Kooperation von OSK und Sportklinik Ravensburg: Towerstars-Kapitän Vincenz Mayer in Wangen operiert

Vincenz Mayer (li.), Dr. Günther Waßmer (Mitte) und Teamarzt Dr. Tobias Fabian von der Sportklinik Ravensburg.
Vincenz Mayer (li.), Dr. Günther Waßmer (Mitte) und Teamarzt Dr. Tobias Fabian von der Sportklinik Ravensburg. (Bild: Oberschwabenklinik)

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Wangen – Die neue Kooperation zwischen dem Westallgäuklinikum in Wangen als Teil der Oberschwabenklinik und der Sportklinik Ravensburg hat sich in einem prominenten Fall bewährt: „Am Freitagnacht um zehn kam eine SMS von Martin Volz, ob wir am Montag noch ein Sprunggelenk operieren könnten“, berichtete Dr. Günther Waßmer, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie in Wangen. „Da haben wir natürlich reagiert, und alles ist gut verlaufen. Der Patient ist auf dem Wege der Besserung.“

Dr. Volz, Facharzt für Unfallchirurgie und geschäftsführender Gesellschafter der Sportklinik, ist seit 1. April auch Waßmers neuer Chefarzt-Kollege in der Wangener Orthopädie. Das Gelenk respektive der Knöchel, von dem die beiden sprachen, gehört einem prominenten Sportler: dem 31-jährigen Vincenz Mayer, Kapitän des Eishockey-Zweitligisten Ravensburg Towerstars, der am Wochenende das letzte Playoff-Finalspiel der DEL2 knapp gegen Frankfurt verloren hatte.

Im vierten Duell gegen die Lions hatte sich der Flügelstürmer in einem Zweikampf verletzt, wollte zunächst noch weiterspielen, ehe der Mannschafts- und Sportklinikarzt Dr. Tobias Fabian und die eigenen Schmerzen ihn davon überzeugten, es doch lieber sein zu lassen. „Ich habe die üblichen Reiz- und Triggerpunkte abgedrückt, da hat er aufgeschrien, und damit war schnell klar: Das wird nichts mehr, das ist etwas ernstes, fast sicher ein Knöchelbruch“, sagte Dr. Fabian. „Wenn der Tobi mal sagt Rettungsdienst, dann ist alles klar, dann gibt es nichts mehr zu interpretieren“, fügte Mayer lächelnd an.

Die etwa 30-minütige Operation an Mayers rechtem Bein war laut Chefarzt Dr. Waßmer ein Routine- und Standardeingriff, der ohne Komplikationen verlief. „Es war eine bimalleoläre Sprunggelenksfraktur, das bedeutet, dass sowohl der Innen- als auch der Außenknöchel gebrochen sind. Eine häufige Sportverletzung, die ich schätzungsweise bereits einige hundert Male auf dem Tisch hatte. Wir haben eine Platte am Außenknöchel eingesetzt, sie hat sich sehr schön stellen lassen, so dass der Knöchel mit großer Wahrscheinlichkeit gut und problemlos zusammenwachsen und ausheilen wird“, sagte Dr. Waßmer.

Acht Wochen lang müsse sich Mayer nun gedulden, dann könne er wohl wieder langsam mit dem Training beginnen, „schneller geht es auch bei Spitzensportlern nicht, da geht es Profis gleich wie allen anderen Menschen“, sagte Dr. Waßmer. Wo Mayer wieder seine ersten Schritte auf Eis macht, ist noch offen, denn der gebürtige Garmisch-Partenkirchener wird die Towerstars nach sechs Jahren verlassen.

Der Stürmer, seit fünf Jahren Spielführer, wird während seiner Reha-Zeit zunächst in Ravensburg bleiben, seine Freundin stammt von hier, und von Dr. Fabian ambulant weiterversorgt werden. Bereits heute darf Vincenz Mayer das Krankenhaus an Krücken und in einem orthopädischen Spezialstiefel verlassen. „Ich habe mich in der Klinik hier in Wangen sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt, das Pflegeteam und die Leute hier sind sehr freundlich, es hat mir an nichts gefehlt“, sagte Mayer, der in einem Sweatshirt seines NHL-Lieblingsclubs New York Rangers, Ex-Club von Mark Messier und Jaromir Jagr, im Krankenbett lag.

Die Verletzung sei übrigens kaum zu vermeiden, wenn es hart auf hart gehe, meinte Teamarzt Dr. Fabian. „Wenn der Mechanismus so eines Unfalls einmal in Gang kommt, die Verkettung von unnatürlichen Bewegungen, hat man kaum eine Chance, ihn zu stoppen. Hier war es auch so: Da wird an einem Bein gezogen, dann verlagert sich der ganze Körper nach vorne, die Kraft lässt sich kaum mehr kontrollieren, der Fuß verdreht sich und das Unheil nimmt seinen Lauf.“

(Pressemitteilung: Oberschwabenklinik)