Kreishandwerkerschaft Sigmaringen zur Ausbildungssituation 2021

Kreishandwerkerschaft Sigmaringen zur Ausbildungssituation 2021
Wir bilden aus! steht in einer Sprechblase geschrieben / Symbolbild (Bild: picture alliance / Zoonar | CH. HORZ)

Patricia Griener, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Sigmaringen, macht Ausbildungswilligen Mut: „Im Landkreis Sigmaringen wurden 253 neue Berufsbildungsverträge abgeschlossen, wir haben aber immer noch 154 offene Ausbildungsstellen für 2021.“

Laut Griener fehlt es in den meisten Handwerksbranchen an Nachwuchskräften, so etwa bei Bauunternehmern, im Kfz-Gewerbe, in Schreinereier oder Sanitärbetrieben. „Im Handwerk sind noch genügend Lehrstellen unbesetzt. Die größten Lücken gibt es im Nahrungsmittelhandwerk (Bäcker, Fleischer), Friseur-, Maler-, Elektro-, Raumausstatter- und Metallhandwerk,“ zieht Griener ein vorläufiges Fazit.

Ausbildungsverträge für das begonnene Lehrjahr noch möglich

Wer noch keinen Ausbildungsplatz ergattert hat muss aber nicht verzweifeln. Griener stellt dazu klar: „In der Regel beginnen die Ausbildungsverträge am 1. August oder am 1. September. Somit ist sichergestellt, dass kein Stoff in der Berufsschule verpasst wird. ‚Nachzügler‘ haben aber grundsätzlich die Möglichkeit auch später eine Ausbildung zu beginnen. Der versäumte Schulstoff muss dann nachgeholt werden. Ebenso kann ein späterer Ausbildungsbeginn Auswirkungen auf den Termin der Gesellenprüfung haben.“

Lehrstellen-Informationen auf allen Kanälen einholen

Die Handwerksbetriebe– und Organisationen versuchen über verschiedene Kanäle passende Bewerber zu finden. Lt. Griener reichen die Möglichkeiten von Zeitungsanzeigen über digitale Lehrstellenbörsen bis hin zur persönlichen Kontaktaufnahme bei Online-Bildungsmessen oder bei Präsenzveranstaltungen.

Die aktuell noch unbesetzten Lehrstellen für das Jahr 2021 können potenzielle Bewerber auf der Homepage oder über die App des Lehrstellenradars (https://www.handwerk.de/lehrstellen-radar.html) einsehen. Ebenso sind freie Lehrstellen in der online Jobbörse der Arbeitsagentur, sowie in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Reutlingen gelistet (https://www.hwk-reutlingen.de/fileadmin/hwk/php/xlehrstellenboerse.php).

Viele Betriebe veröffentlichen zudem auf ihrer Homepage oder Social-Media-Seiten Informationen zu freien Ausbildungsplätzen. Interessierte Bewerber können sich, so Griener, auch gerne an die Kreishandwerkerschaft Sigmaringen wenden.

Empfehlungen für Ausbildungsbetriebe und Lehrstellensuchende

„Lehrstellensuchende sollten sich trauen beim Wunsch-Ausbildungsbetrieb anzufragen, ob eine Ausbildungsstelle frei ist. Aufgrund des Fachkräftemangels ist die Chance groß, dass man eine Ausbildung beim gewünschten oder einem vergleichbaren Betrieb beginnen kann,“ weiß Griener aus der täglichen Praxis zu berichten. Sie empfiehlt zunächst ein Praktikum zu absolvieren, das nach Grieners Einschätzung den jungen Menschen die besten Chancen bietet, den Beruf und den Betrieb kennenzulernen. Die Erfolgsaussichten dieser Vorgehensweise sind, so Griener groß: „Viele Ausbildungsverhältnisse sind aus Praktika entstanden.

Für Ausbildungsbetrieben gibt Griener den Tipp, freie Stellen auf allen möglichen Kanälen zu bewerben. Nur so werde jemand der eine Lehrstelle sucht auf den Betrieb aufmerksam. Lehrstellensuchenden sollte es so einfach wie möglich gemacht werden den ersten Schritt zu gehen und sich zu bewerben.