Landkreis erhält Bundeszuschuss für Digitalisierungsprojekt

Das „Biberacher Amts- und Intelligenzblatt“ meldete 1848 auch die für das König-reich Württemberg erklärte Pressefreiheit.
Das „Biberacher Amts- und Intelligenzblatt“ meldete 1848 auch die für das König-reich Württemberg erklärte Pressefreiheit. (Bild: Landratsamt)

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Der heutige Landkreis Biberach verfügt über eine vielfältige historische Zeitungslandschaft, die eine äußerst wertvolle historische Quelle der Regionalgeschichte darstellt. Diese historischen Zeitungen sollen digitalisiert und der Heimatforschung zur Verfügung gestellt werden. Dafür erhält der Landkreis Biberach im Rahmen des Programms „WissensWandel“ eine Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Höhe von 85.753 Euro.

„Ich freue mich sehr, dass einmal mehr Fördermittel des Bundes in den Landkreis Biberach fließen“, betont Landrat Dr. Heiko Schmid. „Unser Projekt zeigt eindrucksvoll, wie wichtig uns unsere Geschichte ist – und die Unterstützung des Bundes unterstreicht, wie innovativ wir hier unterwegs sind.“

Die älteste Zeitung gibt es in Riedlingen seit 1780, in Biberach erschien ab 1870 der „Anzeiger fürs Oberland“, in Laupheim seit 1851 der „Verkündiger“. Neben diese amtlichen Mitteilungsblätter traten in kleineren Städten eigene Publikationen: In Bad Buchau ab 1883 das „Wochenblatt“, in Ochsenhausen seit 1900 der „Rottum-Bote“, in Bad Schussenried seit 1908 der „Schussen-Bote“.

Im Kreisarchiv und den Stadtarchiven im Landkreis gehören die Zeitungen traditionell zu den stark nachgefragten Quellen, die Recherche ist jedoch oft mühsam. Die Riedlinger Zeitung liegt bereits digitalisiert vor, die anderen Zeitungen sollen in Zusammenarbeit mit den Stadtarchiven von Bad Buchau, Bad Schussenried, Biberach, Laupheim und Ochsenhausen digitalisiert werden. Insgesamt handelt es sich um 285 Bände mit rund 65.000 Ausgaben auf gut 400.000 Seiten. Die Digitalisate sollen, soweit möglich, auf Grundlage der noch vorhandenen Papier-Originale angefertigt werden. In einzelnen Fällen muss auf Mikroverfilmung zurückgegriffen werden. Die Digitalisierung wird von einem professionellen externen Dienstleister durchgeführt.

„Ziel ist, dass die historischen Zeitungen im Netz kostenlos zur Verfügung stehen und idealerweise mit einer Volltextsuche bequem durchsucht werden können“, erläutert Landrat Dr. Heiko Schmid. „Wir sind uns sicher, dass wir damit für viele Forscherinnen und Forscher wie auch für viele Geschichtsinteressierte eine großartige Quelle in zeitgemäßer Form zur Verfügung stellen.“

Die Digitalisierung der historischen Zeitungen soll bis August 2021 abgeschlossen sein, die Online-Präsentation dann zeitnah erfolgen.