Lindauer DORNIER präsentiert sich stark auf der Techtextil

Virtuality meets quality: Sowohl Neu- als auch bei Bestandskunden nutzen intensiv das während der Pandemie ausgebaute virtuelle Angebot von DORNIER.
Virtuality meets quality: Sowohl Neu- als auch bei Bestandskunden nutzen intensiv das während der Pandemie ausgebaute virtuelle Angebot von DORNIER . (Bild: DORNIER)

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Ablösung der Greiferwebmaschine P1, erweitertes virtuelles Angebot und Service-Ausbau in Pandemie-Zeiten: Lindauer DORNIER präsentiert sich stark auf der Techtextil

Lindau – Es sind fordernde Zeiten für Menschen, Unternehmen und Branchen. Auch für die Lindauer DORNIER GmbH, deren Maschinen und Anlagen zu über 90 Prozent in die ganze Welt exportiert werden, war und ist die Pandemie-Zeit eine große Herausforderung. Auf der Techtextil (21.–24. Juni) in Frankfurt am Main zeigt der Technologieführer, wie es ihm gelang, den Corona-Einschnitt konstruktiv zu nutzen und gestärkt daraus hervorzugehen.

Viele Textilunternehmen stellten während der Pandemie im Kampf gegen das Coronavirus ihre Produktion auf dringend benötigte Schutzbekleidung und Masken um. Weil sich beides auf Luft- und Greiferwebmaschinen von DORNIER herstellen lässt, unterstützte das Unternehmen seine Kunden auf Wunsch bei der Umrüstung der Fertigung. „Als Familienunternehmen war es uns wichtig, einen eigenen Beitrag zum Schutz der Menschen zu leisten“, betont Wolfgang Schöffl, Leitung Produktlinie Webmaschinen.

Zudem habe man die Kunden unterstützen wollen, infolge des wirtschaftlichen Einbruchs frei gewordene Kapazitäten auszulasten und krisenbedingte Umsatzverluste wenigstens in Teilen zu kompensieren. Auch für die Lindauer DORNIER war es eine Phase enormer Herausforderungen. Doch ein Technologieführer, der seinen Erfolg über technischen Fortschritt sucht, zeichnet sich dadurch aus, gerade auch in Krisenzeiten reaktionsfähig, agil und innovativ zu sein.

Greiferwebmaschine: Erfolgreiche Produktablösung von P1 auf P2

So trieb DORNIER während der Pandemie unter anderem die Produktablösung der bewährten Greiferwebmaschine P1 auf die neue P2 voran. Im Juni läuft das letzte Exemplar der P1 vom Band. „Wir verabschieden sie mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagt Schöffl.

Weinend, weil die P1 seit ihrer Einführung vor fast 20 Jahren als flexibelste und besonders robuste Webmaschine gilt, die rund um den Globus zuverlässig Heimtextilien, Bekleidung und technische Textilien fertige. Zudem stelle der bewährte positiv gesteuerte DORNIER-Schusseintrag, über den auch die P2 in weiterentwickelter Version verfüge, bereits seit über 50 Jahren international den Industriestandard bei der Produktion von Hochleistungsgeweben aus Carbon-, Glas und Aramidfasern dar.

Lachend hingegen, weil die Nachfolgerin P2 seit der Markteinführung 2019 sehr gut angenommen werde. „Die Nachfrage nach der P2 ist konstant hoch“, sagt Schöffl. Die Sorge, Corona würde den Verkauf ausbremsen, habe sich angesichts voller Auftragsbücher als gänzlich unbegründet erwiesen. Das liege daran, dass die P2 nicht nur alle Stärken ihrer Vorgängerin übernehme, sondern zudem viel Neues biete, um die Produktivität weiter zu steigern.

