Lexware entsendet erstmals zwei Fahrer zu den Olympischen Spielen

Vertreten nicht nur ihr Land, sondern auch die Farben von Lexware in Tokyo: Martin Vidaurre und Max Brandl (von links).
Vertreten nicht nur ihr Land, sondern auch die Farben von Lexware in Tokyo: Martin Vidaurre und Max Brandl (von links). (Bild: Lexware)

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Kirchzarten – Nun ist die Entscheidung gefallen. Der Bund Deutscher Radfahrer hat Max Brandl und Manuel Fumic als die beiden deutsche Starter für das olympische Rennen in Tokyo beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vorgeschlagen. Die offizielle Nominierung durch den DOSB erfolgt am 29. Juni und gilt – laut Mitteilung – als Formsache.

Mit Martin Vidaurre ist ein zweiter Fahrer des Lexware-Mountainbike-Teams für Chile bei den Olympischen Spielen mit dabei. Während Vidaurre bereits seit 2019 als einziger Chilene die Norm erfüllte und sein Startplatz als sicher galt, blieb es bis zuletzt spannend, welcher der fünf deutschen Fahrer, die die Normen erfüllt haben, tatsächlich einen der beiden deutschen Startplätze bekommen würden.

Denn neben Brandl und Fumic erfüllten auch David List, Luca Schwarzbauer und Georg Egger – alle Fahrer des Lexware-Mountainbike-Teams – die Normen, die Voraussetzung für eine Nominierung sind. Bundestrainer Peter Schaupp entschied sich für den Deutschen Meister von 2019 und 2020, Maximilian Brandl, der in den vergangenen drei Jahren konstant die besten deutschen Ergebnisse lieferte.

Und er setzt mit Manuel Fumic auf den Sportler, der bereits viermal Olympia-Erfahrung mitbringt und mit dem Titelgewinn bei den Deutschen Meisterschaften in Gedern zeigte, dass er noch immer fit ist.  „Mit Manuel Fumic haben wir einen sehr erfahrenen Sportler, neben dem sich Max Brandl als Nachwuchssportler ganz ohne Druck auf die Rennen konzentrieren kann“, erklärte der Bundestrainer seine Entscheidung.

„Ich freue mich riesig“, sagte Max Brandl, der am Freitag 24 Jahre alt wird. „Das wird eine einzigartige Erfahrung für mich und ist eine große Belohnung für das ganze harte Training, besonders nach den vergangenen 1,5 Jahren mit Corona.“ Besonders dankbar sei er – so Lexware weiter – seinem Heimatverein RV Viktoria Wombach, seinen Nachwuchstrainern sowie seinem aktuellen Coach Fabian Neunstöcklin.

„Und natürlich bin ich dem Lexware-Mountainbike-Team dankbar, das mich auf meinem Weg in Richtung Profisport maßgeblich begleitet hat“, betont Brandl. Der Biologie-Student, der sein Studium seit einem Jahr auf Eis gelegt hat, fährt seit 2015 für die Equipe aus dem Hochschwarzwald und zog deshalb von seiner fränkischen Heimat Lohr nach Freiburg.

Max Brandl fuhr 2019 in Les Gets mit dem zweiten Platz in der U23 die A-Norm ein und bestätigte seine kontinuierlich starke Form immer wieder in den Elite-Weltcups, zuletzt mit dem fünften Platz im Shorttrack in Nove Mesto. Die Nominierung für die Olympischen Spiele sei die Krönung seiner jungen Karriere.

Brandls Teamkollegen Luca Schwarzbauer, Nachwuchshoffnung David List und Georg Egger, die teilweise mehrfach die Normen erfüllt haben, stehen nun als Ersatzfahrer auf der Liste des Bundestrainers. „Für mich ist das natürlich eine Luxussituation, aus so vielen Nachfolgern auswählen zu können“, freut sich Bundestrainer Peter Schaupp.

Und mit Blick in Richtung Manuel Fumic, der seine Karriere nach diesem Jahr beenden wird, führt er aus: „Für die nächsten Jahre sind wir sehr gut aufgestellt, auch wenn die jetzige Entscheidung für den Einzelnen schade ist.“ Mit seinem vierten Platz im ersten U23-Jahr 2019 sicherte sich Martin Vidaurre die Olympia-Norm für Chile.

Da das südamerikanische Land zu wenig Weltranglistenpunkte hat, um über die Nationen-Wertung an einen Startplatz zu kommen, sicherte sich Vidaurre einen Platz mittels einer das Nachwuchsregel der UCI. „Die Olympia-Teilnahme ist ein großes Ziel von mir, auf das wir lange hingearbeitet haben“, gibt Vidaurre zu Protokoll.

„Deshalb ist es umso cooler, dass unser Plan aufgegangen ist.“ Jetzt freue sich der 21-Jährige, der während der Saison in Freiburg trainiert und lebt, darauf, viel Erfahrung sammeln zu können. „Ich bin stolz, mein Land vertreten zu dürfen. Jetzt wird viel Neues auf mich zu kommen, aber darauf freue ich mich sehr.“

Die olympischen Mountainbike-Rennen finden am 26. Juli (Männer) und 27. Juli (Frauen) auf der Halbinsel Izu, knapp 200 Kilometer von Tokyo entfernt, statt. Je 39 Athletinnen und Athleten dürfen ihre Nationen dort repräsentieren und fahren um die bedeutsamen Medaillen.