Kommentar: Für mich die einzig richtige Entscheidung

Muss nach Hause fahren: Patrick Moster, Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR).
Muss nach Hause fahren: Patrick Moster, Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). (Bild: picture alliance / picture alliance | Frank May)

Tokio (tmy) – Patrick Moster, Radsport-Funktionär in Diensten der deutschen Olympia-Delegation, hat sich zu einer verbalen Entgleisung hinreißen lassen, die weder im Sport, noch im sonstigen Leben etwas zu suchen und schon gar keinen Platz hat. Folgerichtig wurde der Trainer vom DOSB nun auf den Heimweg geschickt. Für mich die einzig richtige Entscheidung.

„Hol die Kameltreiber, hol die Kameltrainer, komm!“, hörte man den Coach bei der Live-Übertragung der ARD-Kollegen seinem Athleten Nikias Arndt beim Einzelzeitfahren der Männer hinterher rufen. Ein Ausspruch der so gar nicht geht und in keinster Weise zu tolerieren ist. Trotz öffentlicher Entschuldigung nach dem Wettkampf für mich die einzig richtige und logische Konsequenz. Denn man hätte gewiss ganz andere Worte wählen können.

„Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass seine öffentliche Entschuldigung für die von ihm getätigte rassistische Äußerung aufrichtig ist. Mit dieser Entgleisung hat Herr Moster jedoch gegen die olympischen Werte verstoßen. Fairplay, Respekt und Toleranz sind für das Team Deutschland nicht verhandelbar“, teilte DOSB-Präsident Alfons Hörmann mit.

Vor Arndt waren der Eritreer Amanuel Ghebreigzabhier und der Algerier Azzedine Lagab im Kampf gegen die Uhr auf die olympische Strecke gegangen. Auch der Radsport-Weltverband UCI verurteilte die getätigten Aussagen des 54-Jährigen aufs Schärfste. Ein „Nikias, auf geht’s, weiter so!“ wäre eine Art und Weise gewesen, wie man Unterstützung zeigen und seinen Sportler motivieren kann. Ja, eine solche „Wortwahl“ ist und bleibt unterste Schublade.

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