Landkreis Sigmaringen verdreifacht Impfkapazität

Infrastruktur für rund 1.000 Impfungen am Tag wird geschaffen.
Infrastruktur für rund 1.000 Impfungen am Tag wird geschaffen. (Bild: pixabay)

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Landkreis Sigmaringen – Aufstockung von 2 auf 6 Impfteams geplant. Neben 3 mobilen Impfteams soll es 3 feste Impfstützpunkte in Bad Saulgau, Sigmaringen und Pfullendorf geben. Infrastruktur für rund 1.000 Impfungen am Tag wird geschaffen.

„Es ist uns in den letzten Tagen gelungen Ärzteschaft, Hilfsorganisationen, die Kliniken und die Kommunen zusammen zu bringen und Impfgelegenheiten im ganzen Kreis zu schaffen“, teilt die Erste Landesbeamtin Claudia Wiese mit. Sie verantwortet die Gesamtkoordination.

In Bad Saulgau, Sigmaringen und Pfullendorf soll es feste Impfstützpunkte geben, darüber hinaus sollen weiterhin mobile Einsätze im Landkreis angeboten werden.

Ein Überblick:

Wie laufen die mobilen Impfaktionen?

Durch Terminvereinbarungen und eine eingespielte Organisation, kommt es kaum zu Wartezeiten. Täglich werden derzeit vom mobilen Impfteam bis zu rund 350 Impfungen verabreicht. Die erste Impfaktion im Landratsamt am Samstag verlief gut. Das mobile Impfteam ist weiterhin im gesamten Kreis unterwegs. In dieser Woche sind folgende Termine geplant. Seit Dienstag impft ein weiteres Team außerdem in Pflegeeinrichtungen.

WochentagDatumStadt/GemeindeStandort
Dienstag30.11.21ScheerStadthalle, Jahnstr. 12
Mittwoch01.12.21Stetten a.k.M.Alemannenhalle, Jahnstr. 11
Donnerstag02.12.21SigmaringendorfDonau Lauchert Halle, Lauchertbühl 9
Freitag03.12.21PfullendorfStadthalle, Jakobsweg 2
Samstag04.12.21SigmaringenLandratsamt, Leopoldstraße 4

Neben diesen Terminen bieten natürlich auch Haus- und Fachärzte Impfungen an. Sie impfen teils mehrmals in der Woche und auch am Wochenende. Melden Sie sich gerne direkt in den Praxen.

Sobald weitere Termine feststehen informieren das Landratsamt und die Gemeinden über deren Homepages und die Presse.

Ist eine Terminvereinbarung notwendig?

Sie wird empfohlen. Die Nachfrage nach Impfungen stieg in den letzten Tagen stark an, so dass mittlerweile nicht mehr alle Impfwilligen sofort geimpft werden können. Um Wartezeiten oder gar Abweisungen vor Ort zu vermeiden, ist für alle Termine eine Voranmeldung empfohlen. Die Termine vergibt bei mobilen Einsätzen die Gemeindeverwaltung, in deren Gemarkung die Aktion stattfindet. Informationen gibt es auf der Homepage der jeweiligen Gemeinde. Zuletzt war die Nachfrage aber so hoch, dass alle Termine innerhalb weniger Stunden vergeben waren.

Für den Samstagstermin im Landratsamt, ist für die Terminvereinbarung dienstags bis donnerstags zwischen 13 und 17 Uhr unter 07571 102 6465 eine Hotline geschaltet.

Dennoch kommen auch immer wieder Impfwillige ohne Termin zum Zug. „Ein Teil der Leute kommt trotz vereinbartem Termin nicht, so dass Menschen nachrücken und Spontantermine ermöglicht werden können. So verfällt keine Impfdose und der ein oder andere kann auch ohne Termin geimpft werden“ erläutert Willi Römpp die Herangehensweise.

Mit Wartezeiten muss aber gerechnet werden, sollte man keinen Termin vereinbart haben. Dass man ohne Termin dann auch tatsächlich geimpft werden kann, kann jedoch nicht garantiert werden.

Wie kommt das Impfen in den Arztpraxen voran?

Die niedergelassenen Haus- und Fachärzte verimpften in der vergangenen Woche in 48 Praxen 4.982 Impfdosen, mehr als doppelt so viel als in der Woche zuvor. „Trotzdem lief alles rund. Viele Kolleginnen und Kollegen haben auch am Samstag geimpft“, zeigt sich Dr. Stefanie Ulrich-Colaicomo erleichtert und dankbar. „Die Ärztinnen und Ärzte verimpfen alles, was sie bekommen, herzlichen Dank dafür“, so die Erste Landesbeamtin Claudia Wiese.

SRH Kliniken bieten täglich 400 Impfungen in Bad Saulgau und Pfullendorf an

In den Impfstützpunkten der SRH Krankenhäuser Bad Saulgau und Pfullendorf werden jeweils 200 Impfungen pro Tag und Standort, von Montag bis Freitag, jeweils von 9 Uhr – 16 Uhr angeboten. Möglich sind Erst-, Zweit- und Booster Impfungen, hierfür ist eine Anmeldung erforderlich. Das genaue Anmeldeverfahren wird noch bekannt gegeben.

