Lockdown, Wintereinbruch und CO2-Steuer: Spritpreise explodieren

Die Spritpreise in Deutschland explodieren und die OPEC-Staaten dürfen sich freuen und nicht zu vergessen der deutsche Staat. Denn mehr als die Hälfte der Spritpreise sind Steuern. Der Verbraucher in Deutschland muss beim nächsten Tankgang tief in die Tasche greifen.
Die Spritpreise in Deutschland explodieren und die OPEC-Staaten dürfen sich freuen und nicht zu vergessen der deutsche Staat. Denn mehr als die Hälfte der Spritpreise sind Steuern. Der Verbraucher in Deutschland muss beim nächsten Tankgang tief in die Tasche greifen. (Bild: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose)

Die Spritpreise sind derzeit auf einem Rekordhoch, nur leider nicht im positiven Sinne. Zuletzt waren die Preise 2013 so hoch. Was sind die Gründe dafür?

Wer zurzeit tanken geht, muss tief in die Tasche greifen. Da kommen ungemütliche Erinnerungen hoch, oder? Den höchsten Spritpreis in Deutschland mussten die Autofahrer im September 2012 zahlen. Ganze 167,1 Cent pro Liter Super E10 und 152,4 Cent pro Liter Diesel hatte man damals zahlen müssen. In manchen Regionen Deutschlands liegt der Diesel bereits bei knapp 1,60 Euro und Super E10 bei über 1,70 Euro pro Liter.

Anfang des Jahres hatte die neu eingeführte CO2-Steuer für einen Preisanstieg aller fossilen Rohstoffe gesorgt. Doch der jetzige Anstieg hat mit der Steuer nicht allzu viel zu tun, denn zur aktuell herrschenden Kälte und dem kommenden Winter steigt die Anfrage nach Heizöl wieder. Während in den Haushalten die Reserven aufgefüllt werden, steigen traditionell die Spritpreise. Vorallem beim Diesel ist der Anstieg merkbar, denn er wird dem Benzinpreis gefährlich nahe kommen.

Einen wichtigen Faktor spielt auch die Coronakrise. Ab April 2020 waren die meisten Länder von Lockdowns geprägt und die Wirtschaft musste herunterfahren. Nachdem die Nachfrage nach Rohstoffen sank, reduzierten die OPEC-Länder (Organisation erdölexportierender Länder) ihre Fördermengen deutlich. Mittlerweile wurde die Produktion aufgrund der etwas entspannteren Corona-Lage wieder erhöht, liegt aber trotzdem noch sieben Prozentpunkte unter dem Vorkrisenniveau. Nachdem mehrere Länder eine schnellere Steigerung der Fördermengen forderte, wehrte sich die OPEC dagegen. Auch das hatte einen Effekt auf die Preise.

Neben dem Anstieg der Spritpreise sind auch Kohle, Gas und die Strompreise von den Preiserhöhungen betroffen. Coronakrise, CO2-Steuer und viele weitere Faktoren lassen das Jahr 2021 nicht unbedingt rosig für die Konsumenten enden. Erst im Frühjahr 2022 soll die Heizsaison ein Ende haben, dann kann man nur hoffen, dass die sinkenden Preise auch an den Verbraucher weitergegeben werden.