anmeldung, um Wartezeiten zu vermeiden.

(Pressemitteilung: Stadt Wangen)