Wenn die Impfstoffzulieferungen rechtzeitig eintreffen, starten die beiden Impfstützpunkte am 7. Dezember. Nähere Informationen finden Sie dann auch auf der Internetstartseite www.kliniken-sigmaringen.de.

„Wenn wir die Pandemie in den Griff bekommen wollen, müssen wir vor allem die Impfquote deutlich erhöhen. Wir werden unseren Beitrag dazu leisten und je Standort ein Impfteam und ein Organisationsteams bereitstellen und können somit an beiden Standorten zusammen 2000 Impfungen pro Woche anbieten“, erklärt Dr. Jan-Ove Faust, Geschäftsführer der drei SRH Kliniken im Landkreis.

„Ich bin den Kliniken sehr dankbar, dass sie neben der Mammutaufgabe der Versorgung der Corona Patienten und der Aufrechterhaltung der stationären Gesundheitsversorgung auch noch Fachpersonal, Infrastruktur und Räumlichkeiten für Impfungen anbieten und so den größtmöglichen Beitrag leisten, die Pandemie in die Knie zu zwingen“, würdigt die Erste Landesbeamtin das Engagement der Krankenhäuser.

Impfstützpunkt in Sigmaringen

In Sigmaringen soll ab Mitte Dezember zentrumsnah im Gewerbegebiet Käppeleswiesen an einem Impfstützpunkt geimpft werden. Ab wann und wie Termine für die Impfstützpunkte vereinbart werden können, wird in den nächsten Tagen bekanntgegeben.

Unterstützung durch Hilfsorganisationen

In Kooperation mit den Hilfsorganisationen DRK und Malteser Hilfsdienst wird ab Mitte Dezember ein weiteres Impfteam im Landkreis zum Einsatz kommen. Die Hilfsorganisationen unterstützen zudem bei bereits bestehenden Impfaktivitäten.

Personalsuche

Willi Römpp, der die Impfteams des Landkreises organisiert, berichtet von einer schwierigen Personalsuche: „Nachdem das Land uns verpflichtet hatte, das Impfzentrum in Hohentengen abzubauen und alle Verträge der Kolleginnen und Kollegen zu kündigen, mussten wir sechs Wochen nach Schließung des KIZ wieder bei Null anfangen. Viele haben sich verständlicherweise andere Stellen gesucht und standen uns nicht mehr zur Verfügung. Medizinische Fachkräfte sind überall gesucht. Wir konnten kurzfristig aber vor allem Pensionäre gewinnen. Ich bin jeder und jedem sehr dankbar, dass er mit anpackt“, beschreibt Römpp den schwierigen Weg, innerhalb weniger Wochen Impfmöglichkeiten zu schaffen. „Medizinische Fachangestellte und pharmazeutisch-technische-Angestellte suchen wir aber nach wie vor händeringend.“

Die plötzlich stark angestiegene Nachfrage, die kurzfristigen Planungen der Politik und die Tatsache, dass die knappen medizinischen Fachkräfte gerade in vielen Bereichen gebraucht werden, stellen die Verantwortlichen vor Herausforderungen.

Kapazitäten für 1000 Impfungen pro Tag

„Woran es aber derzeit am meisten hakt, ist die Tatsache, dass der Impfstoff rationiert ist. Wir erfahren vom Land erst wenige Tage vorher, wie viel Impfstoff wir tatsächlich bekommen. Das macht eine Terminplanung extrem schwierig“, berichtet Willi Römpp. „Wir schaffen in den nächsten Tagen gemeinsam mit Gemeinden, Kliniken und Hilfsorganisationen die Voraussetzungen, um 1000 Impfungen am Tag anbieten zu können, zur Umsetzung brauchen wir dann aber auch ausreichend Impfstoff“, so Claudia Wiese.

Wichtige Hinweise zu den Impfaktionen:

  • Möglich sind Erst-, Zweit- und Auffrischimpfungen/ Boosterimpfungen
  • bei Veröffentlichung auf der Homepage folgende Verlinkung möglich: Hinweise des Gesundheitsministeriums zum Thema „Auffrischungsimpfung“ finden Sie unter www.zusammengegencorona.de/impfen/aufklaerung-zum-impftermin/auffrischungsimpfung/
  • Je nach Verfügbarkeit wird Impfstoff von BioNTech oder Moderna angeboten
  • Geimpft werden können alle Personen ab 12 Jahren mit für die Altersgruppe zulässigen Impfstoffen.
  • Personen, die das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, können nur in Begleitung und mit Einverständnis eines Erziehungsberechtigten geimpft werden.
  • Mitgebracht werden muss neben einer FFP2-Maske ein gültiger Personalausweis / Lichtbildausweis, die Versichertenkarte (Krankenkassenkarte) und wenn vorhanden der Impfpass.

Weitere Hinweise zu Erstimpfungen und Boosterimpfungen:

Um Wartezeiten zu vermeiden, wird bei Erstimpfungen und Boosterimpfungen gebeten, die Vorabregistrierung bereits zuhause vorzunehmen: Zur Vorbereitung auf den ersten Impftermin einfach das Formular unter https://www.impfen-bw.de/#/vorabregistrierung ausfüllen und dieses ausgedruckt zum Impftermin mitbringen.

Das Ausfüllen ist freiwillig, kann jedoch den Ablauf im Impfzentrum beschleunigen.

(Pressemitteilung: Landkreis Sigmaringen)