Kneipp-Becken am Riedgraben eingeweiht

Willkommene Erfrischung: Bei sommerlichen Temperaturen wurde das Kneipp-Becken eingeweiht.
Willkommene Erfrischung: Bei sommerlichen Temperaturen wurde das Kneipp-Becken eingeweiht. (Bild: Stadt Tuttlingen)

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Gesunde Erfrischung mit 15 Grad

Tuttlingen – Tuttlingen hat eine neue Kneipp-Anlage. Das Tretbecken am Riedgraben wurde am Donnerstag feierlich eingeweiht. Unterstützt wurde das Projekt mit Geldern des Naturparks Obere Donau.

Passender hätten die Umstände für die Einweihung eines Wasser-Tretbeckens nicht sein können: Der Himmel war blau, die Temperaturen lagen schon am Vormittag jenseits der 25-Grad-Marke, und die meisten Gäste waren mit dem Fahrrad angereist. Die Erfrischung im kühlen Wasser des Riedgrabens kam also wie gerufen.

Bevor er selber die Hosenbeine hochkrempelte und das Tretbecken testete, blickte OB Michael Beck auf die Vorgeschichte zurück. Nachdem es schon länger ein Arm-Kneippbecken im Donaupark gab, kam beim Jubiläum des Tuttlinger Kneipp-Vereins im Jahr 2015 die Idee auf, auch noch ein Tretbecken einzurichten. Zuerst war der Stadtstrand beim SC04-Heim als Standort im Gespräch.

Dass diese Idee wieder verworfen wurde, entpuppte sich im Nachhinein als Glücksfall: Durch den Abstau des Ludwigstaler Wehres ist dort mittlerweile an vielen Tagen der Pegel so tief, dass man im Uferbereich kaum noch kneippen könnte.

Bei der jetzigen Anlage am Riedgraben in der Nähe der Gollhöfe kann dies nicht passieren. Das naturnah gestaltete Becken liegt nur 150 Meter bachabwärts von der Quelle des Riedgrabens, die Wassermenge ist ebenso nahezu konstant wie die Temperatur von 13 bis 15 Grad – ein für Kneipp-Kuren idealer Wert.

Geplant wurde die überwiegend mit Natursteinen gestaltete Anlage von der Abteilung Grünplanung, beratend stand der Tuttlinger Kneipp-Verein zur Seite, dessen Vorsitzende Doris Jakobi am Donnerstag auch fachgerecht den Storchenschritt ins kalte Wasser erklärte.

Gebaut wurde das Naturbecken von der Tuttlinger Garten- und Landschaftsbaufirma Rainer Herold.  Alles in allem kostete die Anlage rund 15 000 Euro – rund die Hälfte davon kamen vom Naturpark Obere Donau aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg, der Lotterie Glücksspirale und dem ELER-Programm der Europäischen Union.

 „Es war ein sehr kleiner Eingriff in die Natur“, erklärte Michael Hensch, Leiter der Abteilung Grünplanung. Eine ausgeklügelte Anordnung von Natursteinen ermögliche es, dass einerseits der Bach leicht aufgestaut werde, andererseits aber die Durchwanderbarkeit für Fische oder Amphibien gewährleistet sei.

Bevor er die Anlage segnete, erinnerte Dekan Matthias Koschar an das Wirken von Pfarrer Sebastian Kneipp, dessen 200. Geburtstag erst jüngst coronabedingt nachgefeiert wurde. Einen Bezug zu Tuttlingen arbeitete Koschar dabei auch heraus: 1892 weilte der gesundheitsbewusste Theologe nämlich kurzfristig in Tuttlingen.

(Pressemitteilung: Stadt Tuttlingen)