So sei etwa die Gestellsteifigkeit um 75% erhöht und die Webfachgeometrie im Hinblick auf Flexibilität weiter verbessert worden. „Damit lassen sich jetzt auch besondere Kundenwünsche „on demand“ realisieren, um ganz spezifische Gewebeeigenschaften und Geometrien zu erzielen“, ergänzt der Vertriebsleiter, wie Varianten für 3D-, Tape-, Schwer- und Drahtgewebe zeigten.

Ein ganz besonderes Textil, das auf der P2 gefertigt wurde, hatte jüngst weltweit für Aufsehen gesorgt: Im Herbst 2021 wurde in Paris der Arc de Triomphe mit 25.000 Quadratmetern eines silberblauen Gewebes aus recyceltem Polypropylen verhüllt. Es war das letzte Großprojekt des Verhüllungskünstlers Christo, dessen Neffe das abschließende Werk des „Meisters der Verpackungen“ posthum vollendete.

Und es war zugleich der erste große Ausflug der P2 in die Welt der Kunst, nachdem auf der Greiferwebmaschine P1 zuvor bereits die Gewebe für die Christo-Projekte „The Gates“ und für die Verhüllung des Berliner Reichstags hergestellt worden waren.

Virtuality meets quality

Auf der Techtextil wird auch das digitale Angebot von DORNIER, das während der Corona-Pandemie weiter ausgebaut wurde, Aufmerksamkeit wecken. „Hier war uns wichtig, das Firmenmotto ‚Quality creates value‘, wie zuvor schon beim Kundenportal myDoX®, ins Digitale zu übertragen“, erklärt Schöffl.

„Virtuality meets quality“ sozusagen. Und die Umsetzung scheint bestens gelungen: „Die virtuellen Angebote werden sehr gut angenommen.“ Bestands- und Neukunden, so Schöffl, nutzten diese unter anderem als komfortable Kontaktschiene zu den Vertriebs- und Service-Teams von DORNIER, für virtuelle Rundgänge durch das Technologiezentrum und um sich neueste Maschinen sowie Technologien vorführen zu lassen. „Gerade der Bereich Composite Systems ist dabei Vorreiter gewesen“, sagt Schöffl. In ihm bündelt DORNIER sein Know-how aus den Bereichen Webmaschine und Folienreckanlage, um Maschinen zur Produktion hochwertiger Faserverbundstrukturen und -bauteile zu fertigen.

Die Anfragen nach maßgeschneiderten Anlagenlösungen für den Composite-Leichtbau seien laut Schöffl auch aufgrund steigender Anforderungen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zuletzt spürbar gestiegen.

Service unter Pandemie-Bedingungen: Großer Einsatz der Belegschaft

Trotz der erweiterten digitalen Schnittstellen zwischen DORNIER und den Kunden sowie Partnern freue man sich, mit diesen in Frankfurt am Main wieder live ins Gespräch zu kommen. „Für einen Maschinenbauer, zu dessen Alltag auch kundenspezifische Lösungen gehören, ist der persönliche Austausch essenziell“, sagt Schöffl. Auch sei die Vorfreude groß, auf der Techtextil den 2021 voll am Markt eingeführten Schussfarbwähler DORNIER DisCoS® auf einer Fachmesse zu präsentieren.

Mit dem patentierten System lassen sich bis zu 16 Farben besonders einfach weben. Doch in den Gesprächen wird es auch um die aktuelle Weltlage gehen, um die Auswirkungen der Pandemie und des Ukraine-Krieges. Laut Schöffl hat sich beispielsweise die Versorgung mit Originalteilen aufgrund der angespannten Lieferketten als ernsthafte Herausforderung erwiesen. „Wir haben das hohe Qualitätsniveau der Wartungs-, Reparatur- und Serviceleistungen, das Kunden von DORNIER gewohnt sind, nur dank des großen persönlichen Einsatzes der gesamten Belegschaft aufrechterhalten und weiter ausbauen können.“

(Pressemitteilung: Lindauer DORNIER GmbH)