Küssen verboten bei Lippenherpes

Heute noch ein Kussmund und schon morgen kann der Lippenherpes plagen: Frühzeitiges Behandeln zahlt sich aus
Heute noch ein Kussmund und schon morgen kann der Lippenherpes plagen: Frühzeitiges Behandeln zahlt sich aus (Bild: Pixabay)

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Gerade in der kalten Jahreszeit kommt Lippenherpes häufiger vor. Betroffene haben kleine, nässende Bläschen an den Lippen, die schmerzen und jucken. Die verkrusteten Stellen benötigen Tage, manchmal auch Wochen, bis sie vollständig wieder abgeheilt sind.

Da die Bläschen, beziehungsweise die Flüssigkeit daraus, hoch ansteckend sind, sollte Lippenherpes schnell behandelt werden. Auslöser für die Lippenbläschen sind Viren vom Typ Herpes simplex. Die meisten Menschen tragen sie unbemerkt von klein auf in sich. Verschiedene Faktoren wie Sonnenstrahlen, Stress, Fieber oder ein geschwächtes Immunsystem können das Virus jederzeit reaktivieren.

Die Ausbreitung der Viren vermeiden

Der frühe Beginn der Therapie kann die Beschwerden deutlich lindern, den Ausbruch abschwächen und auch dazu führen, dass die Abheilung schneller vonstattengeht. Friederike Habighorst-Klemm, Vorstand des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg, berichtet aus der Praxis:

 „Bei Herpesbläschen haben sich Virustatika wie Aciclovir oder Penciclovir bewährt. Die Wirkstoffe werden als Creme auf die betroffene Stelle – am besten mit einem Wattestäbchen – aufgetragen und können so die Ausbreitung der Viren und deren Vermehrung hemmen.“ Als natürliche Alternative werden Präparate mit Zink oder Melissenblätterextrakt genutzt, die ebenfalls lindernd wirken können. Apotheken beraten, welches Arzneimittel am besten geeignet ist.

Küssen ist tabu

„Wichtig ist, dass der Wirkstoff gleich bei den ersten Symptomen konsequent aufgetragen wird. So kann meist ein schlimmerer Verlauf verhindert werden. In selteneren Fällen kommt es bei Herpesbläschen auch zu unangenehmen Nervenschmerzen oder zu Fieber.“ Neben der raschen Behandlung müssen Betroffene berücksichtigen, dass die Flüssigkeit aus den Bläschen hoch ansteckend ist.

Handtücher nicht gemeinsam benutzen

Sie sollten deshalb noch mehr als sonst auf Abstand und Hygiene achten, so Friederike Habighorst-Klemm: „Küssen oder enger Körperkontakt ist in der Phase unbedingt tabu. Bitte auch Gläser, Tassen, Zahnputzbecher oder Handtücher nicht gemeinsam nutzen. Nach dem Kontakt mit dem Bläschen immer direkt gründlich die Hände waschen. So kann man die weitere Verbreitung eindämmen.“

(Quelle: LAV)