Landkreis Sigmaringen zentralisiert IT-Services der Schulen

Ziel bis 2022 - „Zentralisierte IT-Services“ an Schulstandorte Bad Saulgau und Sigmaringen.
Ziel bis 2022 - „Zentralisierte IT-Services“ an Schulstandorte Bad Saulgau und Sigmaringen. (Bild: Gerd Altmann)

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Sigmaringen – Der Landkreis Sigmaringen investiert in die Digitalisierung seiner fünf beruflichen Schulen und zwei Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren in Sigmaringen und Bad Saulgau – und das nicht erst, seit es Gelder aus dem DigitalPakt Schule gibt. Die IT-Abteilung des Schulträgers widmet sich seit Jahren der Aufgabe, die in Jahrzehnten individuell gewachsenen IT-Infrastrukturen der Schulen zu modernisieren.

„Zentralisierte IT-Services“ sind das Ziel, das bis im Jahr 2022 erreicht werden soll. Im Prinzip geht es darum, für die beiden Schulstandorte in Sigmaringen und Bad Saulgau zwei Kern-Infrastrukturen aufzubauen, über die alle IT-Services abgebildet werden. Um dieses Ziel zu erreichen, musste zunächst die Glasfaserversorgung am Standort Bad Saulgau vorangetrieben werden. Diese wurde im Frühjahr 2020 in Betrieb genommen. Gleichzeitig wurde die Glasfaser-Infrastruktur am Standort Sigmaringen auf 10GBit aufgerüstet.

Weitere Projekte zur Zentralisierung sind bereits in der Beschaffungsphase. Hierbei geht es darum, neue Server zu beschaffen und die Serverlandschaft an jedem Standort vollkommen neu aufzustellen. In Sigmaringen wird ein gemeinsamer Storage bzw. Datenspeicher für zunächst drei der vier ansässigen Schulen (Albert-Reis-Fachschule, Fidelisschule / Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum und Ludwig-Erhard-Schule / Kaufmännische Schule) im Landratsamt angesiedelt sein. „Wir arbeiten schon lange an diesem Projekt, aber dass wir jetzt richtig Gas geben können, ist dem DigitalPakt Schule zu verdanken“ bestätigt Gunnar Papsdorf, Sachgebietsleiter der IT-Abteilung im Landratsamt.

Als Mehrwert dieser Maßnahmen erhoffen sich Landkreis und Schulen sowohl eine wesentliche Vereinfachung für die Lehrkräfte vor Ort als auch eine Steigerung der IT-Zuverlässigkeit sowie Kosteneinsparung auf lange Sicht.

Zunächst war angedacht worden, eine externe Beratungsfirma mit der Aufgabe zu betrauen. In mehreren Gesprächen mit den Schulleitungen wurde jedoch deutlich, dass sich die Schulen eine andere Lösung wünschen, die ihre individuellen Bedarfe berücksichtigt. Die Befürchtung der Schulen, nach einem solchen Beratungsprozess wieder alleine dazustehen und der Wunsch nach einer ständigen Ansprechperson beim Schulträger führten dazu, dass der Landkreis eine Stelle für einen IT-Architekten ausgeschrieben und im November 2018 besetzt hat.

Seit 2017 finden in regelmäßigen Abständen Konferenzen mit den Schulen statt, in denen die Schulleitungen gemeinsam mit ihren Netzwerk-Admins präsent sind und ihre Anliegen mit dem Schulträger und untereinander diskutieren. Stück für Stück werden im Rahmen dieses Prozesses die Zuständigkeiten von Schulträger und Schulen bezüglich der Wartungs- und Fehlerbehebungsaufgaben auf den Prüfstand gestellt und neu geordnet.

Bereits im Jahr 2010 hatte der Landkreis im Rahmen der Digitalisierung drei Berufsschulen in Sigmaringen mit einer gemeinsamen Glasfaser-Infrastruktur untereinander verbunden und mit einer 1Gbit Internet-Anbindung ausgestattet. Mit den zentralisierten IT-Services befindet sich nun die zweite Stufe der Strategie in der Umsetzung. „Das Tüpfelchen auf dem i sind dann die optimalen und individuell auf das pädagogische Konzept der jeweiligen Schule abgestimmten Präsentationstechniken und mobilen Endgeräte“ so Claudia Baur, Fachbereichsleiterin Bildung und Schule. „Ein Teil davon ist bereits bestellt.“