Kretschmann hat als Student einmal gekifft

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg. (Bild: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild)

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Stuttgart (dpa) – Winfried Kretschmann (73), grüner Ministerpräsident in Baden-Württemberg, hat als Student einmal einen Joint geraucht. Es sei bei einer Party seiner Studentenverbindung Carolingia gewesen, als «Little Red Rooster» von den Rolling Stones lief. «Das war das einzige Mal, wo ich gekifft habe», erzählte Kretschmann am Samstagabend in einem Gespräch mit dem Entertainer Harald Schmidt in Stuttgart.

Er sei aber nicht auf den Geschmack gekommen. «Es hat nicht gewirkt, drum habe ich es gelassen», so der Grüne. Kretschmann hat von 1970 bis 1975 an der Universität Hohenheim in Stuttgart Biologie, Chemie und Ethik studiert. Damals war er auch Mitglied im Kommunistischen Bund Westdeutschlands, was er heute als großen Irrtum bezeichnet.

Bei dem Gespräch mit Schmidt, das bei der Veranstaltung «Kultur im Park» im Staatsministerium stattfand, outete sich Kretschmann als großer Opernfan. Vor allem die Zauberflöte von Mozart habe es ihm angetan. Der Vogelfänger Papageno sei seine Lieblingsfigur. Es sei immer wieder faszinierend, was Regisseure aus dem alten Stoff machten. «Das inspiriert mich. Ich muss ja auch Politik machen auf demselben Text der Verfassung.»

Mittlerweile höre er auch gern Richard Wagner. Den habe er zunächst aus politischen Gründen abgelehnt. Doch im Alter von etwa 50 habe er nicht mehr widerstehen können und habe den Tannhäuser gehört. «Dann wird man süchtig», gestand Kretschmann ein. Das großartigste Werk sei die Ouvertüre vom Lohengrin. «Dem kann man sich nicht entziehen.» Allerdings bewundere er vor allem die Musik, der Text bestehe eher aus «Stabreimorgien».

Dabei sei er eigentlich ein «alter Jazzliebhaber», erzählte der Regierungschef weiter. Sein älterer Bruder habe in seiner Jugend eines Tages ein Grammofon und einige Jazzplatten mitgebracht, da habe er seine Liebe zum Jazz entdeckt. Damals habe er zu Hause in der Stadtkapelle Posaune gespielt und immerhin den «Basin Street Blues» auswendig gekonnt. Heutzutage spiele er aber nicht mehr. «Ich kann es nicht mehr.»