Land fördert weitere „Toiletten für alle“

So sieht die „Toilette für alle“ in der Allianz Arena München aus
So sieht die „Toilette für alle“ in der Allianz Arena München aus (Bild: Toiletten für alle/Presse)

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Stuttgart/Bad Wurzach (wb/le) – 200.000 Euro stellt das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration für öffentliche Toiletten bereit, die speziell auf Menschen mit besonders schweren Behinderungen ausgerichtet sind. Sie brauchen vor allem eine Liege zum Wechseln der Inkontinenzartikel, deshalb können sie oftmals weder eine allgemeine noch eine Behinderten-Toilette benutzen. Entsprechende Förderanträge können ab sofort gestellt werden. Im Naturschutzzentrum Wurzacher Ried in Bad Wurzach gibt es bereits so eine Toilette.

Das Improvisieren soll aufhören

„60 solcher Toiletten haben wir als Land schon gefördert, 13 weitere sind derzeit in Planung – das ist ein guter Anfang, reicht aber natürlich noch lange nicht. Denn die Menschen mit schweren Behinderungen brauchen sie. Viele von ihnen verzichten ohne sie darauf, das Haus für längere Zeit zu verlassen und können nicht am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Oder sie müssen improvisieren – etwa, indem sie auf den Boden einer Rollstuhltoilette oder die Rückbank eines Autos ausweichen. Es ist deshalb gut, dass wir Geld für weitere Toiletten für alle bereitstellen können“, sagte Sozialminister Manne Lucha am 20. Oktober, in Stuttgart anlässlich der Veröffentlichung des Förderaufrufs.

Hygiene ist wichtig

Zu einer „Toilette für Alle“ gehören eine höhenverstellbare Liege und ein elektrischer Personen-Lifter, der die betroffene Person sicher vom Rollstuhl auf das WC oder die Liege hebt. Dort liegt sie bequem und hygienisch, während die Begleitperson die Inkontinenzeinlage wechselt. Ein luftdicht verschließbarer Windeleimer vervollständigt die Ausstattung einer „Toilette für Alle“.

Den Förderaufruf gibt es online

Die Standorte der „Toiletten für Alle“ sind unter www.toiletten-fuer-alle-bw.de abrufbar. Mittlerweile gibt es „Toiletten für Alle“ z. B. im Erlebnispark Tripsdrill (Cleebronn), im Bäderpark in Leimen, im Naturschutzzentrum Wurzacher Ried in Bad Wurzach sowie in der Klettpassage und der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart und demnächst auch im neuen Stadion des SC Freiburg. Der Förderaufruf ist hier zu finden: http://www.sm.baden-wuerttemberg.de/foerderaufruf

(Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration)