Klimaanpassungskonzept für das Mittlere Schussental: Erste Ergebnisse liegen vor

Klimaanpassungskonzept für das Mittlere Schussental: Erste Ergebnisse liegen vor
Auch in Oberschwaben wird mit zunehmender Erwärmung zu rechnen sein. (Bild: pixabay)

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Ravensburg – Der Klimawandel hat Folgen – auch im Schussental. Die Temperaturen sind in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Das zeigen Messdaten des Klimaanpassungskonzepts für das Mittlere Schussental, das der Gemeindeverband Mittleres Schussental (GMS) im Mai 2021 auf den Weg gebracht hat. Ziel des Konzeptes ist es herauszufinden, wie sich das Klima künftig entwickeln wird und wie die GMS-Kommunen Ravensburg, Weingarten, Baienfurt, Baindt und Berg auf die lokalen Folgen des Klimawandels reagieren können.

Erste Erkenntnisse liegen jetzt vor. Sie sollen sowohl in der Bauleitplanung Ideen aufzeigen, wie Baugebiete künftig – angepasst an die Folgen des Klimawandels – geplant und damit die Gesundheitsrisiken für die Menschen in der Region reduziert werden können. Zudem richtet das Konzept den Fokus auf die Entwicklungen in den Bereichen Landwirtschaft, Wald- und Forstwirtschaft, Wasser und Wasserhaushalt, Boden und Bodenschutz sowie Artenschutz und Biodiversität.

Experten gehen davon aus, dass in all diesen Bereichen Anpassungen an die lokalen Folgen des Klimawandels notwendig sind. So gilt es festzulegen, welche Maßnahmen wo umgesetzt werden sollen und wie verletzlich bzw. widerstandsfähig die einzelnen Bereiche im Mittleren Schussental sind. Deshalb wurden kritische Klimaparameter wie Temperatur, Niederschlag, Luftströmungen und Abkühlungsverhalten von Siedlungsräumen untersucht.

Nächtliche bodennahe Lufttemperatur im Gemeindeverband Mittleres Schussental. (Bild: Stadt Ravensburg)

Eine Überhitzung findet man vor allem in dicht bebauten Siedlungen. Sonne, viele versiegelte Flächen und ein reduzierter Luftaustausch an heißen Sommertagen führen zum so genannten „Wärmeinseleffekt“. Darunter leiden das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen ebenso wie unter den so genannten „Tropennächten“. Von ihnen spricht man, wenn die Temperatur auch nachts nicht unter 20 Grad fällt. Im Zuge des Klimawandels ist auch in Oberschwaben mit einer Zunahme dieser Erwärmung zu rechnen. Vorteilhaft hingegen wirken sich Freiflächen, schattenspendende Bäume und so genannte „Kalt- und Frischluftleitbahnen“ entlang von Fließgewässern und Straßenzügen aus, die es zu schützen und zu stärken gilt.

Im Rahmen des Klimaanpassungskonzepts analysieren die Experten lokale Auswirkungen des Klimawandels anhand verschiedener Szenarien. U. a. werden globale Emissionsszenarien und städtebauliche Entwicklungen im Mittleren Schussental berücksichtigt. Die Ergebnisse werden in „Planungshinweiskarten“ gesammelt. Überwärmte Siedlungsbereiche und stadtklimatisch bedeutsame Grünflächen werden ausgewiesen und bei der zukünftigen Siedlungsplanung berücksichtigt. Diese Karten bilden die Grundlage für viele der Maßnahmen, die im Rahmen des Klimaanpassungskonzepts empfohlen werden.

Bei einer Bürgerinformation im Sommer 2022 werden die Ergebnisse der Stadtklimaanalyse und mögliche Zukunftsszenarien vorgestellt und geeignete Maßnahmen diskutiert. Nähere Informationen zur Bürgerinfo werden über die Homepage des Gemeindeverbands Mittleres Schussental unter www.gmschussental.de und die örtliche Presse veröffentlicht.

(Pressemitteilung: Gemeindeverband Mittleres Schussental)