Luftretter fliegen mit neuer Heli-Generation

Luftretter fliegen mit neuer Heli-Generation
Der fünfblättrige Hubschrauber des Typs H145 der DRF Luftrettung steht am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden. (Uli Deck/dpa/Archivbild)

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Rheinmünster/Stuttgart (dpa/lsw) – Die DRF Luftrettung fliegt nach eigenen Angaben als bundesweit erste Luftrettungsorganisation mit einem fünfblättrigen Hubschrauber zum Einsatz. Die Maschine vom Typ H145 namens «Christoph 51» sei am Montag in Betrieb genommen und an die Station Stuttgart überführt worden, teilte die Organisation weiter mit.

Der Start von Christoph 51 sei ein Meilenstein in der Luftrettung in Deutschland, sagte der Vorstandsvorsitzende der Luftrettung, Krystian Pracz.

Was nach technischen Details klingt, ist für die Helfer und die Patienten im Zweifel entscheidend: Dank der fünf Hauptrotorblätter liege der Hubschrauber besser in der Luft. Zudem könnten die Crews bis zu 150 Kilogramm mehr Last an Bord aufnehmen.

So können sie den Angaben zufolge spontan am Einsatzort zum Beispiel zusätzliches medizinisches Personal aufnehmen. Oder die Luftretter tanken mehr Treibstoff und können somit längere Strecken fliegen. «Das Fünfblatt-Rotorsystem bedeutet, dass wir Patientinnen und Patienten in Not noch besser helfen können», erläuterte Pracz weiter.

Ein paar Zahlen: Mit maximal 1020 PS je Triebwerk schafft es der Hubschrauber in der Spitze auf eine Geschwindigkeit von 278 Kilometern pro Stunde. Er darf samt Besatzung höchstens 3800 Kilogramm wiegen. Der Heli ist 13,53 Meter lang, 2,71 Meter breit und 4,00 Meter hoch. Der Rotor hat einen Durchmesser von 10,80 Metern.

In der Werft der DRF Luftrettung am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden in Rheinmünster (Landkreis Rastatt) wurde der Helikopter von Airbus in den vergangenen Wochen für die Anforderungen der Luftretter ausgerüstet: So wurden etwa eine Patiententrage, Halterungen für Spritzenpumpen und die Sitze für das medizinische Personal angebracht. Auch Checkflüge standen auf dem Programm und nicht zuletzt musste die Besatzung geschult werden. Dank eines ins Cockpit integrierte WiFi können Pilotinnen und Piloten künftig wichtige Daten direkt vom Tablet auf den Bordcomputer übertragen.

In den kommenden Monaten sollen zwei weitere Hubschrauber mit Fünfblattrotor in die Flotte der DRF Luftrettung aufgenommen werden. In den nächsten drei Jahre will die Organisation mit Sitz in Filderstadt bei Stuttgart zudem alle ihre Hubschrauber des Typs H145 von vier auf fünf Rotorblätter umrüsten.

Die DRF-Gruppe leistet jährlich Zehntausende Einsätze. An 14 der 35 Stationen in Deutschland, Österreich und Liechtenstein sind die Crews den Angaben nach rund um die Uhr einsatzbereit.