Lucha stellt sich bei Homöopathie gegen Ärzteschaft

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) spricht bei einer Pressekonferenz.
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) spricht bei einer Pressekonferenz. (Bild: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild)

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Stuttgart/Ulm (dpa/lsw) – In der Debatte um eine Zusatzweiterbildung im Bereich Homöopathie hat Gesundheitsminister Manne Lucha die Entscheidung der baden-württembergischen Ärztekammer kritisiert, diese zu streichen. «Den Beschluss der Landesärztekammer finde ich das absolut falsche Signal», sagte der Grünen-Politiker der «Südwest Presse» (Dienstag).

«Baden-Württemberg ist das Land der Naturheilkunde und gerade die Homöopathie ist für viele Bürgerinnen und Bürger im Land ein wichtiger Teil ihrer Gesundheitsversorgung.» Jeder solle die Möglichkeit haben, sich bei der Arztwahl für einen homöopathisch arbeitenden Arzt zu entscheiden, sagte Lucha der Zeitung aus Ulm. «Dazu braucht es Ärzte, die eine Zusatzqualifikation in Homöopathie besitzen.» Sein Ministerium werde den Beschluss der Ärztekammer «fachlich und rechtlich genau überprüfen».

Die Vertreterversammlung der Landesärztekammer hatte vor kurzem beschlossen, die Zusatzbezeichnung Homöopathie aus der Weiterbildungsordnung der Ärzte im Südwesten zu streichen. Damit folgten die hiesigen Mediziner der Entscheidung aus zwölf anderen Bundesländern, in denen dies schon geschehen sei. Homöopathische Arzneimittel und ihre Wirksamkeit sind umstritten.