Laufen im Winter: Tipps zum Joggen in der Kälte

Laufen im Winter: Tipps zum Joggen in der Kälte
In den passenden Klamotten und mit etwas Vorbereitung wird Joggen im Winter zum Booster fürs Immunsystem. (Bild: picture alliance / NurPhoto | Nicolas Economou)

Laufschuhe an und ab die Post. Joggen ist auch im Winter nicht nur möglich, sondern eine richtig gute Idee. Es stärkt die Abwehrkräfte, verbrennt Kalorien und macht den Kopf frei. Wenn man die wichtigsten Punkte beachtet.

Zugegeben, bei nebeligen zwei Grad ist die Lust aufs Laufen nicht so riesig. Aber es lohnt sich wirklich. Denn es gibt einfach keinen Sport, der günstiger ist und den wirklich fast alle ausüben können. Eben je nach Trainingsniveau und gesundheitlichen Einschränkungen. Denn beim Laufen hat man selbst in der Hand, wie weit und wie schnell man seine Strecken angeht.

Wer er schafft, pro Woche zwei mal laufen zu gehen, ist dem Bewegungs-Ideal der WHO schon ganz nahe. Die empfiehlt nämlich 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche. Wenn du es also schaffst, dich zwei Mal pro Woche aufzuraffen, hast du einen großen Teil schon geschafft. Abgesehen davon, kommen die Erfolge beim Joggen schnell.

Nach ein paar Wochen wirst du merken, dass deine übliche Laufrunde irgendwie einfacher wird und dass du gut und gerne noch ein paar Meter drauf packen könntest. Das motiviert ungemein.

Tipps für den Einstieg: Das brauchst du, bevor du los joggst

Gute Laufschuhe sind eine Investition, die du wirklich machen solltest. Die geben dem Fuß Stabilität und verringern das Risiko umzuknicken und sich zu verletzen. Wenn sie gut aussehen, fühlst du dich mit den Tretern auch direkt viel fitter. Und gerade am Anfang tut ein kleiner Motivationsschub gut.

Wer auf Schnee und Eis läuft, braucht rutschfeste Schuhe.
Wer auf Schnee und Eis läuft, braucht rutschfeste Schuhe. (Bild: picture alliance/dpa | Daniel Reinhardt)

Bei Temperaturen um die 0 Grad solltest du außerdem eine dünne Mütze oder ein Stirnband tragen. Erstens, damit dir die Ohren nicht abfrieren und zweitens geht die meiste Körperwärme über den Kopf flöten und die solltest du beim Winterlauf lieber bei dir behalten. Das geht am besten mit mehreren Schichten Klamotten übereinander. Das hält die Wärme besser am Körper als EINE dicke Schicht und dünne Handschuhe sind auch viel wert. Denn die Hände werden oft vergessen, frieren aber besonders am Anfang der Laufrunde unangenehm. Viel trinken bevor es losgeht, denn schwitzen wirst du auch bei Frost noch, wenn du anständig joggst und ab geht’s!

Diese positiven Effekte hat Joggen im Winter auf Körper und Wohnbefinden

Wenn es kalt ist, verengen sich die Blutgefäße und das Herz muss mehr arbeiten um genug Blut durch den Körper zu pumpen. Klingt grausig, hat aber einen guten Trainingseffekt. Trainiert werden kann nämlich so ziemlich alles, im Körper. Nicht nur die Muskeln. Wenn das Herz daran gewöhnt ist, dass es mehr arbeiten muss, wächst es sogar. Das hat den Vorteil, dass es wesentlich mehr Blut in der gleichen Zeit pumpen kann und das wiederum führt dazu, dass du besser mit Sauerstoff versorgt wirst. Was sich am Anfang nach Quälerei anfühlen kann, lohnt sich schneller als du über Atemnot jammern kannst.

ABER: Du hast das beste Gefühl für deinen Körper. Mach langsam. Taste dich an dein persönliches Tempo heran. Kontinuität ist wichtiger als Schnelligkeit. Die kommt dann nämlich automatisch. Mit der Stärkung des Herz-Kreislaufsystems ist es noch nicht vorbei in Sachen Superkräfte. Auch die Abwehrkräfte bekommen ordentlich Rückenwind.

Laufen geht immer, wobei man so ein Schneegestöber auch gemütlich abwarten könnte. Joggen ist eben Typsache.
Laufen geht immer, wobei man so ein Schneegestöber auch gemütlich abwarten könnte. Joggen ist eben Typsache. (Bild: picture alliance/dpa/Katrin Requadt | Katrin Requadt)

UND: Weil der Körper bei der Kälte härter arbeiten muss, um seine Temperatur aufrecht zu erhalten, verbrennst du beim Joggen jetzt bis zu 15 Prozent mehr Kalorien als im Frühling. Dieser nette Nebeneffekt nennt sich Thermogenese. Feine Sache. Und unterstützt die alte Weisheit, dass Sommerbodys im Winter gemacht werden.

Ab welchen Temperaturen Laufen in der Kälte schädlich wird

Es gibt keine konkrete Temperatur, ab der man sagen kann: Jetzt ist es zu kalt zum Laufen. Bei vielen Menschen ist dieser Punkt bei -5 Grad erreicht. Andere sind empfindlicher und bekommen schon bei geringeren Minusgraden schlechter Luft. Wenn ein dünner Loop über Mund und Nase keine Abhilfe schafft, lieber warten, bis es etwas milder wird.

Bei -10 Grad sollte dann aber auch wirklich kein Freizeitsportler mehr rennen gehen. Die Lungenbläschen könnten Schaden nehmen und bei längeren Laufrunden drohen Erfrierungen. Da hilft alle Sportlichkeit nix.

Tipps, um die Motivation aufrecht zu halten

Aber so kalt ist es im Moment nicht und so hast du keine Ausrede mehr. Rein in die (rutschfesten) Joggingschuhe und los getrabt. Nimm am besten jemanden mit. Zu zweit läuft es sich nämlich gleich noch leichter und die Hemmschwelle, doch lieber auf der Couch zu versacken ist höher. Schließlich will man niemanden hängen lassen. Und was auch immer hilft: Visualisiere während deiner Laufrunde schon die Dusche danach. Und das absolut beflügelnde Gefühl, etwas für sich getan zu haben. Und jetzt hopp!