Kommentar: Die Stadt Friedrichshafen blüht auf? Fehlanzeige!

Kommentar: Die Stadt Friedrichshafen blüht auf? Fehlanzeige!
In alten Erinnerungen an die Blütenbracht in Friedrichshafen - wie hier aus dem Jahr 2018. (Bild: tmy)

Friedrichshafen (tmy) – Wer in diesen Tagen an der Häfler Uferpromenade entlang spaziert, der reibt sich vermutlich verwundert die Augen. Denn im Uferpark und unterhalb des alten Musikpavillons und vor der Musikmuschel ist von einer bunten Blütenpracht nichts zu sehen. Für diese Jahreszeit ein mehr als gewöhnungsbedürftiges Bild, das nicht gerade zum Verweilen einlädt.

Währenddessen ist in benachbarten Seegemeinden oder Städten im Hinterland – wie beispielsweise in Markdorf – ein wunderbares Blumenmeer zu sehen; und das mitunter sogar auf jeder Verkehrsinsel oder an jedem Kreisverkehr sowie unterhalb des Bischofschlosses. In der Zeppelin- und Messestadt direkt am Bodensee blickt man hingegen in nicht bepflanzte Beete. Und wer soll dafür verantwortlich sein? Natürlich, na klar, dieses Corona-Virus.

In Markdorf ist ein Blumenzauber zu genießen.
In Markdorf ist ein Blumenzauber zu genießen. (Bild: tmy)

„Der Frühling ist da!“ heißt es hingegen am Donnerstagmorgen auf der Website der Stadt Friedrichshafen, wo einem der Blick auf gelbe Tulpen und Osterglocken geboten wird. Dass das ein Archivbild ist, soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, weil es aktuell ja ganz anders aussieht oberhalb der Freitreppe. Der neue Haushalt sei noch nicht freigegeben und im  gültigen Plan seien Corona-bedingt Kürzungen vorgenommen worden, argumentiert die Stadt.

Diese würden sich eben auch auf die Bepflanzung an der Uferpromenade auswirken. Klingt logisch und nachvollziehbar, aber was haben dann andere Städte und Gemeinden anders gemacht, dass es dort – wie jedes Jahr – derzeit herrlich grünt und blüht?! Diese Frage stellen sich nicht nur die Tagesausflügler, sondern insbesondere auch viele Häfler selbst. Bleibt zu hoffen, dass der neue Haushalt wieder ein „Blumenbudget“ beinhaltet oder zulässig macht.

Daher wäre es ratsam, in Zeiten der Pandemie manche Fristen lieber früher anzugehen. Heißt: Beschlüsse und Absichten sowie den neuen Haushaltsplan gegebenenfalls rechtzeitiger beim Regierungspräsidium Tübingen einreichen, damit im nächsten Frühling lieber die Blumen blühen, anstatt für die Ausflügler abermals ein blaues Wunder und diese lieber dahin gehen, wo auf sie ein Blumenmeer wartet. Mit kahlen Beeten belebt man eine Innenstadt nämlich nicht.

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