Löw-Ära endet in Wembley: Ideenlose DFB-Elf scheitert im EM-Achtelfinale an England

Bundestrainer Joachim Löw und die deutsche Fußballnationalmannschaft scheitern bei der Euro 2020 bereits im Achtelfinale.
Bundestrainer Joachim Löw und die deutsche Fußballnationalmannschaft scheitern bei der Euro 2020 bereits im Achtelfinale. (Bild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Andy Rain)

London/Glasgow (dab) – Die deutsche Fußballnationalmannschaft fährt nach dem Europameisterschafts-Achtelfinale nach Hause: Am Dienstagabend schlug England eine weitgehend harmlose DFB-Elf im Wembley-Stadion mit 2:0, damit endet die Ära von Bundestrainer Joachim Löw enttäuschend.

Drei Änderungen in der deutschen Startelf brachten nicht den erhofften Schwung: Weder Leon Goretzka, noch Timo Werner oder Thomas Müller, der in der 81. Minute die Riesenchance zum Ausgleich vergab, konnten entscheidende Akzente setzen. Vor allem an Werner, der nach 69 Minuten für Serge Gnabry den Platz verließ, lief die Partie komplett vorbei.

Im ersten Durchgang sahen die Fans dabei einen engagierten Beginn der DFB-Elf: In der 9. Minute schoss Kai Havertz einen Freistoß aus rund 18 Metern in die Mauer, erst nach rund 15 Minuten hatten die Engländer die erste längere Ballbesitzphase. Mit zunehmender Spielzeit nahm der Druck der „Three Lions“ allerdings zu, Deutschland kam immer schwerer aus der eigenen Hälfte heraus. Nichtsdestotrotz hieß es – dem Spielverlauf gerecht – 0:0 nach 45 Minuten.

Auch nach dem Seitenwechsel zeigte sich die deutsche Elf zunächst leicht verbessert und spielte offensiver, mehr als ein gefährlicher Schuss durch Kai Havertz sprang dennoch nicht heraus. England, das sich ebenfalls weit entfernt von seiner Bestform präsentierte, konnte von der Löw-Truppe vor heimischen Publikum nicht entscheidend verunsichert werden, schlug aber dann in der Schlussviertelstunde eiskalt zu: Eingeleitet durch den eingewechselten Jack Grealish bereitete Luke Shaw das 1:0 durch Raheem Sterling mustergültig vor (75.).

Danach hatte Thomas Müller sowohl durch eine aussichtsreiche Freistoßposition, als auch durch die eingangs erwähnte Szene – frei vor Englands Torhüter Jordan Pickford abschließend – die Möglichkeit, den Ausgleich zu markieren. Quasi im Gegenzug sorgte jedoch Harry Kane mit seinem ersten Tor bei dieser Europameisterschaft in der 86. Minute für das endgültige Aus der DFB-Elf – Joachim Löw verabschiedet sich damit nach einem enttäuschenden Spiel gegen eine durchschnittlich agierende englische Mannschaft nach 15 Jahren als Bundestrainer ohne Happy End.

Im letzten Achtelfinale zwischen Schweden und er Ukraine benötigte es, wie schon so oft in der Runde der letzten 16 Mannschaften bei dieser EM, eine Verlängerung für die Entscheidung. Nach 90 Minuten stand es 1:1, was dem Spielverlauf entsprach: Zunächst hatte Oleksandr Zinchenko die Ukrainer mit einem sehenswerten Volleyschuss in Führung gebracht (27.), ehe der erneut stark agierende Emil Forsberg mit seinem vierten Turniertreffer noch vor der Pause für den Ausgleich sorgte (43.).

Nachdem in der Verlängerung neun Minuten gespielt waren, handelte sich Schwedens Marcus Danielson nach einem rüden Foul zurecht die Rote Karte ein, was letztlich die vorentscheidende Szene sein sollte. Die Ukraine nutze fortan die Feldüberlegenheit und ließ die Fans bis zum letzten Moment zittern: Artem Dovbyk, erst zu Beginn der zweiten Halbzeit der Verlängerung eingewechselt, köpfte aus rund sieben Metern ein (120.) und bewahrte seine Mannschaft damit vor dem Elfmeterschießen.

Für die Ukraine und Trainer Andriy Shevchenko geht es nun am kommenden Samstagabend mit dem Viertelfinale in Rom gegen England weiter.